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Nikolaus [Hrsg.]; Kallen, Gerhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1935/36, 3. Abhandlung): De auctoritate presidendi in concilio generali — Heidelberg, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.41986#0035
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Cusanus-Texte II: 1. De auctoritate presidendi.

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ihm zu Rom versammelten Bischöfe an die Bischöfe in aller Welt
gegen das Konzil von Rimini, und ein (Brief Papst) Leos gegen die
zweite Synode zu Ephesus an Theodosius, worin sie sich bei dem
Beweise von der Nichtigkeit der auf diesen Konzilien verhandelten
Dinge auf den Ausschluß von Bischöfen stützen, die anwesend sein
müßten und wollten. Und diese Belege (finden sich) in (meiner)
Sammlung.
Der dritte Schluß ist: Jene Präsidenz, mit der alle (Legaten)
zugleich präsidieren, gleichwie sie einen Papst vertreten und seine
Rolle auf sich genommen haben — wie zu lesen steht im Anfang
des sechsten Konzils im Briefe Agathons an Konstantin III. —,
muß auch durch einen Sprecher und Leiter ausgeübt werden, auf
daß keine Verwirrung entstehe, und nicht die Legaten größere Macht
hätten, als ihr Oberer. Denn der Obere würde, wenn er zugegen
wäre, nur einen Mund haben. Und so soll auf dem Konzil von
Chalcedon (auch) verfahren worden sein.
Der vierte Schluß: Jene Präsidenz hat keinesfalls eine an-
dere Gewalt über das Amt der Leitung (die Direktive) durch Zwi-
schenfragen usw. hinaus. Wenn es anders wäre — wenn sie mehr
hätte: irgendwelche Zwangs- oder Straf- oder Jurisdiktionsgewalt
über Personen des Konzils — (dann) wäre dem Konzil ja unter
dem Hindernis des Zwangs die wesenhafte Form genommen, näm-
lich die Freiheit der Beratung, und so handelten nicht alle, sondern
einer täte alles. So machte ja Dioscorus auf der Synode zu Ephesus
dadurch, daß er seine Präsidenz, die ihm vom Kaiser gegeben war,
mit Zwang ausübte, sie nichtig, und seine Synode war ohne Wirk-
samkeit, wie Papst Leo an Theodosius schreibt und viele andere
Stellen (beweisen) usw.
aut suis legatis absque tamen coactiva jurisdictione Vi; adcl. Deo gratias W.
etc.: om. V1 V3 ViW; add. Deo gratias MlM2; add. anno Domini etc.
LXIV 5 ydus mensis Ianuarii H; add. explicit V2.
1. c/. Migne, PL 13/349 (= JIv n. 232). Super concilio Ariminensi a. 359
habito cf. Hefele-Leclercq, Histoire des concites 1907, I, 929 sqq.;
Caspar, Geschichte des Papsttums I, 190 sqq. 199 sqq.
3. cf. Migne, PL 54/827 ss. (E. Schwartz, l.c.p. 19 sqq. a. 449: ad
Theodosium Augustum). De ista synodo ,,praedatoria“ cf. etiam
Hefele-Leclercq, l. c. II, 566 sqq; Caspar, 1. c. I, 483 sqq.
6/7. cf. De concordantia catholica II, 5.
10. cf. Mansi 11/235.
14. cf. Mansi 7/400 Paschasinus ibi solus presidens nominatur.
23. cf. Migne, PL 54/827 sqq.

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