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Immisch, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 7. Abhandlung): Zur Frage der Plautinischen Cantica — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38048#0010
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10

Otto Immisch:

stellt hier wohl nur als ein allgemeinerer Ausdruck für „Vortrags-
weise“, nicht im Sinn von „Charakterisierung“, wie Ernesti im
Lex. technol. erklärte, unter Berufung auf encom. Demosth. 14:
ταΐς δέ διαθέσεσιν έξακριβών τάς πιθανότητας. Das richtige
bietet der Gebrauch bei Plutarch qu. conv. VII 8, in dem wichtigen
Kapitel über die άκροάματα παρά δείπνοv, wo das Wort 711c drei
vorausgehende Glieder zusammenzufassen scheint, unter denen die
„Charakterisierung“ bereits vorkommt: πρόσεστι δέ (1) ύπόκρισις
πρέπουσα τω ήθει των υποκειμένων προσώπων και (2) φωνής πλάσμα καί
(3) σχήμα καί (dieses καί soviel wie unser d. h.) διαθέσεις έπόμεναι
τοΐς λεγομένοις (= eis quae recitantur). Das bei Athenaeus mit δι-
άθεσις verbundene αγωγή sagt ungefähr das gleiche, schließt aber das
musikalische Element ausdrücklich mit ein. Es genügt, aus ver-
wandter Sphäre Strabon XIV 648 anzuführen: Είμος 6 μελοποιός
παραφθείρας καί αύτός (wie sein Landsmann Hegesias die alte Rede-
kunst ) την των προτέρων μελοποιών άγωγήν καί την αιμωδίαν
είσαγαγών (καθάπερ έτι μάλλον λυσιωδοί καί μαγωδοί) καί Κλεόμαχος
ό πύκτης, ός εις έρωτα έμπεσών κίναιδου τίνος καί παιδίσκης ύπό <τώ> κι-
ναίδω τρεφομένης άπεμιμήσατο την άγωγήν των παρά τοΐς κιναίδοις
διαλέκτων καί τής ήθοποιίας. ήρξε δέ Σωτάδης μέν πρώτος του κιναι-
δολογεΐν, έπειτα Αλέξανδρος ό Αίτωλός. άλλ’ ούτοι μέν έν ψιλω λόγω,
μετά μέλους δέ Λΰσις καί έτι πρότερος τούτου ό Σιμός. — Endlich über
den literarischen Gebrauch von ύπόθεσις, der hier in Frage kommt,
klärt uns wieder Plutarch auf, a. a. 0. 712c: μΐμοί τινές είσιν, ών
τούς μέν υποθέσεις τούς δέ παίγνια καλοΰσιν. Beide werden als Sym-
posienunterhaltung abgelehnt, die παίγνια wegen der ihnen eignen
niedrigen Komik, mit der sie ihre μιμήματα πραγμάτων καί λόγων
vorführen, die ύποθέσεις andererseits διά τά μήκη των δραμάτων καί
το δυσχορήγητον. Das sind also dramatische Gebilde mit aus-
führlicherem Handlungszusammenhang und dementsprechend auch
mit Ausstattungsansprüchen. Daß es sich hierbei nicht erst um
römische, sondern, wie schon Reich sah (I 420ff.), um griechische
Mimen handelt, bewies der Fund der frühhellenistischen Watzinger-
schen Lampe aus Athen mit der Inschrift: μιμολωγοι η υποθησις
εικυρα, jetzt bei Crusius a. a. 0. 146.
Wir kommen also für die nach der dramatischen Seite hin ent-
wickelte Spielart der Magodie auf etwas, was, wie man leicht sieht,
der mimischen Hypothese nächst verwandt war. Der Magode
nimmt eine κωμική ύπόθεσις her, d. h. den Handlungsverlauf
einer Komödie (offenbar doch einer bekannten und beliebten), und
 
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