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Brinkmann, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1936/37, 4. Abhandlung): Erzeugung und Verbrauch landwirtschaftlicher Produkte in Baden: mit 16 Tabellen — Heidelberg, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.41991#0025
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Landwirtschaftliche Produkte in Baden.

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mühlen besuchen aber selbst ganz entfernt liegende Ortschaften
der Pfalz, von Baden, Hessen, Bayern usw. Hinzu kommt noch
die Erzeugung der Großmühlen an Grieß, Graupen usw.
Hafer und Gerste. Baden führte im Jahre 1935 45386 t
Hafer, 43953 t Gerste und 5939 t Malz (umgerechnet in Gerste)
vorzugsweise aus den belgischen und niederländischen Häfen ein,
daneben aber auch aus Württemberg, Gerste und Malz aus Nord-
bayern, der Pfalz, Hessen und der Tschechoslowakei. Ausgeführt
wurden (im wesentlichen nach der Schweiz, dann nach Württem-
berg und über Mannheim) 41217 t Hafer, 24799 t Gerste und
6100 t Malz (in Gerste umgerechnet), zusammen 72116 t gegen
eine Gesamteinfuhr von 95278 t. Auch diese Ausfuhr setzt sich
in der Hauptsache aus Umschlagsgut zusammen mit Ausnahme
von kleineren Mengen Braugerste und von Malz, das im wesent-
lichen aus Bruchsal, Gengenbach und Lahr kommt.
Bei einer Gesamterzeugung von rund 160000 t Hafer und
Gerste im Jahre 1935 und einem Einfuhrüberschuß von rund
23000 t stehen so in Baden rund 180000 t Hafer und Gerste zur
Verfügung. Der Eigenverbrauch der badischen Landwirtschaft be-
trug 1935 rund 122000 t; für andere Zwecke standen also noch
rund 60000 t zur Verfügung. Nach der Verbrauchssteuerstatistik
(Stat. d. D. B. 472) wurden in Baden im Jahre 1933 25400 t und
im Jahre 1934 2 6930 t Malz zu Brauzwecken verwendet, was
einer Gerstenmenge von 35000 t entspricht. Hierin ist zwar der
Verbrauch der Mannheimer Brauereien enthalten, aber auch ohne
diese beträgt der Gersteverbrauch in den übrigen badischen
Brauereien gut 30000 t. Von den restlichen Gerstemengen gehen
große Teile in die badischen Nährmittel- und Malzkaffeefabriken
(1931/32 insgesamt 16000 t). Diese verarbeiten auch große Mengen
Hafer (1931/32 insgesamt 4000 t) zu Haferflocken, Hafermehl und
Suppeneinlagen. Kleinere Mengen Futtergetreide werden von den
städtischen und gewerblichen Fuhrhaltereien für ihren oft großen
Pferdebestand verbraucht.
In dem Großstadtkomplex Mannheim-Ludwigshafen wurden
im Jahre 1935 7410 t Hafer, 23328 t Gerste und 2070 t Malz
(in Gerste umgerechnet) eingeführt, zusammen nahezu 33000 t und
zwar vornehmlich aus den umliegenden Gebieten (Baden, Hessen,
Pfalz und Württemberg). Ausgeführt wurden 52761 Hafer, 13932 t
Gerste und 10688 t Malz (in Gerste umgerechnet), zusammen fast
30000 t. Hauptabsatzgebiete waren die Schweiz und die Nachbar-
 
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