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Senger, Hans-Gerhard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1972, 5. Abhandlung): Zur Überlieferung der Werke des Nikolaus von Kues im Mittelalter: Mitteilungen und Untersuchungen über neue Cusanus-Handschriften ; vorgelegt am 13. Mai 1972 — Heidelberg, 1972

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https://doi.org/10.11588/diglit.44316#0012
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Hans Gerhard Senger

werden. Die Straßburger Ausgabe (a) enthält nur die beiden in den
Kueser Kodizes überlieferten mathematischen Schriften. Der zweite
Druck, die sogenannte Mailänder Ausgabe von 1502 (m), die auf Ver-
anlassung des Markgrafen Roland Pallavicini durch Benedictus
Dolcibelli im Castrum Laurum (heute Cortemaggiore, südöstlich
von Piacenza gelegen) gedruckt wurde, ist ein Nachdruck der ersten
Edition und enthält folglich gleichfalls nicht die QC. Das gleiche gilt
von der dritten und wirkungsgeschichtlich bedeutsamsten Ausgabe, die
1514 von Jodocus Badius Ascensius in Paris gemacht wurde (p).
Herausgeber war Faber Stapulensis (Jacques Lefevre d’Etaples),
der jedoch seine Ausgabe gegenüber der Straßburger und Mailänder
Edition auf Grund der Hss. Vat. lat. 1244 und 1245 um Auszüge aus
dem Predigtwerk (Excitationes ex sermonibus) und durch Mithilfe
einiger Freunde um weitere Schriften, u. a. De concordantia catholica,
vermehren konnte. Dazu gehören auch die von ihm erstmalig abge-
druckten mathematischen Schriften De geometricis transmutationibus
und De arithmeticis complementis, die er von dem Freund Iacobus
Faber Daventriensis (Deventer) erhalten hatte.
Der letzte der Frühdrucke, der 1565 durch Henricus Petri in Basel
gedruckt wurde (b), enthält allerdings die QC. Obwohl dieser Druck
auf die Pariser Ausgabe zuriickgeht und ihr getreu folgt, konnte er die
in allen drei früheren Ausgaben nicht enthaltene QC, ferner die Decla-
ratio rectilineationis curuae, De una recti curvique mensura und den
Dialogus de circuli quadratura, die dritte Kreisquadraturschrift des
Nikolaus vom Jahre 1457, abdrucken. Dies war möglich, weil im Jahre
1533 Johannes Schöner (1477-1547) in Nürnberg diese Stücke, die
über Georg von Peurbach (1423-1461) und Regiomontan (Johan-
nes Müller, 1436-1476) hs. an ihn gekommen waren4, nach dem Ur-
teil von J. E. Hofmann »ziemlich sorgfältig« ediert hatte.5 Nach dieser
Vorlage druckte dann die Basler Ausgabe den Text ab. Die QC steht
in b p. 1091-1094. Sie enthält somit die meisten der 11 mathemati-
schen Traktate des Nikolaus, nämlich insgesamt acht.
4 S. J. E. Hofmann, a. a. O., S. XXXII und 209.
5 Ioannes de Regio Monte, De triangulis omnimodis libri quinque ... Accesse-
runt ... D. Nicolai Cusani, De quadratura circuli (= QC!) . .. Nürnberg
1533 (n).
 
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