Zur Überlieferung der Werke des Nikolaus von Kues im Mittelalter
15
Aus dem Inhalt: Schriften des Georg von Peurbach, Eheoricae
novae planetarum p. 65-131; De septern planetis p. 144-154; Quae-
stio disputata p. 173-201; Compositio citharae horariae p. 238-245;
Algorithmus p. 393-407; Johannes Regiomontanus, Compositio
quadrantis p. 255-258; Johannes de Gamundia (= Schwäbisch-
Gmünd), De instrumento aequatorio eiusdem usu p. 318-347; Pros-
docimus de Beldomandi15, Compositio astrolabii p. 371-392; Johan-
nes Symon de Zalandia ( = Zeeland?), Instrumentum speculi plane-
tarum p. 429-436.
Provenienz: Die Hs. wurde im österreichischen Kloster Melk ange-
fertigt. Datierungen finden sich p. 131 für das Jahr 1486, p. 347 zum
Traktat des Johannes de Gamundia für 1489. Auch sie enthält Kome-
tenzeichnungen und zahlreiche astronomische Skizzen und Tafeln. Im
Jahre 1937 ging die Hs. durch Vermächtnis des bekannten amerikani-
schen Gehirnchirurgen und ehemaligen Professors der Yale University
Harvey Cushing (1869-1939) in den Besitz der Yale Medical Li-
brary über.16
Die Abhängigkeit der Handschriften und Drucke untereinander
und ihre Besonderheiten
Keine der beiden Hss. ist Vorlage für die andere gewesen:
1. Em nicht für Y2, denn Em hat Auslassungen, die von Y2 überliefert
werden, z. B. 1093,2417: sicut semidiameter inscripti tetragono et 2 cc
oder etwa in dem in Em fol. 7r getilgten Satz: Et hae additiones - pro-
veniat (1093,27 trigoni). Außerdem tradiert Em nicht die Konstruk-
tionsfigur zum Text von De sinibus et cordis, die Y2 zeichnete;
2. Y2 nicht für Em, da diese Hs. sicher die Figur zu De sinibus et cordis
übernommen hätte, wenn Y2 die Vorlage gewesen wäre. Zudem 1093,
31: a b seu om. Y2, überliefert von Em; 1094,1: Ex nona sexti om. Y2,
überliefert von Em. Trotz einer Anzahl konkordanter Textstellen, die
15 Prosdocimus de Beldomandi war in Padua Lehrer des Nikolaus; vgl. meine
Arbeit Die Philosophie, S. 150-153.
16 Über eine weitere im Besitz der Yale University befindliche Hs., die die wohl
älteste bekannte Abschrift der cusanischen Schrift De beryllo enthält, wird K.
Bormann, der neulich diese Hs. wiederaufgefunden hat, an anderer Stelle be-
richten (in: MFCG). - S. Nachtrag S. 47f.
17 Die Zählung hier und im folgenden bezieht sich auf die Seiten- und Zeilenzäh-
lung des Basler Druckes (b).
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Aus dem Inhalt: Schriften des Georg von Peurbach, Eheoricae
novae planetarum p. 65-131; De septern planetis p. 144-154; Quae-
stio disputata p. 173-201; Compositio citharae horariae p. 238-245;
Algorithmus p. 393-407; Johannes Regiomontanus, Compositio
quadrantis p. 255-258; Johannes de Gamundia (= Schwäbisch-
Gmünd), De instrumento aequatorio eiusdem usu p. 318-347; Pros-
docimus de Beldomandi15, Compositio astrolabii p. 371-392; Johan-
nes Symon de Zalandia ( = Zeeland?), Instrumentum speculi plane-
tarum p. 429-436.
Provenienz: Die Hs. wurde im österreichischen Kloster Melk ange-
fertigt. Datierungen finden sich p. 131 für das Jahr 1486, p. 347 zum
Traktat des Johannes de Gamundia für 1489. Auch sie enthält Kome-
tenzeichnungen und zahlreiche astronomische Skizzen und Tafeln. Im
Jahre 1937 ging die Hs. durch Vermächtnis des bekannten amerikani-
schen Gehirnchirurgen und ehemaligen Professors der Yale University
Harvey Cushing (1869-1939) in den Besitz der Yale Medical Li-
brary über.16
Die Abhängigkeit der Handschriften und Drucke untereinander
und ihre Besonderheiten
Keine der beiden Hss. ist Vorlage für die andere gewesen:
1. Em nicht für Y2, denn Em hat Auslassungen, die von Y2 überliefert
werden, z. B. 1093,2417: sicut semidiameter inscripti tetragono et 2 cc
oder etwa in dem in Em fol. 7r getilgten Satz: Et hae additiones - pro-
veniat (1093,27 trigoni). Außerdem tradiert Em nicht die Konstruk-
tionsfigur zum Text von De sinibus et cordis, die Y2 zeichnete;
2. Y2 nicht für Em, da diese Hs. sicher die Figur zu De sinibus et cordis
übernommen hätte, wenn Y2 die Vorlage gewesen wäre. Zudem 1093,
31: a b seu om. Y2, überliefert von Em; 1094,1: Ex nona sexti om. Y2,
überliefert von Em. Trotz einer Anzahl konkordanter Textstellen, die
15 Prosdocimus de Beldomandi war in Padua Lehrer des Nikolaus; vgl. meine
Arbeit Die Philosophie, S. 150-153.
16 Über eine weitere im Besitz der Yale University befindliche Hs., die die wohl
älteste bekannte Abschrift der cusanischen Schrift De beryllo enthält, wird K.
Bormann, der neulich diese Hs. wiederaufgefunden hat, an anderer Stelle be-
richten (in: MFCG). - S. Nachtrag S. 47f.
17 Die Zählung hier und im folgenden bezieht sich auf die Seiten- und Zeilenzäh-
lung des Basler Druckes (b).