Das Satyrspiel Sphinx des Aischylos
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werden. Im Vergleich mit diesen lockenden Aussichten fielen in der
Vorstellung der Silene die fatalen Begleitumstände zunächst nicht ins
Gewicht. War der Prolog der Sphinx im Grunde noch ein Teil der tragi-
schen Trilogie gewesen, so schlug mit der Parodos die Handlung ins
Heitere um.
Die Hydria Fujita
Jetzt ist es an der Zeit, das eingangs erwähnte archäologische Denkmal
vorzustellen, das unsere Kenntnis von der aischyleischen Sphinx'xn bis-
her ungeahntem Maße bereichert. Es handelt sich um den Schulter-
fries einer Kalpis, wie diese in spätarchaischer Zeit aufgekommene
Hydrienform in der Fachsprache genannt wird55. Sie befindet sich zur
Zeit als Leihgabe von Herrn Takuhiko Fujita (Tokio) im Martin-von-
Wagner-Museum der Universität Würzburg (Taf. 8-12)56. Ihr Bild-
schmuck ist Werk eines der „Früheren Manieristen“; sie stammt also
aus dem gleichen Malerkreis, dem auch das oben besprochene Bild des
verschollenen Kraters (Taf. 6,2)57 zugeschrieben ist. Die Hydria läßt
sich vom Stil her in die mittleren sechziger Jahre des 5. Jahrhunderts
datieren, das heißt, in unmittelbarer Nähe der Aufführungszeit der
Sphinx. Das ist ein seltener Glücksfall, denn oft sind Satyrspielbilder
auf Vasen eine bis zwei Generationen später als das dargestellte Stück
zu datieren, und man muß sich mit der Hypothese einer Wiederauffüh-
rung behelfen58. Der Maler der Hydria Fujita dagegen hat unter dem
Eindruck der Uraufführung sein für einen Manieristen überaus leben-
diges Bild geschaffen.
55 E. Diehl, Die Hydria (1964) 61ff.; vgl. E. Zwierlein-Diehl, Gnomon 47, 1975,
68 Anm. 3.
56 Erwähnt von F. Brommer, J. P. Getty Museum Journal 6/7,1978/79,146 Nr. 73.
Die keramischen Daten sind hier im Anhang behandelt (s. unten S.36f.).
57 Nach mündlicher Mitteilung von H. A. Cahn hat D. v. Bothmer das Hydrien-
bild dem Agrigento-Maler zugeschrieben; dazu vgl. den Anhang S. 37f.
58 Brommer 27.49. - Wiederaufführungen im Dionysostheater von Athen sind aller-
dings erst im 4. Jahrhundert v. Chr. und später üblich gewesen. Das Auftauchen
früherer Satyrspielthemen auf Vasenbildem der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts
läßt sich daher wohl besser mit der Tendenz der Dichter erklären, alte, bewährte
Themen immer wieder zu dramatisieren; dazu E. Simon, AA 1971, 203 f. und
Pantheon 36, 1978, 202. Schließlich besteht daneben die Möglichkeit, daß
„Theaterbilder“ von Satyrspielen aus siegreichen Tetralogien auf Pinakes in das
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werden. Im Vergleich mit diesen lockenden Aussichten fielen in der
Vorstellung der Silene die fatalen Begleitumstände zunächst nicht ins
Gewicht. War der Prolog der Sphinx im Grunde noch ein Teil der tragi-
schen Trilogie gewesen, so schlug mit der Parodos die Handlung ins
Heitere um.
Die Hydria Fujita
Jetzt ist es an der Zeit, das eingangs erwähnte archäologische Denkmal
vorzustellen, das unsere Kenntnis von der aischyleischen Sphinx'xn bis-
her ungeahntem Maße bereichert. Es handelt sich um den Schulter-
fries einer Kalpis, wie diese in spätarchaischer Zeit aufgekommene
Hydrienform in der Fachsprache genannt wird55. Sie befindet sich zur
Zeit als Leihgabe von Herrn Takuhiko Fujita (Tokio) im Martin-von-
Wagner-Museum der Universität Würzburg (Taf. 8-12)56. Ihr Bild-
schmuck ist Werk eines der „Früheren Manieristen“; sie stammt also
aus dem gleichen Malerkreis, dem auch das oben besprochene Bild des
verschollenen Kraters (Taf. 6,2)57 zugeschrieben ist. Die Hydria läßt
sich vom Stil her in die mittleren sechziger Jahre des 5. Jahrhunderts
datieren, das heißt, in unmittelbarer Nähe der Aufführungszeit der
Sphinx. Das ist ein seltener Glücksfall, denn oft sind Satyrspielbilder
auf Vasen eine bis zwei Generationen später als das dargestellte Stück
zu datieren, und man muß sich mit der Hypothese einer Wiederauffüh-
rung behelfen58. Der Maler der Hydria Fujita dagegen hat unter dem
Eindruck der Uraufführung sein für einen Manieristen überaus leben-
diges Bild geschaffen.
55 E. Diehl, Die Hydria (1964) 61ff.; vgl. E. Zwierlein-Diehl, Gnomon 47, 1975,
68 Anm. 3.
56 Erwähnt von F. Brommer, J. P. Getty Museum Journal 6/7,1978/79,146 Nr. 73.
Die keramischen Daten sind hier im Anhang behandelt (s. unten S.36f.).
57 Nach mündlicher Mitteilung von H. A. Cahn hat D. v. Bothmer das Hydrien-
bild dem Agrigento-Maler zugeschrieben; dazu vgl. den Anhang S. 37f.
58 Brommer 27.49. - Wiederaufführungen im Dionysostheater von Athen sind aller-
dings erst im 4. Jahrhundert v. Chr. und später üblich gewesen. Das Auftauchen
früherer Satyrspielthemen auf Vasenbildem der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts
läßt sich daher wohl besser mit der Tendenz der Dichter erklären, alte, bewährte
Themen immer wieder zu dramatisieren; dazu E. Simon, AA 1971, 203 f. und
Pantheon 36, 1978, 202. Schließlich besteht daneben die Möglichkeit, daß
„Theaterbilder“ von Satyrspielen aus siegreichen Tetralogien auf Pinakes in das