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lativ langen Schwanz, zueinandergebogene lange Horner und ein ausge-
pragtes Geschlechtsteil. Die iibrigen Charakteristika des Zebus, wie z.B.
die Hangeohren sowie die "gutentwickelte Wamme^^ sind dagegen
nie dargestellt. Der Buckei ist entweder ais massiver Aufsatz, eine Art
Schlaufe oder als Ausbuchtung der Korperlinie eingraviert worden. Ne-
ben etwa sieben Strichzeichnungen finden sich UmrrBdarstellungen so-
wie Zebus mit flachig gepickten Korpern. Einige der Tiere sind Teil ei-
ner Szene. So wird ein sehr kunstvoll gezeichnetes Buckelrind von
einem Caprinus^ gefolgt (Alam Bridge).^ In Chilas II (35:15)^^ ist
unter anderem ein Buckelrind in eine Verehrungsszene eingebunden
und kann, nach den umgebenden Inschriften zu schlieben, mit Fuss-
man^" in den Beginn unserer Zeitrechnung datiert werden. Ein anderes
Zebu (Chilas IV) ist, der Patinierung nach zu urteilen,^ alter als die
nebenstehenden Brahmi-Inschriften, diirfte also ebenfalls etwa aus der
Zeitenwende stammen. Jettmar/Thewalt datieren ein Buckelrind bei

re in Thor-Siid; Thor I 41:1; Thalpan Ziyarat; Hodar I 44:1a, b und 83:3; Hodar-
West; Chilas IV; Eingang Ronduschlucht; Thalpan 1: Die Ritzung des Buckelrindes
(?) hier fallt, was die Art der Ausfiihrung angeht, etwas aus dem Rahmen der ubri-
gen Darstellungen.
Zu einem weiteren 'Buckeltier' siehe JETTMAR 1980b: 184 und die Abbildung in
ders. 1979: 921.
28 ZEUNER 1967: 205. Siehe hierzu auch FOUCHER 1949: 9; das Zebu wird hier von
anderen hornertragenden Tieren mit dem Wort .yiTsyiavattva/?! unterschieden, "le fait
de posseder un fanon." Vgl. auch Patahjalis (KlELUORN 1962: l.lOf.).
29 Zu dem Begriff Caprinus vgl. S. 112, Anm. 241.
30 Siehe JETTMAR 1975: 314, Abb. 8; FussMAN 1978: pi. XI, Abb. 17.
31 Warm immer dies moglich war, wurden in Klammern auch Stein und Gravurnum-
mer einer Ritzung angegeben.
32 FUSSMAN 1989: 8.
33 Allerdings ist eine starke Patina nicht immer oder unbedingt ein Indiz fur das hohe
Alter einer Ritzung. Wir sahen stark patinierte Felsbilder, die mit einer Urdu-In-
schrift versehen und erst vor wenigen Jahren entstanden waren. Die Himmelsrich-
tung, nach der eine Zeichnung weist, sowie der Grad ihrer Exponiertheit bestim-
men in wesentlichem MaBe auch die Geschwindigkeit der Patinabildung; siehe auch
JETTMAR 1989b: XVI.
Auch wenn die Patinierung zweier nebeneinander befindhcher Zeichnungen und/-
oder Inschriften ahnhch erscheint, ist damit jedoch nicht unbedingt gesagt, daB die-
se absolut gleichzeitig entstanden sind oder gar von einer Hand stammen. Ein sol-
dier Umstand erlaubt ledighch eine ungefahre Zuordnung zu einem gemeinsamen
Entstehungszeitr aum.

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