Metadaten

Lohmeyer, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 4. Abhandlung): Kyrios Jesus: eine Untersuchung zu Phil. 2,5-11 — Heidelberg, 1928

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38938#0005
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kyrios Jesus.

tikeln und Konjunktionen, die dieses Gefüge bedingen, lehrt die
Geschlossenheit der Form erkennen. Ein Slö xcu scheidet die
Periode in zwei genau gleiche Hälften. In jeder Hälfte finden sich
wieder zwei Partikeln, die syntaktisch verknüpfen, in der ersten
ein aXXa und xou, in der zweiten ein tva und xaü Und diese Wört-
chen korrespondieren einander derart, daß beide Male das vsA
unter der Herrschaft des aXXa bzw. tva steht. Damit sind die
Partikeln, welche die Sätze verknüpfen, schon erschöpft* 1; und
doch prallen in der ersten Hälfte vier gleichgeordnete Partizipien
aufeinander, bei denen ordnende Partikeln direkt zu fehlen scheinen.
Noch auffallender ist es, daß die wenigen, die gesetzt sind, wieder
jede der Satzhälften in drei gleich lange Teile zerlegen; und in
jedem dieser Drittel steht ein einziges Prädikat, umrahmt von
anderen Bestimmungen. Solche Satzfügung ist nicht gleichsam
zufällig, sondern bewußt geformt; man hat ein Recht, die Periode
nach Strophen und Zeilen zu gliedern, und die eben gemachten
Beobachtungen leiten dann zu folgender Einteilung:
(1) 6 ['O]2 * * * sv [xopcpyj Fsod uxapycov
oüy apTcaypöv Tjyyjaavo
tÖ zivcn faa TsD
(2) 7 aXXa sauxov sxevwasv
aopcpTjV SouXou Xaßcov
sv ogoicogaTi, dvüpcoTCOv ysvogsvop
Strophen zu je 7 Zeilen gefunden, aber ohne die poetische Struktur näher zu
analysieren. Am nächsten kommt der oben folgenden Gliederung H. Lietz-
mann (zuletzt Messe und Herrenmahl 178), der unmittelbar von einem „Lied“
spricht. Die Differenz besteht darin, daß Lietzmann nicht strophisch, sondern
nur zeilenmäßig gliedert, daß er deshalb die Objekte: tö eTvou taa. hsco und
tö Övogoc tö ÖTsp 7rocv ovogcc mit ihren Verben in Zeilen von störender Länge ver-
bindet, daß er endlich die Wendung Favarou 8s amopoü nicht als paulinische
Glosse ausscheidet. Feste rhythmische Form findet auch Dibelius2 z. St.
1 Sonst findet sich noch xou in 2,10, wo es aufzählt, und ein Ss am
Schluß von 2,8, mit dem es besondere Bewandtnis hat (s. u. S. 44). Höchstens
das xai zwischen ÖTCepudKaoev und eyocpiaocTo in 2,9 wäre noch heranzuziehen;
s. dazu unten S. 47 f.
2 Pis. verknüpft durch ein Öc, die ganze Periode an den vorangegangenen
Namen Christus. Zum Liede gehört das Relativum kaum, da es weiter keine
Funktion hax. Das Partizipium kann aber auch nicht attributiv gemeint sein;
es wäre das Subjekt nicht genannt, und darf auch nicht leicht ergänzt werden
(s. u. S. 74 f.). Also ist in dem Partizip das Subjekt gesetzt, und dieses deshalb
mit Artikel zu versehen; s. auch S. 10 f.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften