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ERLÄUTERUNGEN

1. ,,Verbum caro factum est“ (Nr. 2 und 3, S. 72 — 83).
Nicolaus Cu sanus liebte es, am Weihnachtsfeste und den
nachfolgenden Feiertagen bis zum Neujahrstage Predigten zu hal-
ten, die inhaltlich miteinander verbunden waren. Um das seinen
Zuhörern recht deutlich zu machen, knüpfte er in einigen Jahren
sogar jede dieser Predigten an dasselbe Schriftwort an, wie z. B.
1444/451. Ende 1453 scheint er wenig Zeit zur Vorbereitung ge-
habt zu haben. Denn am Weihnachtsfeste selbst wiederholt er eine
ältere Predigt über das Thema ,,Dies sanctilicatus illuxit nobis2“;
am Johannes- und Neujahrstage predigt er im Anschluß an Meister
Eckhart und Jordan von Quedlinburg über den Prolog des
Johannesevangeliums, und zwar an jenem Tag über V. 1—23, an
diesem über V. 9—134. Inwieweit er V. 14, der als gemeinsamer
Vorspruch erscheint, behandeln wollte, ist aus den Skizzen nicht
zu ersehen. Der Zusammenhang der beiden Predigten beschränkt
sich aber nicht nur auf den gemeinsamen Gegenstand und die Be-
nutzung derselben Literatur; der Prediger führt in beiden vielmehr
einen Grundgedanken durch, der erst in der zweiten zum Ab-
schluß gebracht wird. Das berechtigt uns, beide Texte hier gemein-
sam zu behandeln.
Den Johannesprolog hat Nicolaus wiederholt zum Gegen-
stand seiner Predigten gemacht. Man gewinnt aus einem Vergleich
dieser Predigten ein recht deutliches Bild von der Entwicklung,
welche seine Beschäftigung mit diesem von ihm aufs höchste ge-
schätzten Text genommen hat.
Erstmalig predigte er 1431 am Weihnachtsfest in Koblenz über
das Thema „Verbum caro factum est“ (G 104r—v; V1 70va bis

1 Das gemeinsame Thema lautet: „Alleluia. Dies sanctificatus illuxit
nobis“. Darüber predigte er in Mainz am 25., 26. und 27. Dezember 1444
und am 1. und 6. Januar 1445; vgl. C 132 r—133 v; 134 v; 8v (Text unten
S. 1653); 138r—v; 139r— 140v.
2 Vgl. oben S. 67. 3 Vgl. oben S. 72— 74.
4 Vgl. oben S. 74 — 82.
 
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