14
Josef Koch Cusanus-Texte: I. Predigten 2/5.
bei den übrigen Predigten begegnen. Hat man schon hier den Ein-
druck, daß Kopist und Illuminator einen neuen Anfang kundgeben
wollen, so noch mehr, wenn man die Überlieferung der nun (97ra
bis 137v) folgenden Predigten betrachtet. Sie erscheinen nämlich
— im Unterschiede von den vorhergehenden und den in V2 über-
lieferten — in mehreren anderen Hss., die letzte ist außerdem auch
noch in einer eigenhändigen Niederschrift erhalten.
Die außer V2 hier in Betracht kommenden Hss. seien kurz
beschrieben:
1. München, Staatsbibliothek, Glm. 18 711 (T): ff.268,
21 X 14,2 cm, chart., saec. XV. Diese wie die folgende Hs. stammt
aus dem mit Nicolaus in freundschaftlicher Verbindung stehenden
Benediktinerkloster Tegernsee. Über die für die Überliefe-
rung einer ganzen Anzahl von Werken des Cusanus wichtige Hs.
vgl. insbesondere: Nicolai de Gusa Opera omnia I. De Docta.
Ignorantia, edd. E. Hoffmann et B. Klibansky, Lipsiae 1932,
p. VIII. Sie enthält nur die Predigt ,,Confide filia“ (144v—160v),
die von einem andern als den bei Tx unterschiedenen sechs Kopisten
geschrieben worden ist.
2. München, Staatsbibliothek, Glm. 18 712 (I\): ff. 157,
20,5 x 14,2 cm, chart., saec. XV. Die in ihr enthaltenen Cusanus-
predigten sind von sechs Schreibern kopiert worden: I (2r — 22r);
II (47r—60v; 91r—93v); III (61 r—66v); IV (74r —78v; 83r
bis 91 r; 93v—96v); V (78v—82v); VI (97r — 103v). Dieses
letzte Stück, das zwei kurze Skizzen ,,Agnus in crucis“ und ,,Sur-
rexit“ (vgl. V2 174va und 176rb) umfaßt, gehört aber nicht zu der
vorherigen Sammlung, die trotz der Verschiedenheit der Hände
einen einheitlichen Charakter aufweist. Die Vorlage der Predigt-
sammlung bot wohl Ort und Datum bei den meisten Predigten,
nirgendwo aber den Namen des Verfassers; eine andere Hand als
die der Kopisten hat ihn in Tx meist neben die Predigtanfänge
notiert. Die Überschrift 97r hingegen lautet: Sermo domini Car-
dinalis de passione Christi; eine andere Hand korrigierte sie und
fügte hinter Cardinalis hinzu: Nicolai de Cufa. Auffällig ist, daß
fünf Predigten Korrekturen enthalten, die man nur als willkürlich
bezeichnen kann.
3. München, Staatsbibliothek, Clm.21 067 (Th):ff. 374,
31 X 22,2 cm, chart., saec. XV. Diese Miszellanhs., die ehemals dem
Benediktinerkloster Thierhaupten gehörte, ist, soweit die
Predigten des Cusanus in Betracht kommen, offensichtlich eine
Josef Koch Cusanus-Texte: I. Predigten 2/5.
bei den übrigen Predigten begegnen. Hat man schon hier den Ein-
druck, daß Kopist und Illuminator einen neuen Anfang kundgeben
wollen, so noch mehr, wenn man die Überlieferung der nun (97ra
bis 137v) folgenden Predigten betrachtet. Sie erscheinen nämlich
— im Unterschiede von den vorhergehenden und den in V2 über-
lieferten — in mehreren anderen Hss., die letzte ist außerdem auch
noch in einer eigenhändigen Niederschrift erhalten.
Die außer V2 hier in Betracht kommenden Hss. seien kurz
beschrieben:
1. München, Staatsbibliothek, Glm. 18 711 (T): ff.268,
21 X 14,2 cm, chart., saec. XV. Diese wie die folgende Hs. stammt
aus dem mit Nicolaus in freundschaftlicher Verbindung stehenden
Benediktinerkloster Tegernsee. Über die für die Überliefe-
rung einer ganzen Anzahl von Werken des Cusanus wichtige Hs.
vgl. insbesondere: Nicolai de Gusa Opera omnia I. De Docta.
Ignorantia, edd. E. Hoffmann et B. Klibansky, Lipsiae 1932,
p. VIII. Sie enthält nur die Predigt ,,Confide filia“ (144v—160v),
die von einem andern als den bei Tx unterschiedenen sechs Kopisten
geschrieben worden ist.
2. München, Staatsbibliothek, Glm. 18 712 (I\): ff. 157,
20,5 x 14,2 cm, chart., saec. XV. Die in ihr enthaltenen Cusanus-
predigten sind von sechs Schreibern kopiert worden: I (2r — 22r);
II (47r—60v; 91r—93v); III (61 r—66v); IV (74r —78v; 83r
bis 91 r; 93v—96v); V (78v—82v); VI (97r — 103v). Dieses
letzte Stück, das zwei kurze Skizzen ,,Agnus in crucis“ und ,,Sur-
rexit“ (vgl. V2 174va und 176rb) umfaßt, gehört aber nicht zu der
vorherigen Sammlung, die trotz der Verschiedenheit der Hände
einen einheitlichen Charakter aufweist. Die Vorlage der Predigt-
sammlung bot wohl Ort und Datum bei den meisten Predigten,
nirgendwo aber den Namen des Verfassers; eine andere Hand als
die der Kopisten hat ihn in Tx meist neben die Predigtanfänge
notiert. Die Überschrift 97r hingegen lautet: Sermo domini Car-
dinalis de passione Christi; eine andere Hand korrigierte sie und
fügte hinter Cardinalis hinzu: Nicolai de Cufa. Auffällig ist, daß
fünf Predigten Korrekturen enthalten, die man nur als willkürlich
bezeichnen kann.
3. München, Staatsbibliothek, Clm.21 067 (Th):ff. 374,
31 X 22,2 cm, chart., saec. XV. Diese Miszellanhs., die ehemals dem
Benediktinerkloster Thierhaupten gehörte, ist, soweit die
Predigten des Cusanus in Betracht kommen, offensichtlich eine