I. Der Ölbaum und seine Verbreitung in der Gegenwart
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und verträgt sogar die winterlichen Kältegrade Kastiliens. Die
Anbaufläche ist in den letzten Jahrzehnten noch erheblich ver-
größertworden. Allerdings entspricht demUmfang des Olivenbaus in
Spanien nicht die Intensität der Kultur. Nach Theobald Fischer
hat der Ölbaum hier bei weitem nicht die Bedeutung, die er haben
könnte; es ist charakteristisch, „daß dies Land zwar die herrlich-
sten Ölbäume und vorzügliche Oliven, aber äußerst minderwertiges
Olivenöl hervorbringt“1.
Portugal ist, dank seiner Lage am Ozean, seiner geringen
Meereshöhe und dem durch beide Umstände bedingten milden
Winter, fast in seiner ganzen Ausdehnung geeignet für die Oliven-
zucht. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts war denn auch der Ölbaum
in Portugal überall verbreitet. Seitdem ist sein Anbau aber durch
den mehr lohnenden Weinbau allenthalben zurückgedrängt worden.
Doch bedecken auch jetzt noch gewaltige Ölbaumpflanzungen die
Kalkberge von Estremadura und die niederen Lagen von Algarve
im Süden2.
Auch auf den Kanarischen Inseln gibt es Ölbaumpflan-
zungen. Wann und von wem die Ölbaumkultur dort eingeführt
wurde, ist unbekannt3.
In Marokko sind der Schwarzerdgürtel und das Steppen-
gebiet im Küstenland des Atlantischen Ozeans für Olivenzucht un-
geeignet. Umso reicher an Olivenhainen ist die ganze mediterrane
Küste sowie das Rifgebiet, und in- den Tälern des Atlas steigt der
Ölbaum bis zu einer Höhe von 1300 und 1400 m hinauf4.
Auch in der Küstenlandschaft Algeriens: in der Umgebung
von Algier und Oran und im Departement Constantine, sowie in
den Oasen der algerischen Sahara ist die Olivenzucht von ziem-
licher Bedeutung. Doch ist sie heute nur ein Schatten der einstigen
Blüte in römischer Zeit; die Ölbereitung ist vielfach noch recht
urtümlich, und die Ölerzeugung genügt nicht einmal zur Deckung
des eignen Bedarfs5.
Tunesien ist heute zum größten Teil ein steppenartiges, baum-
loses Land. Aber in Nordtunesien gibt es in der Niederung nord-
1 Fischer 45. Vgl. auch Fickendey 6f. Rikli, Pflanzenkleid d. Mittel-
meerländer 55.
2 Fischer 44—49. Rikli a. a. O. 44.
3 Vgl. De Candolle 356. Fischer 82.
4 Fischer 78—82.
5 Fischer 76—78.
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und verträgt sogar die winterlichen Kältegrade Kastiliens. Die
Anbaufläche ist in den letzten Jahrzehnten noch erheblich ver-
größertworden. Allerdings entspricht demUmfang des Olivenbaus in
Spanien nicht die Intensität der Kultur. Nach Theobald Fischer
hat der Ölbaum hier bei weitem nicht die Bedeutung, die er haben
könnte; es ist charakteristisch, „daß dies Land zwar die herrlich-
sten Ölbäume und vorzügliche Oliven, aber äußerst minderwertiges
Olivenöl hervorbringt“1.
Portugal ist, dank seiner Lage am Ozean, seiner geringen
Meereshöhe und dem durch beide Umstände bedingten milden
Winter, fast in seiner ganzen Ausdehnung geeignet für die Oliven-
zucht. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts war denn auch der Ölbaum
in Portugal überall verbreitet. Seitdem ist sein Anbau aber durch
den mehr lohnenden Weinbau allenthalben zurückgedrängt worden.
Doch bedecken auch jetzt noch gewaltige Ölbaumpflanzungen die
Kalkberge von Estremadura und die niederen Lagen von Algarve
im Süden2.
Auch auf den Kanarischen Inseln gibt es Ölbaumpflan-
zungen. Wann und von wem die Ölbaumkultur dort eingeführt
wurde, ist unbekannt3.
In Marokko sind der Schwarzerdgürtel und das Steppen-
gebiet im Küstenland des Atlantischen Ozeans für Olivenzucht un-
geeignet. Umso reicher an Olivenhainen ist die ganze mediterrane
Küste sowie das Rifgebiet, und in- den Tälern des Atlas steigt der
Ölbaum bis zu einer Höhe von 1300 und 1400 m hinauf4.
Auch in der Küstenlandschaft Algeriens: in der Umgebung
von Algier und Oran und im Departement Constantine, sowie in
den Oasen der algerischen Sahara ist die Olivenzucht von ziem-
licher Bedeutung. Doch ist sie heute nur ein Schatten der einstigen
Blüte in römischer Zeit; die Ölbereitung ist vielfach noch recht
urtümlich, und die Ölerzeugung genügt nicht einmal zur Deckung
des eignen Bedarfs5.
Tunesien ist heute zum größten Teil ein steppenartiges, baum-
loses Land. Aber in Nordtunesien gibt es in der Niederung nord-
1 Fischer 45. Vgl. auch Fickendey 6f. Rikli, Pflanzenkleid d. Mittel-
meerländer 55.
2 Fischer 44—49. Rikli a. a. O. 44.
3 Vgl. De Candolle 356. Fischer 82.
4 Fischer 78—82.
5 Fischer 76—78.