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Kolbe, Walther; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 1. Abhandlung): Die ätolischen Soterien und die attische Archontenforschung — Heidelberg, 1943

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https://doi.org/10.11588/diglit.42031#0053
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Die ätolischen Soterien und die attische Archontenforschung

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Aber dieser Schreiber lebt nur von der Lesung des Herrn Schwei-
gert, auf den sieb Meritt a.a.O. beruft: vor dem Alpha sei im
Bruch der Rest eines Lambda zu erkennen. Allein Herr Schweigert
muß das Opfer einer Selbsttäuschung gewor-
den sein. Denn wie die auf S. 98 von Meritt
gegebene Abbildung, nach der die neben-
stehende Abbildung hergestellt ist, erkennen
läßt, verläuft die Bruchlinie so nahe am Al-
pha, daß in Anbetracht des Buchstabenab-
standes irgendwelche Spuren des davorste-
henden Buchstaben nicht sichtbar sein kön-
nen. So bleibt es bei dem Anagrapheus Thrasykles, Sohn des Nausi-
krates, von Thria, wobei Z. 2 auf 36 Zeichen kommt. Wenn Meritt
geltend machen wollte, daß das im Hinblick auf Z.5, die nur 33 Zeichen
hat, deren drei zuviel seien, so kann wieder auf die Photographie ver-
wiesen werden. Die Schrift ist nicht stoichedon angeordnet, so daß ein
Schwanken um drei Zeichen ganz unbedenklich ist, zumal da vier
Jota in Z. 2 Vorkommen. In unserm Text hat Z. 20 eine Länge von
35, Z. 18f. gar eine solche von 36 Buchstaben; in der Hesperia II,
S. 161 liegt sogar ein Schwanken zwischen 31 und 36 Zeichen vor.
Mit solchen Einwendungen ist nichts zu erreichen. Nachdem wir
den Schreiber Thrasykles wiedergewonnen haben, bereitet die In-
schrift II2 378 der Ergänzung keine Schwierigkeit mehr, wenn wir
den literarisch überlieferten Namen von Olympiodors Nachfolger
einsetzen: [επί Φιλίππου άρχοντος καί ά]ναγραφέως Θρασ[υκλέους κτλ.],
wobei wir wieder eine Zeile von 63 Zeichen erhalten. Ferguson
hat a. a. 0. 334 dieser Lesung ausdrücklich zugestimmt1. Auf die
ungewöhnliche Fassung des von Meritt befürworteten Präskriptes
können wir verzichten. Diese Möglichkeit wird zum Zwang, weil auch
sachliche Gründe die Zuteilung des Philippos zum Jalir 293/2 aufs ein-
dringlichste empfehlen; einmal die allbekannte Menanderinschrift2,
die ich in den Athen. Mitt. 1905 und zuletzt in den N GGW. 1933 ausge-
wertet habe, zum zweiten die erstl934 veröffentlichte Poletenurkunde
Hesperia n. 4L Wenn in der Menanderinschrift Philippos’ Archont at
dem 32. Jahr des Königs Ptolemaios gleichgesetzt wird, so ist das un-
ter Zugrundelegung der Zählweise des Elephantine-Papyrus η. 1 in der
1 „Kolbes restoration of IG. II2, 378: [Έπί Φιλίππου άρχοντος καί
ά]ναγραφέως, κτλ. is undoubtedy better than Dinsmoors [Έπί Όλυμπιοδώρου
άρχοντος ά]ναγραφέως, κτλ.“
2 IG. XIV 1184.
 
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