Metadaten

Gradenwitz, Otto [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 6. Abhandlung): Akten über Bismarcks großdeutsche Rundfahrt vom Jahre 1892 — Heidelberg, 1921

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37796#0052
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
52* O. Gradenwitz: Bismarcks großdeutsche Rundfahrt vom Jahre 1892.

Schlußwort.
Bismarcks Haltung ist nicht die übliche eines Vasallen alten
Stiles; aber, so läßt der Schweizer Dichter seinen Guicciardini
sagen: „ein weltbewegender Mensch hat zwei Ämter: er vollzieht
was die Zeit fordert, dann aber — und das ist sein schwereres Amt —
steht er wie ein Gigant gegen den aufspritzenden Gischt des Jahr-
hunderts und schleudert hinter sich . . . die mitthun wollen, das
gerechte Werk übertreibend . .
Der politische Genius Lat seine eigenen Gesetze und er gehört
der ganzen Welt an; daher jenes 1892 bekannt gewordene Papstes-
wort: mi manca Bismarck, daher auch die sehnsüchtige Huldigung
des Lord Salisbury im Oberhause ein Jahr vor Bismarcks Tode. —
Hat Bismarck, indem er des alten Herren Enkel gegen des alten
Herren Sohn stark machte, wirklich cacciato il miracolo, so ahnten
weise und kluge Männer schon bei seinen Lebzeiten, daß dafür die
Menschheit büßen müsse.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften