Terremare und Rom.
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Wie in Fontanellato ist der äußere Graben doppelt so breit
wie der Cardo; dann müßte nach demselben Beispiel der Wall
halb so breit wie der Graben, d. h. so breit wie der Cardo, doppelt
so breit wie der Decumanus sein: 5 m; Scottis Angabe bestätigt
dies.
Das Palisadenwerk zwischen Wall und Straßenbecken hatte
in Fontanellato ein Sechstel der Breite des Walls, ein Drittel der
Breite des Decumanus. In Rovere ist diese Relation nicht inne-
gehalten (die Palisade ist nach Scottis Angabe 1,50 m breit),
um dem Palisadenwerk durch die etwas größere Breite eine größere
Festigkeit zu geben1.
Der große Fund war in Rovere die sakrale Mauerfurche,
der Sulcus2, der in Fontanellato nicht mehr zu erkennen ist, aber
früher von Chierici schon in den Terremaren von Roteglia (im
Gebiet von Reggio) und Bellanda (im Gebiet von Mantua) gefunden
worden war3. Die Abbildung des Durchschnitts, die Scotti gibt4,
zeigt deutlich, wie die Furche am inneren Rande des Walls unter
der Palisade in einer Breite von ungefähr 50 cm und in einer Tiefe
von ungefähr 30 cm in der gewachsenen Erde verläuft. In ihm
lagen die auch in den sakralen Gruben von Fontanellato (oben
S. 9) festgestellten Signa der Agrimensoren.
Der Sulcus schließt die Stadt. Über die Brücke, die über ihn
am Südende des Cardo wie in Fontanellato hinweggegangen sein
muß, hat Scotti nichts berichtet.
Zufluß- und Abflußkanal in Rovere wie in Fontanellato,
ebenso die Breite des Grabens5. Die Tiefe des Grabens 3,50 m,
die des inneren Grabens, der den ausgesparten Raum umgab, 6 m.
Die Tiefe des Quergrabens im Innern des Platzes betrug 4 m. Im
Gegensatz zu Fontanellato, wo die Vertiefungen innerhalb des
1 Scotti a. a. 0. Zuerst und am besten sind diese kastenförmigen Holz-
verschränkungen in der Terramara von Castione dei Marchesi (S. 5 A. 2) zutage
getreten. Ebenso trat die Zusammensetzung des Pfahlrostes hier, wo die ört-
lichen Verhältnisse der Erhaltung sehr günstig waren, besonders gut heraus.
Pigorini an dem S. 5 A. 2 a. O. S. 3ff. und TL, Peet a. a. O. S. 337fL, Scotti
11 solco ... zu S. 28, v. Duhn im R. L. V. u. d. W.
2 Gefunden von Scotti bei seiner letzten Grabung 1896, Not. d. scavi
1897 S. 132f. Vgl. II solco . . . S. 42ff.
3 Bull. pal. VII 1881 S. 84—86. Auch in Montata del Orto (unten
S. 25 A. 2). Vgl. Pigorini in der Orsi-Festschrift (unten S. 37 A. 5) S. 251 A. 4.
4 Not. d. scavi 1897 S. 133.
5 Scotti in den Not. d. scavi 1896 S. 60 A. 3.
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Wie in Fontanellato ist der äußere Graben doppelt so breit
wie der Cardo; dann müßte nach demselben Beispiel der Wall
halb so breit wie der Graben, d. h. so breit wie der Cardo, doppelt
so breit wie der Decumanus sein: 5 m; Scottis Angabe bestätigt
dies.
Das Palisadenwerk zwischen Wall und Straßenbecken hatte
in Fontanellato ein Sechstel der Breite des Walls, ein Drittel der
Breite des Decumanus. In Rovere ist diese Relation nicht inne-
gehalten (die Palisade ist nach Scottis Angabe 1,50 m breit),
um dem Palisadenwerk durch die etwas größere Breite eine größere
Festigkeit zu geben1.
Der große Fund war in Rovere die sakrale Mauerfurche,
der Sulcus2, der in Fontanellato nicht mehr zu erkennen ist, aber
früher von Chierici schon in den Terremaren von Roteglia (im
Gebiet von Reggio) und Bellanda (im Gebiet von Mantua) gefunden
worden war3. Die Abbildung des Durchschnitts, die Scotti gibt4,
zeigt deutlich, wie die Furche am inneren Rande des Walls unter
der Palisade in einer Breite von ungefähr 50 cm und in einer Tiefe
von ungefähr 30 cm in der gewachsenen Erde verläuft. In ihm
lagen die auch in den sakralen Gruben von Fontanellato (oben
S. 9) festgestellten Signa der Agrimensoren.
Der Sulcus schließt die Stadt. Über die Brücke, die über ihn
am Südende des Cardo wie in Fontanellato hinweggegangen sein
muß, hat Scotti nichts berichtet.
Zufluß- und Abflußkanal in Rovere wie in Fontanellato,
ebenso die Breite des Grabens5. Die Tiefe des Grabens 3,50 m,
die des inneren Grabens, der den ausgesparten Raum umgab, 6 m.
Die Tiefe des Quergrabens im Innern des Platzes betrug 4 m. Im
Gegensatz zu Fontanellato, wo die Vertiefungen innerhalb des
1 Scotti a. a. 0. Zuerst und am besten sind diese kastenförmigen Holz-
verschränkungen in der Terramara von Castione dei Marchesi (S. 5 A. 2) zutage
getreten. Ebenso trat die Zusammensetzung des Pfahlrostes hier, wo die ört-
lichen Verhältnisse der Erhaltung sehr günstig waren, besonders gut heraus.
Pigorini an dem S. 5 A. 2 a. O. S. 3ff. und TL, Peet a. a. O. S. 337fL, Scotti
11 solco ... zu S. 28, v. Duhn im R. L. V. u. d. W.
2 Gefunden von Scotti bei seiner letzten Grabung 1896, Not. d. scavi
1897 S. 132f. Vgl. II solco . . . S. 42ff.
3 Bull. pal. VII 1881 S. 84—86. Auch in Montata del Orto (unten
S. 25 A. 2). Vgl. Pigorini in der Orsi-Festschrift (unten S. 37 A. 5) S. 251 A. 4.
4 Not. d. scavi 1897 S. 133.
5 Scotti in den Not. d. scavi 1896 S. 60 A. 3.