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Hoops, Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 3. Abhandlung): Geschichte des Ölbaums: vorgelegt am 20. Juni 1943 — Heidelberg, 1944

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https://doi.org/10.11588/diglit.42033#0036
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36

Johannes Hoops:

Fajjüm bezeichnet wurden. Von der Zeit Sesostris’ I. (um 2000)
an sei dann der Name auf ganz Libyen ausgedehnt worden.
Das Alter der Prunkpalette von Kairo läßt sich nach
Ranke1 ,,ziemlich genau in die Zeit der Vereinigung von Ober- und
Unterägypten durch Menes, also um den Beginn der sogenannten
ersten Dynastie oder den Anfang der uns einigermaßen bekannten
ägyptischen Geschichte datieren (von dem noch strittigen abso-
luten Datum ganz abgesehen“. Das absolute Datum der Regie-
rung des Menes wird gewöhnlich auf etwa 3200 angesetzt. Um diese
Zeit also würde der siegreiche Feldzug des oberägyptischen Königs
stattgefunden haben, auf den sich die Reliefbilder der Prunkpalette
von Kairo nach der erwähnten Deutung von Legge beziehen.
Daß die sieben Mauerringe mit Zinnen eroberte Festungen dar-
stellen, deren Namen durch die Ideogramme im Innern der Ringe
genannt werden, und daß die drei Reihen von Ochsen, Eseln und
Widdern die in diesem Feldzug gemachte Beute bezeichnen, ist
durchaus einleuchtend. Ob auch die Bäume zur Beute gehören,
läßt Hölscher2 unentschieden. Nur wenn Newberrys Deutung
der Bäume als Ölbäume zutreffe, habe „ihre Zurechnung zur Beute
einen Sinn, da es sich bei der Olive um einen wertvollen Frucht-
baum handelt“. Die Deutung des Namens Tehenu als 'Ölbaum-
land’ sei jedoch falsch. Auch Galassi3 meint: daß die auf der
Platte dargestellten Bäume Oliven seien, sei nichts weniger als
sicher.
Ich glaube nicht, daß diese Auffassung der Bäume als Oliven
das Richtige trifft. Wenn sie wirklich zuträfe, wie sollte man sich
dann die Zugehörigkeit der Ölbäume zur Beute denken ? Daß die
erbeuteten, hinter einander her schreitenden Haustiere im Triumph-
zug heimgeführt wurden, ist durchaus möglich; aber Ölbäume
können doch nicht als Beute heimgeschleppt werden, sie könnten
höchstens umgehauen worden sein, und das wäre vielleicht doch
auf andre Weise angedeutet worden; und daß die acht vermeint-
lichen „Ölbäume“ etwa symbolisch für ihre Früchte oder das dar-
aus gewonnene Öl ständen, ist doch auch sehr unwahrscheinlich;
als Ideogramm für Oliven oder Öl wären Ölbaumzweige mit Früch-
ten oder Blüten, wie sie sich vielfach auf kretischen Vasen und
Fresken finden (vgl. unten S. 51), sicher Adel angemessener gewesen
als ganze Bäume.
1 a.a.O. 7. 2 a.a.O. 12, Anm. 6.
3 Tehenu e le Origini Mediterranee della Civiltd Egizia 55 a.
 
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