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Simon, Erika; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1981, 5. Abhandlung): Das Satyrspiel Sphinx des Aischylos: vorgelegt am 11. Juli 1981 — Heidelberg: Winter, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.47798#0042
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Erika Simon

zweiten Sphinx der Flügeloberkante der ersten. Das Bestreben, die frü-
here Komposition weiterzuverwenden, ist dabei nicht zu übersehen.
Rückenlinie und Gesäß dagegen werden aufgegeben und von der
großen Hinterhand der ausgeführten Fassung überschnitten. Kopf,
Flügelansatz und Brust der ersten Fassung sind im Raum zwischen
Vorderbein und Bäumchen nur noch schwach auszumachen.
Allgemein ist zu sagen, daß die Sphinx im ersten Entwurf in das
Bildfeld eingepaßt war. Gemäß einem rhythmischen Abstand, den alle
Figuren des Frieses zueinander einhalten, war sie links angereiht; ent-
sprechend war auch ihr Kopf in derselben Höhe wie die Köpfe der Si-
lene angeordnet. In der Ausführung wurde das Prinzip der Isokephalie
durchbrochen und der Rahmen von der Figur überschnitten. Dieses
Abrücken der Sphinx auf eine erhöhte Warte wurde durch das Ein-
schieben des Bäumchens, das wie ein optischer Trennstrich wirkt, ver-
vollständigt.“
Das Durchbrechen des Rahmens durch die figürliche Darstellung
ist, das sei angefügt, keine 'Notlösung’, sondern auch bei den Earlier
Mannerists (wie bei anderen Malern) eine Art Stilprinzip, wie die
Durchmusterung ihrer Bilder zeigt.
Würzburg
Erika Simon
 
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