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Josef Koch Cusanus-Texte: I. Predigten 2/5.

4. ,,Beati qui habitant in domo tua . . Aus diesem Entwurf
bietet I (294r) nur einige Sätze: Omnes philosophi . . . maius et
minus = V2 187vb Z. 3—5. 8—17. Natura que racione caret . . .
bonum stabile = 187 vb Z. 36—188ra Z. 2. Est autem beatitudo . . .
secundum Boecium = 188ra Z. 19. 20.
Die zweite und dritte Predigt hielt Nicolaus am 31. Oktober
und 1. November 1456 in Brixen; die vierte ist der erste Entwurf
für die Allerheiligenpredigt, trägt jedoch in V2 den eigenhändigen
Vermerk des Kardinals: Non fuit factus.
5. Item eiusdem de spiritu sancto. De variis spiritibus. Ad-
vertendum de multiplici spiritu . . . quorum spiritus movetur ad
unum, verum et bonum etc. (294r—v). Hier haben wir ein Bruch-
stück aus der Predigt: „Paraclitus autem spiritus sanctus“, die
Cusanus am Pfingstfest, 31. Mai 1444, hielt; es entspricht Vj 77va
Z. 31—78va Z. 14. 16—19.
II. Zur Datierung der Predigten.
Die Predigten des Nicolaus Cusanus verdienen insbesondere
Beachtung unter dem Gesichtspunkte seiner innern Entwicklung.
Sie können aber nur insoweit sicher verwendet werden, als sie
datierbar sind. Nun ist zwar eine ganze Reihe von Predigten mit
genauer Orts- und Zeitangabe versehen, bei vielen aber fehlt sie,
zumal bei Predigten aus den dreißiger und vierziger Jahren. Es
scheint aber, als hätten wir hier einen durchaus vertrauenswürdigen
Ersatz in den Registern, die wir in den Hss. C, Vj und V2 finden.
Einen besonders großen Eindruck macht naturgemäß das Register
von C (f. 16e) auf den Benutzer der Hs.; bringt man es doch un-
willkürlich mit Cusanus selbst in Zusammenhang. F. 16e enthält
auf der Vorder- und Rückseite in vier Spalten ein nach Jahren
geordnetes Verzeichnis Cusanischer Predigten, die auf die Jahre
1431, 1432, 1438 (so zu lesen statt des fehlerhaften 1431), 1439,
1443—1446 verteilt sind. Nun ist dieses Register völlig identisch
mit dem in \\ (Ir—v), nur mit dem Unterschied, daß in dieser Hs.
auch die Folien angegeben sind, wo die Predigten stehen. Bei dieser
Sachlage erheben sich zwei Fragen: 1. Welches Register ist das
ursprünglichere ? Oder mit andern Worten: ist C hier (wie im Text!)
auch die Vorlage für \1 oder liegen hier die Dinge vielleicht um-
gekehrt ? 2. Welches Vertrauen kann man den Daten des Registers
entgegenbringen ?
 
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