4. Ubi est qui natus est rex Iudaeorum (n, 29—32).
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den“. So sagt man also von ihm, er sei in der Welt, insofern er
die Kraft zu wirken in den Geschöpfen verleiht: ,,er war in der
Welt, und die Welt ist durch ihn geworden“.
30. Gott ist in der Hölle zur Pein der Verdammten,
er wird aber nicht von jenem Feuer gepeinigt, das in seiner Kraft
wirkt. Denn es ist ein Werkzeug der richtenden Gerechtigkeit, und
nur der Schuldige vermag durch dieses Feuer zu leiden, wie die
Schergen des Richters nur Gewalt über die Übeltäter haben. Das
Höllenfeuer wirkt also nur auf die Sünde; darum entspricht die
Strafe der Schuld. In der Schuld ist dreierlei enthalten: die Glut
der Sünde -— darum das Feuer, der Gestank der Sünde — darum
der Schwefel, und die Unordnung — darum das Sturmgewitter der
Pein. Davon sagt der Psalmist: ,,Feuer, Schwefel, Sturmgewit-
ter“ usw.
31. Im Himmel ist er immer die Freude der Seligen,
und sähen sie Gott nicht seinem Wesen nach, so hätten sie nicht
die Glorie der Seligkeit. Daher besteht die ganze Seligkeit in der
Anschauung < Gottes) ; der hl. Petrus sagt, daß die Engel zu ihm
hinzuschauen wünschen, und Christus sagt von dieser Freude: „Und
eure Freude wird niemand von euch nehmen“.
32. Ferner ist er in der Seele zum Trost seiner
Freunde. Denn obgleich Freunde in einer gewissen Gleichheit
leben, so hat sich doch der Sohn Gottes, der in seiner Majestät
erhaben war, selbst erniedrigt und verdemütigt und ist demütig
geworden in seiner Menschheit. Daher sagt er: „Ich nenne euch
nicht mehr Knechte“, sondern „Freunde“. Die Freunde aber ver-
kehren miteinander. So verkehrt der Sohn Gottes mit uns, indem
er im Fleische unter uns wohnte und im Geist in uns ruht. Sein
Verkehr „kennt keine Bitterkeit“ „noch Überdruß, sondern Fröh-
lichkeit und Freude“.
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den“. So sagt man also von ihm, er sei in der Welt, insofern er
die Kraft zu wirken in den Geschöpfen verleiht: ,,er war in der
Welt, und die Welt ist durch ihn geworden“.
30. Gott ist in der Hölle zur Pein der Verdammten,
er wird aber nicht von jenem Feuer gepeinigt, das in seiner Kraft
wirkt. Denn es ist ein Werkzeug der richtenden Gerechtigkeit, und
nur der Schuldige vermag durch dieses Feuer zu leiden, wie die
Schergen des Richters nur Gewalt über die Übeltäter haben. Das
Höllenfeuer wirkt also nur auf die Sünde; darum entspricht die
Strafe der Schuld. In der Schuld ist dreierlei enthalten: die Glut
der Sünde -— darum das Feuer, der Gestank der Sünde — darum
der Schwefel, und die Unordnung — darum das Sturmgewitter der
Pein. Davon sagt der Psalmist: ,,Feuer, Schwefel, Sturmgewit-
ter“ usw.
31. Im Himmel ist er immer die Freude der Seligen,
und sähen sie Gott nicht seinem Wesen nach, so hätten sie nicht
die Glorie der Seligkeit. Daher besteht die ganze Seligkeit in der
Anschauung < Gottes) ; der hl. Petrus sagt, daß die Engel zu ihm
hinzuschauen wünschen, und Christus sagt von dieser Freude: „Und
eure Freude wird niemand von euch nehmen“.
32. Ferner ist er in der Seele zum Trost seiner
Freunde. Denn obgleich Freunde in einer gewissen Gleichheit
leben, so hat sich doch der Sohn Gottes, der in seiner Majestät
erhaben war, selbst erniedrigt und verdemütigt und ist demütig
geworden in seiner Menschheit. Daher sagt er: „Ich nenne euch
nicht mehr Knechte“, sondern „Freunde“. Die Freunde aber ver-
kehren miteinander. So verkehrt der Sohn Gottes mit uns, indem
er im Fleische unter uns wohnte und im Geist in uns ruht. Sein
Verkehr „kennt keine Bitterkeit“ „noch Überdruß, sondern Fröh-
lichkeit und Freude“.