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tungskraft etwa in Thalpan an einer groBen Gerollhalde mit um-
gestiirzten Steinblocken, auf denen Bildwerke nun auf dem Kopf
stehend abgebildet sind, noch deutlich abzulesen ist, im Verein
mit Flutwellen des Indus begrundet sein. Bereits M.A. STEIN hat
jedoch vermutet, daB die Felszeichnungen von Stupas ais ein Er-
satz fur Votivstupas gedeutet werden konnen (STEIN 1944 nach
JETTMAR 1980: 164). So scheint es denkbar, daB von Anfang
an die Kuitobjekte eben die Feisbiider waren, die nur hier Bud-
dhas, Bodhisatvas und kunstvolle Stupas in groBer Zahl zeigen.
Wirklich Vergleichbares fehlt an anderen Orten. Die Bilder von
Shatial^ oder Hodar gehoren zu einem anderen Typ, und der
Kargah-Buddha bei Gilgit-Naupur steht ais Flachrelief in einer
anderen Tradition^. Der Grund ftir den Verzicht auf aufwendige
Bauwerke konnte darin zu suchen sein, daB die Buddhisten sich
am oberen Indus nur vergieichsweise kurze Zeit aufhielten oder
haiten konnten. Dadurch wurden auch die nicht seitenen unvoll-
endeten Inschriften und Zeichnungen eine Erklarung finden. Be-
antworten laBt sich diese Frage jedoch erst, wenn groBere Klar-
heit iiber die Chronologie der Bildwerke bestehen wird.
Die Feisbiider von Chilas und Thalpan sind oft mit Stifterinschrif-
ten versehen, die sich an einen Inschriftentyp anschlieBen, der
sich weit in die Vergangenheit zuriickverfolgen laBt (v. HINUBER
1980: 54). Ais Beispiel mag dienen:
69. a: R/. 747
b:^Mfr% (662-83; DANI 1983: 184, plate 10;
JETTMAR-THEWALT 1985: 22, Foto 31^: Thalpan-
Ziyarat)
,,Dies ist die religiose Schenkung des Dharmasimha, des Sohnes
des Priyananda". Derselbe Stiftername erscheint auch in einem
anderen Inschriftentyp, der vorerst ohne Parallele zu sein scheint:
69a. a: 7??%y4 p/. J4P
//=.- (328-85: Thal-
pan-Dorf)

4 Abgebildet in JETTMAR-THEWALT 1985, Tafel 19.
5 Abgebildet bei STEIN 1907, Plate 1 gegeniiber S. 18.
6 Bei JETTMAR-THEWALT 1985 ist auf Tafel 18 das Foto 32 wiederge-
geben, 31 ist ein Druckfehler.

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