I. Die handschriftliche Überlieferung der Predigten.
Die Handschriften1 gliedern sich in drei Gruppen: zur ersten
Gruppe gehören diejenigen Hss., welche eigenhändige Niederschriften
des Cusanus enthalten, nämlich Cues, Hospitalsbibliothek 220 (C)
und Brüssel, Kgl. Bibliothek 9799—809 (B); zur zweiten gehören
die großen Predigtsammlungen der Vatikanischen Bibliothek, Vat.
lat. 1244 (Vj) und 1245 (V2), der Laurenziana in Florenz, Ash-
burnham 1374 (früher 1298) (L) und des Domgymnasiums in
Magdeburg 38 (D); zur dritten gehören die Hss., die kleine Samm-
lungen oder nur einzelne Predigten enthalten, nämlich München,
Staatsbibliothek, Glm. 18711 (T), 18712 (Tx) und 21067 (Th),
Mainz, Stadtbibliothek II 238 (K), Wiesbaden, Landesbibliothek 11
(Sx) und 18 (S2), Salzburg, Öffentliche Studienbibliothek V. 2. G 72
(G) und Wien, Bibliothek des Dominikanerklosters S. 18 Scr. III
(W). Andere Hss. sind mir bisher nicht bekannt geworden. Die
Hss., die die beiden deutschen Vater-Unser-Predigten enthalten,
lasse ich beiseite.
Nun können wir zunächst die Magdeburger Hs. 38 (ff. 360,
31X21,5 cm, chart., saec. XV) (D) als für die Überlieferung der
Predigten und ihre Edition bedeutungslos ausschalten. Wie näm-
lich eine genaue Nachprüfung bei einer ganzen Anzahl von Pre-
digten ergab, hängt diese Hs. unmittelbar oder mittelbar von den
beiden Vaticani ab. Der Text ist durch die Abschrift vielfach ver-
schlechtert worden. Der Struktur nach unterscheidet sich D jedoch
wesentlich von Vx und V2; während die Predigten in diesen bei-
den Hss. im großen und ganzen — auf die zahlreichen Ausnahmen
kommen wir noch zu sprechen — chronologisch angeordnet sind,
hat der Compilator von D versucht, über 200 Predigten nach dem
Kirchenjahr anzuordnen. Da er dabei die Angaben von Ort und
1 Die erste Kenntnis der Hss. der Cu SANUS-Predigten verdanke ich Herrn
Dr. P. Arendt, Regens des Priesterseminars zu Braunsberg. Er überließ mir
1931 außer den Photogrammen der beiden vatikanischen Hss. seine wertvollen
Notizen über die Hss. und seinen Zettelkatalog der Predigten, wofür ich ihm
auch an dieser Stelle danken möchte. L. v. Pastor nennt in seiner Geschichte
der Päpste I 469f. (Anm.) die Hss. C, G, K, T, T1; Th und W; E. Van-
steenberghe a. a. O. 475 die Hss. B, C, D, L, Sx, S2, T, T1; Th. Vt und V2.
Die Handschriften1 gliedern sich in drei Gruppen: zur ersten
Gruppe gehören diejenigen Hss., welche eigenhändige Niederschriften
des Cusanus enthalten, nämlich Cues, Hospitalsbibliothek 220 (C)
und Brüssel, Kgl. Bibliothek 9799—809 (B); zur zweiten gehören
die großen Predigtsammlungen der Vatikanischen Bibliothek, Vat.
lat. 1244 (Vj) und 1245 (V2), der Laurenziana in Florenz, Ash-
burnham 1374 (früher 1298) (L) und des Domgymnasiums in
Magdeburg 38 (D); zur dritten gehören die Hss., die kleine Samm-
lungen oder nur einzelne Predigten enthalten, nämlich München,
Staatsbibliothek, Glm. 18711 (T), 18712 (Tx) und 21067 (Th),
Mainz, Stadtbibliothek II 238 (K), Wiesbaden, Landesbibliothek 11
(Sx) und 18 (S2), Salzburg, Öffentliche Studienbibliothek V. 2. G 72
(G) und Wien, Bibliothek des Dominikanerklosters S. 18 Scr. III
(W). Andere Hss. sind mir bisher nicht bekannt geworden. Die
Hss., die die beiden deutschen Vater-Unser-Predigten enthalten,
lasse ich beiseite.
Nun können wir zunächst die Magdeburger Hs. 38 (ff. 360,
31X21,5 cm, chart., saec. XV) (D) als für die Überlieferung der
Predigten und ihre Edition bedeutungslos ausschalten. Wie näm-
lich eine genaue Nachprüfung bei einer ganzen Anzahl von Pre-
digten ergab, hängt diese Hs. unmittelbar oder mittelbar von den
beiden Vaticani ab. Der Text ist durch die Abschrift vielfach ver-
schlechtert worden. Der Struktur nach unterscheidet sich D jedoch
wesentlich von Vx und V2; während die Predigten in diesen bei-
den Hss. im großen und ganzen — auf die zahlreichen Ausnahmen
kommen wir noch zu sprechen — chronologisch angeordnet sind,
hat der Compilator von D versucht, über 200 Predigten nach dem
Kirchenjahr anzuordnen. Da er dabei die Angaben von Ort und
1 Die erste Kenntnis der Hss. der Cu SANUS-Predigten verdanke ich Herrn
Dr. P. Arendt, Regens des Priesterseminars zu Braunsberg. Er überließ mir
1931 außer den Photogrammen der beiden vatikanischen Hss. seine wertvollen
Notizen über die Hss. und seinen Zettelkatalog der Predigten, wofür ich ihm
auch an dieser Stelle danken möchte. L. v. Pastor nennt in seiner Geschichte
der Päpste I 469f. (Anm.) die Hss. C, G, K, T, T1; Th und W; E. Van-
steenberghe a. a. O. 475 die Hss. B, C, D, L, Sx, S2, T, T1; Th. Vt und V2.