Achilleus in Jerusalem
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aufgesetzt86 (s. A. 40), auf einer anderen, der größten und eindrucks-
vollsten, kämpft er ohne Panzer nur mit der Schleuder gegen
Goliath, der in gleicher Weise bewaffnet ist wie der König Israels87
(s. A. 41). Darüber hinaus begegnet uns dort das Motiv des bizarr
stilisierten wehenden Mantels wie auch in der Abbildung Davids
als Löwen- und Bärenjäger88; bei Jagdszenen war es schon seit lan-
gem beliebt. Beispiele dafür sind etwa Mithras, der Stiertöter89, oder
die Reiter auf dem berühmten Jagdmosaik in Antiochien90. Es
erscheint in spätantiken Darstellungen aber auch nicht selten bei
kämpfenden Soldaten, etwa auf einem Goliath-Marmorrelief aus
Antiochien (5./6. Jh. n. Chr.)91, und bei zwei Kriegern auf der Sil-
beramphora von Congesti um 40092. Auch hier gehen entspre-
chende Beispiele bis in die hellenistische Zeit zurück93. Prokopios
beschreibt es in seiner EK$PASIS bei der Abbildung des jagenden
Hippolytos: „(Der Mantel auf der Schulter) wird vom Winde hoch-
geweht“ (-nvEupaai TiapaoupErai)94. Selbst bei der oben erwähnten
Tübingen nicht vorhanden war: H. R. Robinson, The Armour of Imperial Rome,
N. Y. 1975, 11-144. Die Helme aus archäologischen Funden der römischen Zeit
unterscheiden sich fast durchweg wesentlich von unserer Form. Offenbar waren
die Künstler eher an älteren griechischen Vorbildern orientiert.
86 Wealth Nr. 182; Dodd Nr. 61; Weitzmann Nr. 427 (III).
87 Wealth Nr. 179; Dodd Nr. 58; Weitzmann Nr. 431 (VII). Auf dem Hintergrund
wird schon der Sieg der Israeliten über die Philister angedeutet. Alle Kämpfer
außer David tragen dieselbe Ausrüstung und Bewaffnung.
88 K. Weitzmann Nr. 431. 429. 428, vgl. auch S. 451 fig. 61: Silberplatte von Kama.
89 S. die zahlreichen Abbildungen bei Alfred Schütze, Mithras, 1972. Nr. 4. 8. 9-11.
13. 14. 23. 42-48. 51. 52. 54-57.
90 K. Weitzmann, op. cit. (Anm. 34) 64 fig. 13. Vgl. auch das Reiterbild Konstan-
tins II. auf einem Goldmedaillon, op. cit. 63, fig. 12. Zu den jagenden Reitern
der „Worcester Hunt“ s. Doro Levi, Antioch Mosaic Pavements Vol. II, Prince-
ton/London 1947, pl. CLXX und CLXXI. Aus derselben Zeit (ca. 450-500)
stammt ein Mosaik aus dem Kibbutz Erez bei Askalon mit der Darstellung des
Triumphs des Dionysos, in der der Mantel eines Tigerbändigers in phrygischer
Tracht in ähnlicher Weise im Winde weht: L. Y. Rahmani, Israel Exploration
Journal 25 (1975), 21-24.
91 A. Grabart, Die Kunst im Zeitalter Justinians, München 1967, 237 (vgl. 365),
Abb. 268.
92 L. Matzulewitsch, op. cit. (Anm. 63) 132 Abb. 44 und Taf. 426.
93 Vgl. etwa das Hirschjagdmosaik aus Pella 300 v. Chr. in I. Charbonneaux u. a.,
op. cit. (Anm. 36) 110 f. Abb. 106-108. Hier weht der Wind freilich noch die
Mäntel in derselben Richtung.
94 P. Friedländer, op. cit. (Anm. 43), 6 Z. 39f. entsprechend der Ergänzung des
Herausgebers, vgl. den Kommentar 32ff.: „Eine unabsehbare Reihe von Monu-
menten vieler Jahrhunderte macht diese Ergänzung . . . wahrscheinlich.“
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aufgesetzt86 (s. A. 40), auf einer anderen, der größten und eindrucks-
vollsten, kämpft er ohne Panzer nur mit der Schleuder gegen
Goliath, der in gleicher Weise bewaffnet ist wie der König Israels87
(s. A. 41). Darüber hinaus begegnet uns dort das Motiv des bizarr
stilisierten wehenden Mantels wie auch in der Abbildung Davids
als Löwen- und Bärenjäger88; bei Jagdszenen war es schon seit lan-
gem beliebt. Beispiele dafür sind etwa Mithras, der Stiertöter89, oder
die Reiter auf dem berühmten Jagdmosaik in Antiochien90. Es
erscheint in spätantiken Darstellungen aber auch nicht selten bei
kämpfenden Soldaten, etwa auf einem Goliath-Marmorrelief aus
Antiochien (5./6. Jh. n. Chr.)91, und bei zwei Kriegern auf der Sil-
beramphora von Congesti um 40092. Auch hier gehen entspre-
chende Beispiele bis in die hellenistische Zeit zurück93. Prokopios
beschreibt es in seiner EK$PASIS bei der Abbildung des jagenden
Hippolytos: „(Der Mantel auf der Schulter) wird vom Winde hoch-
geweht“ (-nvEupaai TiapaoupErai)94. Selbst bei der oben erwähnten
Tübingen nicht vorhanden war: H. R. Robinson, The Armour of Imperial Rome,
N. Y. 1975, 11-144. Die Helme aus archäologischen Funden der römischen Zeit
unterscheiden sich fast durchweg wesentlich von unserer Form. Offenbar waren
die Künstler eher an älteren griechischen Vorbildern orientiert.
86 Wealth Nr. 182; Dodd Nr. 61; Weitzmann Nr. 427 (III).
87 Wealth Nr. 179; Dodd Nr. 58; Weitzmann Nr. 431 (VII). Auf dem Hintergrund
wird schon der Sieg der Israeliten über die Philister angedeutet. Alle Kämpfer
außer David tragen dieselbe Ausrüstung und Bewaffnung.
88 K. Weitzmann Nr. 431. 429. 428, vgl. auch S. 451 fig. 61: Silberplatte von Kama.
89 S. die zahlreichen Abbildungen bei Alfred Schütze, Mithras, 1972. Nr. 4. 8. 9-11.
13. 14. 23. 42-48. 51. 52. 54-57.
90 K. Weitzmann, op. cit. (Anm. 34) 64 fig. 13. Vgl. auch das Reiterbild Konstan-
tins II. auf einem Goldmedaillon, op. cit. 63, fig. 12. Zu den jagenden Reitern
der „Worcester Hunt“ s. Doro Levi, Antioch Mosaic Pavements Vol. II, Prince-
ton/London 1947, pl. CLXX und CLXXI. Aus derselben Zeit (ca. 450-500)
stammt ein Mosaik aus dem Kibbutz Erez bei Askalon mit der Darstellung des
Triumphs des Dionysos, in der der Mantel eines Tigerbändigers in phrygischer
Tracht in ähnlicher Weise im Winde weht: L. Y. Rahmani, Israel Exploration
Journal 25 (1975), 21-24.
91 A. Grabart, Die Kunst im Zeitalter Justinians, München 1967, 237 (vgl. 365),
Abb. 268.
92 L. Matzulewitsch, op. cit. (Anm. 63) 132 Abb. 44 und Taf. 426.
93 Vgl. etwa das Hirschjagdmosaik aus Pella 300 v. Chr. in I. Charbonneaux u. a.,
op. cit. (Anm. 36) 110 f. Abb. 106-108. Hier weht der Wind freilich noch die
Mäntel in derselben Richtung.
94 P. Friedländer, op. cit. (Anm. 43), 6 Z. 39f. entsprechend der Ergänzung des
Herausgebers, vgl. den Kommentar 32ff.: „Eine unabsehbare Reihe von Monu-
menten vieler Jahrhunderte macht diese Ergänzung . . . wahrscheinlich.“