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Täubler, Eugen; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1931/32, 2. Abhandlung): Terremare und Rom — Heidelberg, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.40160#0027
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Terremare und Rom.

27

In clen Maßen tritt wieder die Verdopplung heraus, ebenso haben
auch hier der Außen- und der das Templum umgebende Innengraben
dieselbe Breite. Folgt die Anlage soweit der an Fontanellato ent-
wickelten Regel, so kommen nun Abweichungen hinzu: der Cardo
und mit ihm das ganze Trapez sind, wie in Montata delFOrto, nicht
von NO nach SW, sondern von NW nach SO gerichtet, das Trapez
ist aber nicht wie in Montata, im ganzen mit der Südseite nach N,
der ausgezogene Winkel nicht nach NO gewandt, sondern es sind
nur, der Richtung des Cardo entsprechend, die W- und die O-Seite
vertauscht, so daß der ausgezogene Winkel im SO liegt; ferner
liegt das Templum nicht ganz in der Mitte der Osthälfte, sondern
etwas mehr nach Süden hin, und der innere Graben umgibt das
Templum nicht von allen Seiten sondern nur im Norden, Westen
und Süden, im Osten lehnt es sich unmittelbar an den Wall an.
Sono tutte differenze lievi, come ognun vede . . . che si possono
benissimo spiegare col precetto di Igino (Feldmess. p. 181 L.,
p. 145 Th.): si loci natura permittit, rationem seruare debemus,
sin autem, proximum rationi1. Der Grund der abweichenden Rich-
tung war hier, daß die Stadt westlich des Flusses lag, von dem der
Graben gespeist wurde; was wohl durch die Gestalt des Bodens
bedingt war. Nähert sich Colombare di Bersano schon dadurch
Montata dell’ Orto, so steht es in der Mitte zwischen Castellazzo
und Montata damit, daß ihm die östliche Seite des Innengrabens
fehlt; auch dies als jüngere Abweichung verständlich, weil Innen-
und Außengraben an dieser Seite nur durch den Wall getrennt
nebeinenander gelegen hätten und es nicht möglich war, das Tor
von dieser Seite zu betreten.
Zu diesen vier Beispielen tritt noch eine Anlage jenseits der Terremaren-
Grenze (oben S. 41'.), auf dem Boden von Toscanella bei Imola (Romagna)2:
nicht mehr ein Pfahlbau, auch nicht mehr mit Wall und Graben3 4, wie überall
in der Romagna eine „offene oder höchstens leicht umhegte Ortschaft“1
mit reihenweis angeordneten Hütten: aber in der fast regelmäßigen Form
1 A. a. O. S. 999.
2 Hauptbericht von Pettazzoni in den Monum. antichi d. Lincei XXIV
1917/18 Sp. 221—278. Vgl. noch die ersten Mitteilungen des Entdeckers
Scarabelli und Brizios in den Atti e memor. d. R. deput. di stör. patr. per
le provincie di Romagna, 3a ser. XVIII 1900 S. 337f. und danach die Be-
merkungen Pigorinis und Colinis im Bull. pal. XXVI 1900 S. 292, XXIX
1903 S. 78f., ferner Peet a. a. O. S. 379ff.
3 Über einen kleinen Graben an der Nordseite, der jünger ist, Pettazzoni
a. a. O. Sp. 227.
4 v. Duhn Gräberk. S. 152.
 
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