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Johannes Hoops:
von Ölbäumen, die auf feuchtem, fettem Boden wachsen, minder-
wertig: sie wird zwar größer, liefert aber wenig und schlechtes Öl.
Da Tiefebenen oft solchen feuchten und schweren Boden haben,
der sich mehr für Getreidebau eignet, werden sie für die Oliven-
zucht im allgemeinen gemieden. Olivenpflanzungen werden in der
Regel an steinigen oder felsigen Südhängen von Hügeln und Bergen
angelegt, die für Getreidebau nicht in Betracht kommen, während
der Ölbaum, ähnlich wie der Weinstock, mit seinen Wurzeln auch
in Felsspalten eindringt und so aus tieferen Schichten die nötige
Feuchtigkeit herauszuziehen vermag. Als am günstigsten für die
Olivenkultur gilt der durchlässige, trockne, erwärmungsfähige
Kalkboden; er soll die ölreichsten Oliven hervorbringen, und das
Öl von Kalkböden soll das beste sein.
Da aber der Kalkboden grade in den Küstenlandschaften des
Mittelmeerbeckens so verbreitet ist, und da auch die klimatischen
Ansprüche des Ölbaums sich mit den klimatischen Verhältnissen
des Mittelmeergebiets gut decken, ist dieses für die Olivenkultur
besonders gut geeignet; daher kommt es, daß der Ölbaum in jeder
Hinsicht ein typischer Vertreter der mediterranen Kulturpflanzen
ist; ja, er ist gradezu die hervorstechendste unter den immergrünen
Holzarten der Mittelmeerländer1. Das Hauptverbreitungs-
gebiet des Ölbaums stellt sich als ein langes, schmales
Band längs den Küsten des Mittelmeers dar, wie aus Theo-
bald Fischers Übersichtskarte in seiner Abhandlung über den Öl-
baum deutlich ersichtlich ist2. Die Annahme des Theophrast aller-
dings3, daß der Ölbaum weiter als 300 Stadien vom Meer nicht mehr
gedeihe, läßt sich nicht halten. Er dringt gelegentlich auch in
Gebirgslagen des Binnenlands vor, wenn die Lebensbedingungen
für ihn dort im übrigen günstig sind.
Das Schwergewicht der Ölbaumzucht liegt heute im
westlichen Mittelmeerbecken. Das olivenreichste Land ist die
Iberische Halbinsel, vor allem Spanien, das heute bei weitem an
der Spitze der Produktionsländer für Olivenöl steht; es folgen an
zweiter Stelle Italien, an dritter Tunesien.
In Spanien sind nicht nur die Küstenlandschaften mit Oliven-
hainen bedeckt, sondern der Ölbaum gedeiht auch in dem Tafel-
land des Innern mit seinen heißen, trocknen Sommern vorzüglich
1 Fischer 17—24.
2 Vgl. auch S. 25 seiner Abhandlung.
3 Histor. Plantarum VI 2, 4.
Johannes Hoops:
von Ölbäumen, die auf feuchtem, fettem Boden wachsen, minder-
wertig: sie wird zwar größer, liefert aber wenig und schlechtes Öl.
Da Tiefebenen oft solchen feuchten und schweren Boden haben,
der sich mehr für Getreidebau eignet, werden sie für die Oliven-
zucht im allgemeinen gemieden. Olivenpflanzungen werden in der
Regel an steinigen oder felsigen Südhängen von Hügeln und Bergen
angelegt, die für Getreidebau nicht in Betracht kommen, während
der Ölbaum, ähnlich wie der Weinstock, mit seinen Wurzeln auch
in Felsspalten eindringt und so aus tieferen Schichten die nötige
Feuchtigkeit herauszuziehen vermag. Als am günstigsten für die
Olivenkultur gilt der durchlässige, trockne, erwärmungsfähige
Kalkboden; er soll die ölreichsten Oliven hervorbringen, und das
Öl von Kalkböden soll das beste sein.
Da aber der Kalkboden grade in den Küstenlandschaften des
Mittelmeerbeckens so verbreitet ist, und da auch die klimatischen
Ansprüche des Ölbaums sich mit den klimatischen Verhältnissen
des Mittelmeergebiets gut decken, ist dieses für die Olivenkultur
besonders gut geeignet; daher kommt es, daß der Ölbaum in jeder
Hinsicht ein typischer Vertreter der mediterranen Kulturpflanzen
ist; ja, er ist gradezu die hervorstechendste unter den immergrünen
Holzarten der Mittelmeerländer1. Das Hauptverbreitungs-
gebiet des Ölbaums stellt sich als ein langes, schmales
Band längs den Küsten des Mittelmeers dar, wie aus Theo-
bald Fischers Übersichtskarte in seiner Abhandlung über den Öl-
baum deutlich ersichtlich ist2. Die Annahme des Theophrast aller-
dings3, daß der Ölbaum weiter als 300 Stadien vom Meer nicht mehr
gedeihe, läßt sich nicht halten. Er dringt gelegentlich auch in
Gebirgslagen des Binnenlands vor, wenn die Lebensbedingungen
für ihn dort im übrigen günstig sind.
Das Schwergewicht der Ölbaumzucht liegt heute im
westlichen Mittelmeerbecken. Das olivenreichste Land ist die
Iberische Halbinsel, vor allem Spanien, das heute bei weitem an
der Spitze der Produktionsländer für Olivenöl steht; es folgen an
zweiter Stelle Italien, an dritter Tunesien.
In Spanien sind nicht nur die Küstenlandschaften mit Oliven-
hainen bedeckt, sondern der Ölbaum gedeiht auch in dem Tafel-
land des Innern mit seinen heißen, trocknen Sommern vorzüglich
1 Fischer 17—24.
2 Vgl. auch S. 25 seiner Abhandlung.
3 Histor. Plantarum VI 2, 4.