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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,2): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.30231#0011
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Geleitwort

Unter den reformationsgeschichtlichen Editionen, die weithin unbekannte
oder nicht genügend gewürdigte Quellen bereitstellen, dürfte die der Opera
omnia Martini Buceri die bedeutendste sein. Ihre drei Series – Deutsche
Schriften (I), Opera Latina (II) und Correspondance (III) – haben freilich eine
sehr unterschiedliche Entwicklung genommen und sind daher unterschiedlich
weit fortgeschritten.

Die Deutschen Schriften konnten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
gefördert und dann von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
übernommen in einer zunächst in Münster und dann in Heidelberg angesiedelten
Forschungsstelle kontinuierlich voranschreiten. Für die Opera
Latina gab es eine derartig institutionalisierte Förderung nie. Zwar erschien
der erste Band dieser Series als der erste aller Bände der Bucer-Gesamtausgabe.
Sie nahm aber dann einen nur schleppenden Fortgang, weil die Bände
von einzelnen Gelehrten ohne besondere Unterstützung erarbeitet werden
mußten, obwohl gerade die Opera Latina mit den umfangreichen und in mehreren
Auflagen erschienenen großen Kommentaren zu verschiedenen biblischen
Büchern vor besonders schwierige editorische Aufgaben stellen.
Glücklicherweise hat sich im vergangenen Jahr die international besetzte
Kommission zur Herausgabe der lateinischen Werke unter Leitung von Herman
Selderhuis (Apeldoorn) neu konstituiert, so daß nun mit einem hoffentlich
zügigeren Erscheinen der Bände auch dieser Series gerechnet werden
darf. Nach jahrzehntelangen Vorarbeiten begann dann Jean Rott in Straßburg
die Series der Correspondance, von der er – unterstützt von jüngeren Kräften,
die er in Bucers nur mit großer Mühe zu entziffernde Handschrift einarbeitete
– noch drei Bände vorlegen konnte. Dankenswerterweise übernahm dann
die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Finanzierung einer von Berndt
Hamm geleiteten Forschungsstelle an der Universität Erlangen-Nürnberg, so
daß die Arbeit – gefördert auch von der Straßburger Theologischen Fakultät
– fortgesetzt werden konnte. Es ist zu hoffen, daß mit der geplanten Übernahme
dieser dritten Series durch die HeidelbergerAkademie der Wissenschaften
ein kontinuierlich-planmäßiger Fortschritt auch dieser Teil der Bucer-Gesamtausgabe
garantiert wird.

Für die Deutschen Schriften, für deren Anlage man sich schon früh gegen
ein streng chronologisches Vorgehen zugunsten einer Anordnung nach Sachkomplexen
entschieden hat, wird mit diesem Band (11.2) der Planung eines
etwa zweijährigen Erscheinens entsprechend ein weiterer Band mit Schriften
zu der für die deutsche Reformationsgeschichte, aber auch für die Theologiegeschichte
so bedeutsamen Kölner Reformation vorgelegt, dem in absehbarer
Zeit noch ein dritter Band (11.3) folgen soll, der Bucers umfangreiche »Beständige
Verantwortung“ gegen die Angriffe von Domkapitel, Universität
und Stadt Köln enthalten wird. Der von Dr. Thomas Wilhelmi bearbeitete
 
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