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Schadewaldt, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1933/34, 3. Abhandlung): Die Niobe des Aischylos — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.40168#0007
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Die Niobe des Aischylos

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ύπεξέδυν θαλασσίους τε, νυν δ’ ές άνδρός άνοσίου γνώμην κατέσχον
άλίμενόν τε καρδίαν, dem άλίμενος γάμος entspräche genau der
άνορμος υμέναιος des Oed. R. 422:δταν καταίσθη τον υμέναιον δν
δόμοις άνορμον είσέπλευσας, εύπλοίας τυχών, und 'Ehe’ gleich 'Küste-
kennt Euripides IT. 370 έν άρμάτων οχοις ές αιματηρόν γάμον έπόρ’
θμευσας δόλω. Danach schlage ich einstweilen vor: ειςoijov (sc. άλί-
μενον γάμον). Der indirekte Fragesatz εις olov .... γάμον wäre eine
kräftige bildhafte Explizierung des verhängnisvollen 'In die Ehe
Gebens5 δόντα: der γάμος kein 'Hafen sondern die 'Klippe5, an dem
der Brautvater die Tochter hat scheitern lassen. Die Vorstellung
des 'Riffes5 kehrt Ag. 1007, Eum. 565 wieder; Prom. 964f. ist das
'Leid’ der 'Ankerplatz5: τοιοΐσδε μέντοι καί πριν αύθαδίσμασιν ές τάσδε
σαυτόν πημονάς καθώρμισας. Das emphatische οίοςist häufig: Choeph.
202 είδότας μεν τούς θεούς καλούμεθα, οιοισιν έν χειμώσιν στροβόυ-
μεθα, Prom. 1015 (σκέψαι) ο ιός σε χειμών καί κακών τρικυμία έπεισ5
άφυκτος, Prom.304ff. (δέρκου) ο'ίαις ύπ’ αύτοΰ πημοναΐσι κάμπτομαι,
Sieben 633 (λέξω) οϊας άράται καί κατεύχεται τύχας; als Inhalt einer
Klage: Eur. Med. 791 ωμωξα δ5 olov έργον έστ5 έργαστέον, Rhes.
895 ίαλέμω αύθιγενεΐ, τέκνον, σ' ολοφύρομαι, ώ ματρος άλγος, οίαν
εκελσας δδον ποτί Τροίαν, auch Med. 22 f. — κακού in 4 kann nominal
Sein wie Pers. 781 ού κακόν τοσόνδε προσέβαλλον πόλει, im Genetiv
Pers. 1030 έπί συμφορά κακού, besser aber Adj. zu nominalem Gen.
[Zu Reinhardts λάβρ]ως vgl. Pers. 110 πνεύματι λάβρω.]
5 Die Sprecherin hat bisher von Niobes Unheil erzählt, jetzt weist
sie den Chor auf die auf dem Grabe sitzende Niobe seihst hin. Dieser
Wendung entspricht das von mir bei Körte 255 vorgeschlagene
αύταί.— τούπιτέρμιον, nicht τούπιτείμιον (wofür Perser 823, Eur. Hek.
1086 zunächst zu sprechen scheinen), ist durch den Befund des
Papyrus sowie durch die Nachweise Lattes (28) und Körtes (256)
gesichert. Da Aischylos Prom. 117 das adjektivische τερμόνιον hat,
ist zu έπιτέρμιον kein weiter Schritt.
6/9 Ich gehe mit Latte und Körte von dem Text aus, den Hesych
bietet und verstehe mit Immisch und Körte das έπωζε nicht als
'jammern5, sondern ‘brütend hocken, über dessen Ausdruckswert
unten (S. 13f.) gehandelt wird. Dem Versuche Immischs durch Kom-
bination von Pap. άποιμώζουσα und Hesych έπωζε ein ursprüng-
liches έπωάζουσα zu gewinnen, steht entgegen, daß die älteren Attiker
und Dorier nur έπώζειν kennen und daß έπωάζειν auch für die ältere
las nicht bezeugt ist. Der Text des Pap. erweist sich als gering-
wertig und mit argen Wucherungen behaftet, die für die Emendation
unverbindlich sind. Ein Wortausfall in der Hesychglosse dagegen
ist nichts Unerhörtes. Geht man also von dem finiten Verb aus,
das Hesych in έπωζε liefert, so verlangt das όράτε 5 zwingend die
leichte Herstellung des Präsenz έπωζε<ι> (Latte). Eine nicht ganz
befriedigende Ergänzung ist Lattes ζώσα, für dessen Zusammen-
treten mit Begriffen des Todes ich auf Aisch. Hik. 115 ζώσα
γόοις με τιμώ, Choeph. 886. 926 Fr. 138 verweise. Für Lattes σιγά
ließe sich auf Soph. Aias 324 f. ήσυχος θακεΐ verweisen. Fraenkel
 
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