Astrolab und Klosterreform an der Jahrtausendwende
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orum in Ligatur vor, dazu r + Kreuzstrich = rum [anders, ohne Ligatur:
Z. 5 quinquepertita, Z. 24 ortw, Z. 8 detrimenta, 7. 16 tractant. -orum
kommt nicht vor; bei Z. 4 horarum, Z. 9 dierum ist bloß -um durch
Überstreichung des u gekürzt].
An der Unziale fallen zunächst die kurzen Haarstriche auf, die an
den Buchstabenenden sitzen (C, E, N, S, T) [Z. 21-22 die Initiale C,
allerdings ornamental verdickt; Z. 9 Eadenv, Z. 11 Nanv, 7. 8 Szc;
unziales T erscheint nirgends]. Der linke Arm des A sieht wie ein
Paragraphenzeichen aus, das mit Schwung in einen kleinen Punkt
ausläuft [unziales A tritt auf dieser Seite nicht auf, das A der Capitalis
rustica Z. 1 und 20 zeigt wenigstens den auslaufenden Punkt; doch das
eckige A der Vorderseite von Blatt 1 Z. 14 hat einen schrägstehenden,
in sich geraden linken Arm mit abschließendem waagrechtem Haar-
strich], An den oberen Schaffenden von B, I, P, R und U geht nach
links ein kurzer Strich ab; I setzt auf der Grundlinie mit einer stumpfen
Schräge auf [Z. 23 Primitus', auf der Vorderseite von Blatt 1 Z. 2 In mit
Haarstrich nach rechts abschließend; B, R und U erscheinen nie unzial.
Einen kurzen Strich nach links hat auch D, so Z. 24 Dico, manchmal
sogar einen langen, so Z. 15 De]. Der obere Horizontalstrich des (an
sich runden!) E ist ziemlich steif und gerade [Z. 9 Eadern], C ist
entsprechend gebildet [Z. 21-22 die Initiale C], S ist in der Mitte mehr
geknickt als geschwungen [Z. 8 Sic, Z. 17 Sz], Bei U verdickt und
verdünnt sich der linke, gebogene Zweig derart, daß er kantig wirkt [im
Fragment ist U stets durch V ersetzt], R ist recht breit, weil das rechte
Bein ziemlich weit außen ansetzt [ähnlich Z. 2 und 21 das R der
Capitalis rustica in QVERIS und HO RAS].
Diese Schrift wird in den späteren Jahrzehnten weiterentwickelt und
abgewandelt. Vor allem kann man hier einen gerade-aufrechten und
einen schrägen Typ unterscheiden. Der erstere findet sich u. a. im
Egbertpsalter (besonders Hand B) [und im Konstanzer Fragment], Es
ist eine breite Schrift, in der den Ober- und Unterlängen nicht viel
Raum gewährt wird. Besonders die Unterlänge des p ist sehr knapp
bemessen [Z. 3 priori, Z. 18 appetat]; die des q ist nicht ganz so kurz,
reicht aber auch nicht weit [Z. 6 quot, Z. 24 usque]. s ist ziemlich
niedrig, reicht nicht unter die Grundlinie, biegt aber oben entschieden
nach rechts um, so daß dadurch die Horizontale betont wird [Z. 3 sint,
hier (wie am Wortanfang oft) doch unter die Grundlinie reichend,
anders als am Wortende, etwa Z. 25 trecentis]. Dementsprechend ist die
st-Ligatur niedrig und breit, oben nicht mit schöner Rundung, sondern
mit einer eher waagrechten Verbindung; der Querstrich des t geht
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orum in Ligatur vor, dazu r + Kreuzstrich = rum [anders, ohne Ligatur:
Z. 5 quinquepertita, Z. 24 ortw, Z. 8 detrimenta, 7. 16 tractant. -orum
kommt nicht vor; bei Z. 4 horarum, Z. 9 dierum ist bloß -um durch
Überstreichung des u gekürzt].
An der Unziale fallen zunächst die kurzen Haarstriche auf, die an
den Buchstabenenden sitzen (C, E, N, S, T) [Z. 21-22 die Initiale C,
allerdings ornamental verdickt; Z. 9 Eadenv, Z. 11 Nanv, 7. 8 Szc;
unziales T erscheint nirgends]. Der linke Arm des A sieht wie ein
Paragraphenzeichen aus, das mit Schwung in einen kleinen Punkt
ausläuft [unziales A tritt auf dieser Seite nicht auf, das A der Capitalis
rustica Z. 1 und 20 zeigt wenigstens den auslaufenden Punkt; doch das
eckige A der Vorderseite von Blatt 1 Z. 14 hat einen schrägstehenden,
in sich geraden linken Arm mit abschließendem waagrechtem Haar-
strich], An den oberen Schaffenden von B, I, P, R und U geht nach
links ein kurzer Strich ab; I setzt auf der Grundlinie mit einer stumpfen
Schräge auf [Z. 23 Primitus', auf der Vorderseite von Blatt 1 Z. 2 In mit
Haarstrich nach rechts abschließend; B, R und U erscheinen nie unzial.
Einen kurzen Strich nach links hat auch D, so Z. 24 Dico, manchmal
sogar einen langen, so Z. 15 De]. Der obere Horizontalstrich des (an
sich runden!) E ist ziemlich steif und gerade [Z. 9 Eadern], C ist
entsprechend gebildet [Z. 21-22 die Initiale C], S ist in der Mitte mehr
geknickt als geschwungen [Z. 8 Sic, Z. 17 Sz], Bei U verdickt und
verdünnt sich der linke, gebogene Zweig derart, daß er kantig wirkt [im
Fragment ist U stets durch V ersetzt], R ist recht breit, weil das rechte
Bein ziemlich weit außen ansetzt [ähnlich Z. 2 und 21 das R der
Capitalis rustica in QVERIS und HO RAS].
Diese Schrift wird in den späteren Jahrzehnten weiterentwickelt und
abgewandelt. Vor allem kann man hier einen gerade-aufrechten und
einen schrägen Typ unterscheiden. Der erstere findet sich u. a. im
Egbertpsalter (besonders Hand B) [und im Konstanzer Fragment], Es
ist eine breite Schrift, in der den Ober- und Unterlängen nicht viel
Raum gewährt wird. Besonders die Unterlänge des p ist sehr knapp
bemessen [Z. 3 priori, Z. 18 appetat]; die des q ist nicht ganz so kurz,
reicht aber auch nicht weit [Z. 6 quot, Z. 24 usque]. s ist ziemlich
niedrig, reicht nicht unter die Grundlinie, biegt aber oben entschieden
nach rechts um, so daß dadurch die Horizontale betont wird [Z. 3 sint,
hier (wie am Wortanfang oft) doch unter die Grundlinie reichend,
anders als am Wortende, etwa Z. 25 trecentis]. Dementsprechend ist die
st-Ligatur niedrig und breit, oben nicht mit schöner Rundung, sondern
mit einer eher waagrechten Verbindung; der Querstrich des t geht