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Christian Bartholomae.
IX. Bestimmungen für Schenkungen zum Schutz von Personen
minderen Rechts.
I. MhD. 19. 7—10: w ) ^kj äp-^ey i3<s3Pb" s
-’nyo 2JJ"^ey d -> <^kj" t^ey ^ (C Ktü 9 i i 3nyo itfj"
5 o ^nyo £tp) b, ■> $5 i t<?£ io -‘ü^ej 2p**^«y /ca s xvä-
stak 5 apurnäyik ke sardär u San ke söd ast dahihet u söö u sardär
göwend 9 hu-män andar ne apäyet adah-J; cm i ö apurnäyik dahihet
apurnäyik ka ö purnäylh io mat u an i ö San dahihet San xves. D. i.
Wenn Sache einem Minderjährigen, der einen Gewalthaber, und
io [wenn solche] einer Frau geschenkt wird, die einen Ehemann hat,
und der Ehemann und der Gewalthaber erklären: cWir haben das
nicht nötig’: so wird gleichwohl, was dem Minderjährigen geschenkt
wird, wenn er zur Volljährigkeit gelangt ist, Eigentum des Minder-
jährigen, und was der Frau geschenkt wird, Eigentum der Frau.
15
20
Der überlieferte Text ist durchaus einwandfrei. — Die Verbal-
form JM>H3 habe ich entsprechend der Bedeutung von Jn, {O. % (usw.)
am Ende von Verbalmasken (s. WZKM. 27. 357, MiranM. 2. 22 No. 1,
zSR. 1. 23 No. *), 3. 30 No. 2) als Passivum genommen: dahihet, da mir
das am besten zu passen scheint; doch ließe sich allenfalls auch mit
dahet '(wenn der Erblasser, s. u.) schenkt’ oder dahend '(wenn man,
Jemand) schenkt’ auskommen. Der Sinn des Satzes ist nicht zweifelhaft.
Bemerkungen zu MhD. 19. 7—10.
1. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß mit der in Rede
stehenden Schenkung eine solche von Todes wegen gemeint ist, ein
25 Vermächtnis, ich habe das schon oben Z. 20 angedeutet. Bemerkens-
wert ist die in dem Spruch unverkennbar hervortretende Tendenz,
Personen mit minderem Recht, hier Kinder und Frauen, die nicht
selbständig verfügen, nicht selber die vom Gesetz geforderte An-
nahme des Geschenks, bez. Vermächtnisses erklären können, gegen-
30 über Willkürakten derer zu schützen, die für sie zu verfügen haben.
Die Ablehnung eines einer Frau oder einem Kind bestimmten Ge-
schenks, hez. Vermächtnisses seitens des Mund Inhabers (sardär) wird
Christian Bartholomae.
IX. Bestimmungen für Schenkungen zum Schutz von Personen
minderen Rechts.
I. MhD. 19. 7—10: w ) ^kj äp-^ey i3<s3Pb" s
-’nyo 2JJ"^ey d -> <^kj" t^ey ^ (C Ktü 9 i i 3nyo itfj"
5 o ^nyo £tp) b, ■> $5 i t<?£ io -‘ü^ej 2p**^«y /ca s xvä-
stak 5 apurnäyik ke sardär u San ke söd ast dahihet u söö u sardär
göwend 9 hu-män andar ne apäyet adah-J; cm i ö apurnäyik dahihet
apurnäyik ka ö purnäylh io mat u an i ö San dahihet San xves. D. i.
Wenn Sache einem Minderjährigen, der einen Gewalthaber, und
io [wenn solche] einer Frau geschenkt wird, die einen Ehemann hat,
und der Ehemann und der Gewalthaber erklären: cWir haben das
nicht nötig’: so wird gleichwohl, was dem Minderjährigen geschenkt
wird, wenn er zur Volljährigkeit gelangt ist, Eigentum des Minder-
jährigen, und was der Frau geschenkt wird, Eigentum der Frau.
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Der überlieferte Text ist durchaus einwandfrei. — Die Verbal-
form JM>H3 habe ich entsprechend der Bedeutung von Jn, {O. % (usw.)
am Ende von Verbalmasken (s. WZKM. 27. 357, MiranM. 2. 22 No. 1,
zSR. 1. 23 No. *), 3. 30 No. 2) als Passivum genommen: dahihet, da mir
das am besten zu passen scheint; doch ließe sich allenfalls auch mit
dahet '(wenn der Erblasser, s. u.) schenkt’ oder dahend '(wenn man,
Jemand) schenkt’ auskommen. Der Sinn des Satzes ist nicht zweifelhaft.
Bemerkungen zu MhD. 19. 7—10.
1. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß mit der in Rede
stehenden Schenkung eine solche von Todes wegen gemeint ist, ein
25 Vermächtnis, ich habe das schon oben Z. 20 angedeutet. Bemerkens-
wert ist die in dem Spruch unverkennbar hervortretende Tendenz,
Personen mit minderem Recht, hier Kinder und Frauen, die nicht
selbständig verfügen, nicht selber die vom Gesetz geforderte An-
nahme des Geschenks, bez. Vermächtnisses erklären können, gegen-
30 über Willkürakten derer zu schützen, die für sie zu verfügen haben.
Die Ablehnung eines einer Frau oder einem Kind bestimmten Ge-
schenks, hez. Vermächtnisses seitens des Mund Inhabers (sardär) wird