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Senger, Hans-Gerhard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1972, 5. Abhandlung): Zur Überlieferung der Werke des Nikolaus von Kues im Mittelalter: Mitteilungen und Untersuchungen über neue Cusanus-Handschriften ; vorgelegt am 13. Mai 1972 — Heidelberg, 1972

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https://doi.org/10.11588/diglit.44316#0021
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Zur Überlieferung der Werke des Nikolaus von Kues im Mittelalter

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ungewöhnlicher Umstand (vgl. oben denselben Sachverhalt bei der hs.
Überlieferung von Quadratur a circuli in Yale), aber vielleicht eine Er-
klärung, warum dieser hs. Textzeuge bisher übersehen wurde. Die
Schrift ist zierlich aber fest, die Tinte braun und matt. Die Blattgröße
wurde auf die Maße der Inkunabel beschnitten, die Schnittfläche ist
gelb eingefärbt. Das für die Coniectura verwendete Papier trägt als
Wasserzeichen eine Königseidechse (Basilisk).5 Die Kopie der Coniec-
tura enthält keine Anmerkungen oder Korrekturen. Von derselben
Hand, die Coniectura de idtimis diebus schrieb, stammen auch die
Gesta Romanorum fol. 22r-48r (Incipit: Dorotheus Imperator), eine
Epistula presbyteri Johannis, quam misit Imperatori nostro Frede-
rico barubea fol. 97r-101r, ferner die fol. 101v-103v (De utilitate orandi
ex libro domini Gerundensis (= Gerona) episcopi und Exhortatio ad
presbyteros de vita et moribus) sowie fol. 107v-108r drei Orationen:
Orent pro te omnes sancti; Suscipiat dominus sacrificium; Gratias tibi
ago, domine.
Der Bearbeiter dieser Hs. hat im Katalog allerdings in die Explicit-
Angabe Textfehler aufgenommen, die nachfolgend (durch Kursivsatz
gekennzeichnet) korrigiert werden:
»Explicit Tractatus de coniectura Htimorum dierum editus per Reue-
rendzsszmum patrem dominum Nicolaum de Cusa tituli (statt tune)
sancti petri ad vincula presbyterum Cardinalem indictione septima
anno a Nativitate domini M°CCCCOLIX° die pasche et festo annun-
ciacionis dominice XXV Marcii pontificatus domini nostri pape [se-
cundi in lin. delev.] pii secundi Anno primo scriptus [Rome apud sanc-
tum Laurentium extra muros s. lin. delev. per inscriptionem va . . . cat]
Mantue per me Goeswinum cleuen6 Leodiensis diocesis«.
Das ausführliche Explicit erlaubt ausnahmsweise detaillierte Bestim-
mungen über die Kopie und den Kopisten:

gustinus, De vita christiana; De singularitate clericorum; Johannes Gerson,
De cognitione castitatis et pollutionibus diurnis; De pollutione nocturna; Jo-
hannes Chrysostomus, De reparatione lapsi; Nicolaus V. papa, Prologus in
Sermones sancti Johannis Chrysostomi.
5 Dieses Wasserzeichen ist in der Zeit von etwa 1325-1565 vielfach in Frankreich,
Deutschland, besonders aber in Italien, hier wiederum vor allem in Ferrara
nachweisbar, auch in Mantua, wo es sogar für das für den Coniectura-Text
wichtige Jahr 1459 nachgewiesen ist; vgl. C. M. Briquet, Les Filigranes I, Leip-
zig 1923; das genaue Exemplar unserer Hs. ist dort aber nicht verzeichnet.
8 Ursprünglich stand dort cleuem oder cleueni, wurde dann aber in cleuen kor-
rigiert.

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