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Honecker, Martin; Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1937/38, 2. Abhandlung): Nikolaus von Cues und die griechische Sprache — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.41994#0070
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62

Martin Honecker:

Werk in griechischer Sprache auf, noch berichtet er selbst oder
berichten seine Freunde vom Besitz eines solchen.
2. Der Cusaner erwähnt auch nirgends, daß er überhaupt je-
mals Platon in griechischer Sprache gelesen habe, und ebensowenig
enthalten seine Schriften eine Bezugnahme auf Platon, die nur
auf einen griechischen Platontext hin verstanden werden könnte.
3. Wohl besaß der Cusaner eine verhältnismäßig große Anzahl
von Platonschriften in lateinischer Übersetzung. Es sind fol-
gende:
Übersetzer:

Cod. Cus. 177, f° 58r — 89r Menon
89v— 100v Phaidon
lv — 29r Phaidon
30r — 41r Apologie
41v-— 47v Kriton
102v— lllv Phaidros

Henricus Aristippus
(12. Jahrh.)
Leonardi Bruni Aretino
(1370—1444)171

48^

53r Axiochos

Cod. Cus. 178, 12* - 205r Politeia

Cod. Karl. 3261

Nomoi

Von diesen weisen nur die im Cod.
löge stärkere Benutzungsspuren auf.
Außerdem muß Nicolaus Cusanus
Cod. Cus. 41 (f° 155v) auch die platonis
tragung des Leonardo Bruni Aretino zu

Rinuccio d’Arezzo
(* um 1395, f nach 1450)172
Pier Candido Decembrio
(1392—1477)
Georgios Trapezuntios
(1396—1485/6)
Cus. 177 vereinigten Dia-
nach einer Randnotiz in
chen Briefe in der Über-
eigen gehabt haben173.

171 Über Leonardi Bruni d’Arezzo als Übersetzer spricht Möhler
32 I 347ff. Vgl. auch den Artikel von Emilio Santini in der Enciclopedia
Italiana VII (1930), 974f.
172 Siehe: P. Lockwood, De Rinucio Aretino graecarum litterarum
interprete. Harvard Studies in Classical Philology XXIV, 1913, 51—109,
insbes. 54 und 59.
173 Klibansky 21 29, Anm. 2. — Vanste enb erghes Angabe (57
29, Anm. 3), Nikolaus von Cues habe im Cod. Cus. 157, 4 (f° 199r-208v)
,,le Timee de Platon“ in der Übersetzung des „Gregoire le Tifernate“ besessen,
beruht auf einem Irrtum. Das fragliche Stück (Gregorii Castellani ad Nicolaum
Quintum pontificem maximum translatio in timeum) enthält nicht den platoni-
schen Timaios, sondern, wie das von Marx (28 144) mitgeteilte Explizit er-
kennen läßt, die dem Timaios von Lokroi fälschlich zugewiesene Schrift Περί
ψυχας κόσμω καί φύσιος (De anima mundi et natura) — ein Pseudepigraphon aus
 
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