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4. Ubi est qui natus est rex Iudaeorum (n. 15—17).

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den Königsknaben suchten, um ihn als Gott anzubeten und als
Menschen zu sehen. Fragen wir also zuerst: Wo ist er, nämlich
der Mensch gewordene Gott, nach seiner Gottheit? Und
da wir wissen, Gott sei derart, daß seine Größe unendlich ist, und
ihn darum nach Salomos Wort (2. Kön. 8, 27) die Himmel der
Himmel nicht fassen können, so ist er erstens an keinen Ort
gebunden.
IG. Da wir nun aber erforschen wollen, wo er ist, so laßt uns
zuerst nach Meister Eckhart bemerken, daß wir besser sehen
können, wo er nicht ist. Sagen wir also: er ist in keinem Wesen,
„welches einen Mangel, eine Verunstaltung, ein Übel, ein Gebre-
chen oder eine Verneinung einschließt“; denn derartige Bestim-
mungen rauben und verneinen ein Sein, mögen sie auch ein Sein
setzen, außer dem, welches sie rauben oder verneinen, und Gott ist
das volle Sein selbst, aus dessen Fülle alles, was ist, empfängt, daß es
ist. Denn Gott ist das Sein selbst, dem kein Sein fehlen kann, wie der
Weiße kein Weiß abgehen oder fehlen kann. „Daher ist Gott nicht
ein Teil des Weltalls, sondern“ „vor dem Weltall und über es er-
haben“; denn einem Teile des Weltalls fehlt das Sein der anderen
Teile. Daher „kommt Gott keine Verneinung oder ein Gebrechen
zu, eigen ist ihm vielmehr, und zwar ihm allein, die Verneinung
der Verneinung, welche der Kern und Stern der reinsten Bejahung
ist, entsprechend dem Wort: „Ich bin, der ich bin“ (Exodus 3, 14).
Er könnte sich aber auch nicht selbst verneinen (2. Tim. 2, 13).
Das Sein verneinte aber sich selbst, wenn ihm etwas fehlte oder
es einem fehlte“. Daher ist Gott in allen Wesen und in
keinem. Denn in jedem ist er, insofern es seiend ist,
in keinem aber, insofern es dieses Seiendeist.
17. Dies scheint mir nichts anderes zu sein, als daß Gott
gleichsam die Form der Formen ist, die absolute Form oder
sit nec habitet; secundo, ubi sit et ubi habitet. Hoc enim Deo proprium est,
ut de ipso verius, quid et ubi non sit, sciatur, quam sciatur quid et ubi sit.“
9. I. c. n. 206.
11—22. I. c. n. 207: „Ratio omnium est, quia talia omnia ut sic pri-
vant vel negant aliquod esse“ etc.
13. c/. loh. 1, 16.
20. Exodi 3, 14. — Cf. 2 Tim. 2, 13.
21. vel2. ECHARDUS addit: ipsum.
22—23. cf. ECHARDUS l. c. (n. 206). CUS. notat in marg. [100va): „quo-
modo Deus in omnibus et tamen in nullo“. Cf. Apol. Doct. Ignor. 17, 20seq.
24—102, 7. cf. Apologia Doct. Ignor. 26, 1—7.
 
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