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einem sakischen Text, dem Jatakastava. Der Herausgeber (DRES-
DEN 1955: 446 Anm. 39, 40) hat dies nicht erkannt, da er
17v2 und vzmgzf, 17v3 im Text des Jatakastava in ty-
andert. Da sich zudem dem Veriust der Aspiration in w%g77 aus
den Inschriften fur beispielsweise in Nr. 69c zur Seite
stellen laEt, konnen diese sprachlichen Hinweise auf einen ur-
spriinglichen Wortlaut dieses Jatakas in Gandharl deuten, so daE
die Erzahlung wohi aus dem Nordwesten des Subkontinents nach
Khotan kam^.
DaE Kuberavahana, der sich selbst ais liegenden Adoranten hat
darstehen lassen, uber dem die Zeile ^ der Inschrift steht, auch
den groEen Stupa links neben dem Tiger-Jataka gestiftet hat, ist
bereits wegen der schon besprochenen figurlichen Stutzen (THE-
WALT 1983: Tafel XLI) wahrscheinlich; auch die durch Flug-
sand weitgehend abgeriebene Stifterinschrift widerspricht dem
nicht:
74a. a:
b: + /// (88-83: Chilas 1)
Zeile <2, die vielleicht zu erganzt werden darf,
steht unter dem Stupa. Zeile ^ dagegen, die nur sehr schwach zu
erkennen ist, steht unter dem Bild des Kuberavahana. Der Schrei-
ber hat vielleicht das Wort ausgelassen, wenn es sich
wirklich um die unter Nr. 72 besprochene Formel handelt.
Kuberavahana tragt eine zentralasiatische Tracht mit umgurtetem
Mantel und Stiefeln, jedoch kein Schwert. Sein Kopftuch scheint
vorn in einer Art Rosette zusammengebunden zu sein. Die Flande
hat er in der %%/%/FGeste zusammengelegt.
Links neben dem Stupa kniet eine zweite, ebenfalls durch eine
Inschrift naher bezeichnete Person:
75. a: P7 94
b:g%tt<??M (85-83: Chilas I = Nr. 39)
Danach handelt es sich hier wohl um den geistlichen Lehrer des
Kuberavahana. Er ist barfuEig kniend dargestellt und an seinem
Gewand als Monch deutlich erkennbar. Dieses ist in sechs, an der
11 Man kann vielleicht so weit gehen, fur den gesamten Jatakastava ein
Gandhari-Original vorauszusetzen, da es sich wohl trotz EMMERICK
1979: 21 mit DRESDEN 1955: 402 doch um einen iibersetzten Text
handelt.

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