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Albrecht Dihle
nommen wurde — ETiicpOovöv toi 0qX.£iotg cppEvög10. Andere Her-
ausgeber wie Hermann, Meridier und Garzya bevorzugten hingegen die
Textform der Handschriften, und P. T. Stevens hält in seinem Kom-
mentar (Oxford 1970) zu dieser Stelle die beiden Überlieferungen of-
fenbar für mehr oder weniger gleichwertig. Stevens hat auch die mit
XQfj|ia gebildeten periphrastischen Konstruktionen umfassend unter-
sucht (Herrn. Einz. 38, 1976, 21), mit besonderer Berücksichtigung ih-
rer Verwendung bei Euripides, der sie als Einziger unter den Tragikern
zuläßt. Aus dem von ihm gesammelten Belegmaterial für diesen vielfäl-
tigen Gebrauch ergibt sich eine Einsicht, die deutlich hervorgehoben zu
werden verdient.
Der Genetiv des Plurals der bezeichneten Sache begegnet in diesen
periphrastischen Ausdrücken nur dort, wo die Menge oder Quantität
hervorgehoben wird: noXü XQWa Tspdxwv (Aristoph. Plut. 894), öoov
XQfjßa kaptäöcüv (Aristoph. Thesm. 281), köjicov (id. Ran. 1278),
vuktwv (id. Nub. 2; vgl. Dover z. St.), jrapvojiiov (id. Ach. 150), jiok-
Xöv tl XQWa tekvcov (Hdt. 3,109), jtapjtoXv tl XQW0'- ocpsvöovqTWv
(Xen. Cyr. 2, 1, 5), peya xobpa Aaxatvav (Theoc. 18,4). Auch ohne ei-
nen genetivischen Zusatz kann XQhü« mit einem quantifizierenden At-
tribut darum die Bedeutung „Menge, Masse“ annehmen, jedenfalls in
der attischen Umgangssprache klassischer Zeit: öoov tö xQfjpa • • ■ £7ti
ÖELJtvov f)X0E (Aristoph. Pax 1192). Wo es hingegen auf eine umgangs-
sprachlich - nachdrückliche Qualifizierung ankommt, steht die bezeich-
nete Sache normalerweise nur im Genetiv des Singulars, wobei Ari-
stoph. Lys. 1031 d)g öq kuXöv tö XQHgicz tltOlcdv sxeU wohl nicht als
pluralischer Ausdruck gewertet werden sollte. Natürlich kann der Sin-
gular generisch gemeint sein, insbesondere in gnomischen Aussagen,
aber es leuchtet ein, daß der qualifizierende Ausdruck „solch’ ein Ding
von . . .“ der Ergänzung durch einen Plural eigentlich widerstrebt. Auch
im generischen Gebrauch erwartet man pcucdpLov xQqpa Tupdvvou Xe-
ysLg (Plat. Rep. 567 E), nicht poucdpiov XQhßa Tvpdvvcov XcyEig. Mit
dem Genetiv des Plurals wird das in der Periphrase gebrauchte XQWW
sofern man es nicht durch einen Zusatz wie peyct oder öoov näher be-
stimmt, zu einer neutralen Gattungs- oder Mengenbezeichnung, verliert
also seinen colloquial - drastischen Charakter, der den Ausdruck des
Erstaunens unterstreicht. Zu einem Äquivalent für yävog oder ein ähn-
liches Wort aber ist XQÜP0 tatsächlich in den beiden o. g. Euripides-
10 Eine ähnlich divergierende Überlieferung gibt es z. B. auch für das Verspaar Phoen.
746, wo Wecklein den vermutlich richtigen Text wiederhergestellt hat. Vgl. Jackson,
Marginalia Scaenica 116f.
Albrecht Dihle
nommen wurde — ETiicpOovöv toi 0qX.£iotg cppEvög10. Andere Her-
ausgeber wie Hermann, Meridier und Garzya bevorzugten hingegen die
Textform der Handschriften, und P. T. Stevens hält in seinem Kom-
mentar (Oxford 1970) zu dieser Stelle die beiden Überlieferungen of-
fenbar für mehr oder weniger gleichwertig. Stevens hat auch die mit
XQfj|ia gebildeten periphrastischen Konstruktionen umfassend unter-
sucht (Herrn. Einz. 38, 1976, 21), mit besonderer Berücksichtigung ih-
rer Verwendung bei Euripides, der sie als Einziger unter den Tragikern
zuläßt. Aus dem von ihm gesammelten Belegmaterial für diesen vielfäl-
tigen Gebrauch ergibt sich eine Einsicht, die deutlich hervorgehoben zu
werden verdient.
Der Genetiv des Plurals der bezeichneten Sache begegnet in diesen
periphrastischen Ausdrücken nur dort, wo die Menge oder Quantität
hervorgehoben wird: noXü XQWa Tspdxwv (Aristoph. Plut. 894), öoov
XQfjßa kaptäöcüv (Aristoph. Thesm. 281), köjicov (id. Ran. 1278),
vuktwv (id. Nub. 2; vgl. Dover z. St.), jrapvojiiov (id. Ach. 150), jiok-
Xöv tl XQWa tekvcov (Hdt. 3,109), jtapjtoXv tl XQW0'- ocpsvöovqTWv
(Xen. Cyr. 2, 1, 5), peya xobpa Aaxatvav (Theoc. 18,4). Auch ohne ei-
nen genetivischen Zusatz kann XQhü« mit einem quantifizierenden At-
tribut darum die Bedeutung „Menge, Masse“ annehmen, jedenfalls in
der attischen Umgangssprache klassischer Zeit: öoov tö xQfjpa • • ■ £7ti
ÖELJtvov f)X0E (Aristoph. Pax 1192). Wo es hingegen auf eine umgangs-
sprachlich - nachdrückliche Qualifizierung ankommt, steht die bezeich-
nete Sache normalerweise nur im Genetiv des Singulars, wobei Ari-
stoph. Lys. 1031 d)g öq kuXöv tö XQHgicz tltOlcdv sxeU wohl nicht als
pluralischer Ausdruck gewertet werden sollte. Natürlich kann der Sin-
gular generisch gemeint sein, insbesondere in gnomischen Aussagen,
aber es leuchtet ein, daß der qualifizierende Ausdruck „solch’ ein Ding
von . . .“ der Ergänzung durch einen Plural eigentlich widerstrebt. Auch
im generischen Gebrauch erwartet man pcucdpLov xQqpa Tupdvvou Xe-
ysLg (Plat. Rep. 567 E), nicht poucdpiov XQhßa Tvpdvvcov XcyEig. Mit
dem Genetiv des Plurals wird das in der Periphrase gebrauchte XQWW
sofern man es nicht durch einen Zusatz wie peyct oder öoov näher be-
stimmt, zu einer neutralen Gattungs- oder Mengenbezeichnung, verliert
also seinen colloquial - drastischen Charakter, der den Ausdruck des
Erstaunens unterstreicht. Zu einem Äquivalent für yävog oder ein ähn-
liches Wort aber ist XQÜP0 tatsächlich in den beiden o. g. Euripides-
10 Eine ähnlich divergierende Überlieferung gibt es z. B. auch für das Verspaar Phoen.
746, wo Wecklein den vermutlich richtigen Text wiederhergestellt hat. Vgl. Jackson,
Marginalia Scaenica 116f.