Kyrios Jesus.
13
„In Christus“ aus. Die Wendung kann dann nur unmittelbar auf
die Gestalt Christi als eines Beispieles verweisen wollen, von dem
im Folgenden allein die Rede ist. Die Präposition sv hat also para-
digmatische Bedeutung, welche nicht nur griechisch durchaus mög-
lich, sondern auch von Paulus wiederholt verwandt ist1. Aber
vielleicht läßt sich diese Funktion noch genauer bestimmen. In
Röm. 11, 2 begründet Paulus den Gedanken vom „Rest“ durch
den Hinweis auf die Geschichte und Gestalt des Elia. Er leitet
ihn mit den Worten ein: y] oüx oI'&octs sv 'HXsla tl Zsyst, yj ypacpY).
Das Wörtchen sv hat hier die deutliche Aufgabe, auf eine Gestalt
hinzuweisen, deren paradigmatische Bedeutung durch fixierte
heilige Zeugnisse belegbar ist2. Auch hier liegt als fixiertes Wort
ein Psalm vor, auch hier hat der Inhalt des Psalmes beispielhaften
Wert; deshalb kann hier mit dem gleichen Sinn ein sv stehen. Das
Sätzchen o xal sv Xpt,GTG> ’Itjgou ist also eine Art von Zitationsformel;
so erklärt sich leicht das betonende xal und ebenso die Prädikat-
losigkeit3.
Vielleicht darf man dann noch einen weiter gehenden Schluß
ziehen. Der Psalm muß auch für die Philipper den Charakter
eines Kerygma Christi haben, das autoritative Geltung beansprucht;
es könnte sonst nicht auf ihn als ein heiliges Wort verwiesen werden.
Das bedeutet dann wiederum, daß er ein Stück jener Tradition
bildet, die Paulus nicht schuf, sondern weitergab, die das gemein-
same Erbteil urchristlicher Gemeinden bildete. Daß er alsdann
eine bestimmte Stelle in dem Gottesdienste der Gemeinde gehabt
haben muß, folgt unmittelbar; wo diese Stelle zu suchen ist, kann
erst später gezeigt werden.
II.
In drei Strophen baut der erste Teil des Hymnus sich auf;
in drei Stufen führt er Christus von der Höhe göttlicher Gestalt
über die Menschlichkeit des Knechtsdaseins zu der „Niedrigkeit“
1 So z. B. gerade im Philipperbrief 1, 30: olov eI'Sete sv sgol xal vüv
xxouete sv sgol; 4, 9: a xal sga-0-ETS .... xal eiSete sv sgol. Vgl. meinen
Kommentar z. St.
2 In diesem ev spiegelt sich dann nur eine häufig bezeugte rabbinische
Art des Zitierens durch be wider; s. die Beispiele bei Strack-Billerbeck
zu Röm. 11, 2 III 288.
3 Es ist also etwa ein ßXETCSTE oder ol'Saxs oder auch wie Phil. 1, 30;
4, 9 ein 7]xoucraTe zu ergänzen.
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„In Christus“ aus. Die Wendung kann dann nur unmittelbar auf
die Gestalt Christi als eines Beispieles verweisen wollen, von dem
im Folgenden allein die Rede ist. Die Präposition sv hat also para-
digmatische Bedeutung, welche nicht nur griechisch durchaus mög-
lich, sondern auch von Paulus wiederholt verwandt ist1. Aber
vielleicht läßt sich diese Funktion noch genauer bestimmen. In
Röm. 11, 2 begründet Paulus den Gedanken vom „Rest“ durch
den Hinweis auf die Geschichte und Gestalt des Elia. Er leitet
ihn mit den Worten ein: y] oüx oI'&octs sv 'HXsla tl Zsyst, yj ypacpY).
Das Wörtchen sv hat hier die deutliche Aufgabe, auf eine Gestalt
hinzuweisen, deren paradigmatische Bedeutung durch fixierte
heilige Zeugnisse belegbar ist2. Auch hier liegt als fixiertes Wort
ein Psalm vor, auch hier hat der Inhalt des Psalmes beispielhaften
Wert; deshalb kann hier mit dem gleichen Sinn ein sv stehen. Das
Sätzchen o xal sv Xpt,GTG> ’Itjgou ist also eine Art von Zitationsformel;
so erklärt sich leicht das betonende xal und ebenso die Prädikat-
losigkeit3.
Vielleicht darf man dann noch einen weiter gehenden Schluß
ziehen. Der Psalm muß auch für die Philipper den Charakter
eines Kerygma Christi haben, das autoritative Geltung beansprucht;
es könnte sonst nicht auf ihn als ein heiliges Wort verwiesen werden.
Das bedeutet dann wiederum, daß er ein Stück jener Tradition
bildet, die Paulus nicht schuf, sondern weitergab, die das gemein-
same Erbteil urchristlicher Gemeinden bildete. Daß er alsdann
eine bestimmte Stelle in dem Gottesdienste der Gemeinde gehabt
haben muß, folgt unmittelbar; wo diese Stelle zu suchen ist, kann
erst später gezeigt werden.
II.
In drei Strophen baut der erste Teil des Hymnus sich auf;
in drei Stufen führt er Christus von der Höhe göttlicher Gestalt
über die Menschlichkeit des Knechtsdaseins zu der „Niedrigkeit“
1 So z. B. gerade im Philipperbrief 1, 30: olov eI'Sete sv sgol xal vüv
xxouete sv sgol; 4, 9: a xal sga-0-ETS .... xal eiSete sv sgol. Vgl. meinen
Kommentar z. St.
2 In diesem ev spiegelt sich dann nur eine häufig bezeugte rabbinische
Art des Zitierens durch be wider; s. die Beispiele bei Strack-Billerbeck
zu Röm. 11, 2 III 288.
3 Es ist also etwa ein ßXETCSTE oder ol'Saxs oder auch wie Phil. 1, 30;
4, 9 ein 7]xoucraTe zu ergänzen.