Rituale für Gottesurteile.
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Erst in XVI 1 d ist die Anpassung an beide Feuerordale durch-
geführt.
Entscheidet man sich dementsprechend dafür, daß die Ein-
leitung nicht zum Eisenordal, sondern zum Kesselfang gehört, so
ist aber damit noch nicht gesagt, daß sie von Anfang an mit ihm
verbunden war. Gegen diese ursprüngliche Verbindung spricht
das, was schon oben über den Cod. Montisp. gesagt ist, der mit
in primis sacerdos designet einsetzt. Denn dem kann nicht die Ein-
leitung vorausgegangen sein.
V.
Vergleicht man die im Vorausgehenden behandelten Ordines
miteinander, so wird deutlich, daß die einzelnen Typen in der
Grundanlage wesentliche Verschiedenheiten aufweisen. Es kann
jedenfalls nicht angenommen werden, daß sie alle auf einen Grund-
typ des Ordalrituals zurückgehen. Ganz für sich steht das Ritual
des Probebissens zufolge seiner Materie, die nicht Element ist,
und zufolge seines Vollzugsortes, der nicht außerhalb der Kirche
liegt. Es fehlen ihm der Zug zum Ordalort und der exorcismus
materiae. Was in einzelnen Ordines als benedictio panis et casei
bezeichnet wird, ist inhaltlich, nicht nur im Wortlaut, von den
benedictiones (exorcismi) aquae und ferri verschieden1. Auch
der Stil der Orationen weicht stark ab. Nur hier finden sich
regelmäßig Spuren der griechischen liturgischen Terminologie2.
Die Ordines für die Elementordale sind einander ähnlicher.
Doch treten wiederum ganz deutlich die Rituale für Feuerordal,
Eisenprobe und Kesselfang, dem für Kaltwasser gegenüber. Am
schärfsten, weil am einfachsten, zeigt sich der Unterschied bei der
Schilderung des Zuges zum Ordalort. Während hier die Kaltwasser-
rituale mit Regelmäßigkeit schreiben: sacerdos .... vadat ad
illum locum, heißt es in den anderen: pergat sacerdos. Kein Feuer-
ordalritual verwendet vadere und nur der kompilierte Ordo XIV
beim Kaltwasserordal ausnahmsweise pergere3. Von den sachlichen
1 Dies ist sinnvoll und es können darüber die Beeinflussungen des Probe-
bissenrituals durch andere Rituale nicht hinwegtäuschen.
2 Ygl. z. B. A 26e; 27 d; XII 3a; XY 4c. Ausnahme z. B XI 2n
(Eisenordal).
3 Da es nur auf den Gegensatz vadere: pergere ankommt, ist belanglos,
daß bei Kaltwasser in A22g evadere, in A17d und 23 ire verwendet wird.
Ergänzend sei vermerkt, daß discutere und securitas abgesehen von den
bearbeiteten Ordines in V und XIV nur bei Feuerordal Vorkommen.
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Erst in XVI 1 d ist die Anpassung an beide Feuerordale durch-
geführt.
Entscheidet man sich dementsprechend dafür, daß die Ein-
leitung nicht zum Eisenordal, sondern zum Kesselfang gehört, so
ist aber damit noch nicht gesagt, daß sie von Anfang an mit ihm
verbunden war. Gegen diese ursprüngliche Verbindung spricht
das, was schon oben über den Cod. Montisp. gesagt ist, der mit
in primis sacerdos designet einsetzt. Denn dem kann nicht die Ein-
leitung vorausgegangen sein.
V.
Vergleicht man die im Vorausgehenden behandelten Ordines
miteinander, so wird deutlich, daß die einzelnen Typen in der
Grundanlage wesentliche Verschiedenheiten aufweisen. Es kann
jedenfalls nicht angenommen werden, daß sie alle auf einen Grund-
typ des Ordalrituals zurückgehen. Ganz für sich steht das Ritual
des Probebissens zufolge seiner Materie, die nicht Element ist,
und zufolge seines Vollzugsortes, der nicht außerhalb der Kirche
liegt. Es fehlen ihm der Zug zum Ordalort und der exorcismus
materiae. Was in einzelnen Ordines als benedictio panis et casei
bezeichnet wird, ist inhaltlich, nicht nur im Wortlaut, von den
benedictiones (exorcismi) aquae und ferri verschieden1. Auch
der Stil der Orationen weicht stark ab. Nur hier finden sich
regelmäßig Spuren der griechischen liturgischen Terminologie2.
Die Ordines für die Elementordale sind einander ähnlicher.
Doch treten wiederum ganz deutlich die Rituale für Feuerordal,
Eisenprobe und Kesselfang, dem für Kaltwasser gegenüber. Am
schärfsten, weil am einfachsten, zeigt sich der Unterschied bei der
Schilderung des Zuges zum Ordalort. Während hier die Kaltwasser-
rituale mit Regelmäßigkeit schreiben: sacerdos .... vadat ad
illum locum, heißt es in den anderen: pergat sacerdos. Kein Feuer-
ordalritual verwendet vadere und nur der kompilierte Ordo XIV
beim Kaltwasserordal ausnahmsweise pergere3. Von den sachlichen
1 Dies ist sinnvoll und es können darüber die Beeinflussungen des Probe-
bissenrituals durch andere Rituale nicht hinwegtäuschen.
2 Ygl. z. B. A 26e; 27 d; XII 3a; XY 4c. Ausnahme z. B XI 2n
(Eisenordal).
3 Da es nur auf den Gegensatz vadere: pergere ankommt, ist belanglos,
daß bei Kaltwasser in A22g evadere, in A17d und 23 ire verwendet wird.
Ergänzend sei vermerkt, daß discutere und securitas abgesehen von den
bearbeiteten Ordines in V und XIV nur bei Feuerordal Vorkommen.