deutsche nation inn christlicher religion (1545)
Wie leicht vnnd füglich christliche Vergleichung der Religion zu finden
1. Entstehung
351
Im Frühjahr 1545 unternahm Bucer mit der an den Kaiser und die zum
Reichstag in Worms versammelten Reichsstände gerichteten Schrift »Wie
leicht vnnd füglich ...« ¹ einen weiteren Versuch ² , eine Entscheidung für ein
freies deutsches Nationalkonzil und gegen das von Papst Paul III. nach Trient
einberufene Generalkonzil zu erreichen. Wie er zu Anfang gleich mitteilt,
nimmt er zwar mit dieser Schrift »gegen den Cölnischen Sophisten«, nämlich
Johannes Gropper, Stellung, tut dies dann aber nur kurz. Bereits im Januar
1545 hatte sich Bucer mit der »Bestendigen Verantwortung« ³ in größter Ausführlichkeit
im einzelnen mit Groppers Darlegungen in dessen Schrift
»Christliche vnd Catholische gegenberichtung« ⁴ auseinandergesetzt. Diesem
unendlich breiten und wenig ansprechenden Werk ließ Bucer nun rasch die
hier edierte Schrift »Wie leicht vnd füglich ...« ⁵ folgen, die besser lesbar war
und von der er sich eine gewisse Wirkung erhoffen durfte.
2. Inhalt
Bucer wendet sich mit dieser Schrift »gegen den Cölnischen Sophisten«, nämlich
Johannes Gropper. Er ruft den Kaiser und die Reichsstände dazu auf, sich
für Deutschland in kirchlichen Fragen zu einigen, alle noch bestehenden Hindernisse
aus dem Wege zu räumen und die Reformation einzuführen. Als den
geeigneten Weg hierzu nennt er, wie auch andernorts schon, die Einberufung
eines Nationalkonzils ohne Beteiligung des Papstes, um »darin Christliche
vergleichung der Religion vnnd der kirchen Reformation in diser Nation zu
suchen, anzurichten vnnd ins werck zubringen« ⁶ . Er weist darauf hin, daß
diese Einigung und die Einführung einer Reformation in Deutschland leicht
zu erzielen seien, aufgrund göttlicher Gnade sogar »vil leichter vnd füglicher
1. Zu dieser Publikation Bucers vgl. Greschat, Martin Bucer, S.206f.
2. Im Frühjahr 1545 tat er dies auch mit seiner Schrift »Ein Christliche Erinnerung, an
die Keis. und Kön. Maiestaten, sampt Churfürsten, Fürsten und Stende des Hl. Reichs Teütscher
Nation, jetzund zu Wurms versamlet ...«, [Straßburg] 1545. Stupperich, Bibliographie
Nr. 83.
3. Dieses Werk wird in BDS 11,3 ediert werden.
4. Johannes Gropper, »Christliche vnd Catholische gegenberichtung eyns Erwirdigen
Dhomcapittels zu Cöllen«, Köln: Jaspar von Gennep, [nicht vor 4. Februar 1544]. Beschreibung
des Drucks in BDS 11,1, S.433. Das Werk wurde von Eberhard Billick ins Lateinische
übersetzt: »Antididagma seu christianae et catholicae religionis ... propugnatio«, Köln: Jaspar
von Gennep, 1544 (VD 16 G 3401) und Löwen: Servatius Zassen, 1544.
5. Zu dieser Publikation Bucers vgl. Greschat, Martin Bucer, S.206f.
6. s. unten S.356,1–3.
Wie leicht vnnd füglich christliche Vergleichung der Religion zu finden
1. Entstehung
351
Im Frühjahr 1545 unternahm Bucer mit der an den Kaiser und die zum
Reichstag in Worms versammelten Reichsstände gerichteten Schrift »Wie
leicht vnnd füglich ...« ¹ einen weiteren Versuch ² , eine Entscheidung für ein
freies deutsches Nationalkonzil und gegen das von Papst Paul III. nach Trient
einberufene Generalkonzil zu erreichen. Wie er zu Anfang gleich mitteilt,
nimmt er zwar mit dieser Schrift »gegen den Cölnischen Sophisten«, nämlich
Johannes Gropper, Stellung, tut dies dann aber nur kurz. Bereits im Januar
1545 hatte sich Bucer mit der »Bestendigen Verantwortung« ³ in größter Ausführlichkeit
im einzelnen mit Groppers Darlegungen in dessen Schrift
»Christliche vnd Catholische gegenberichtung« ⁴ auseinandergesetzt. Diesem
unendlich breiten und wenig ansprechenden Werk ließ Bucer nun rasch die
hier edierte Schrift »Wie leicht vnd füglich ...« ⁵ folgen, die besser lesbar war
und von der er sich eine gewisse Wirkung erhoffen durfte.
2. Inhalt
Bucer wendet sich mit dieser Schrift »gegen den Cölnischen Sophisten«, nämlich
Johannes Gropper. Er ruft den Kaiser und die Reichsstände dazu auf, sich
für Deutschland in kirchlichen Fragen zu einigen, alle noch bestehenden Hindernisse
aus dem Wege zu räumen und die Reformation einzuführen. Als den
geeigneten Weg hierzu nennt er, wie auch andernorts schon, die Einberufung
eines Nationalkonzils ohne Beteiligung des Papstes, um »darin Christliche
vergleichung der Religion vnnd der kirchen Reformation in diser Nation zu
suchen, anzurichten vnnd ins werck zubringen« ⁶ . Er weist darauf hin, daß
diese Einigung und die Einführung einer Reformation in Deutschland leicht
zu erzielen seien, aufgrund göttlicher Gnade sogar »vil leichter vnd füglicher
1. Zu dieser Publikation Bucers vgl. Greschat, Martin Bucer, S.206f.
2. Im Frühjahr 1545 tat er dies auch mit seiner Schrift »Ein Christliche Erinnerung, an
die Keis. und Kön. Maiestaten, sampt Churfürsten, Fürsten und Stende des Hl. Reichs Teütscher
Nation, jetzund zu Wurms versamlet ...«, [Straßburg] 1545. Stupperich, Bibliographie
Nr. 83.
3. Dieses Werk wird in BDS 11,3 ediert werden.
4. Johannes Gropper, »Christliche vnd Catholische gegenberichtung eyns Erwirdigen
Dhomcapittels zu Cöllen«, Köln: Jaspar von Gennep, [nicht vor 4. Februar 1544]. Beschreibung
des Drucks in BDS 11,1, S.433. Das Werk wurde von Eberhard Billick ins Lateinische
übersetzt: »Antididagma seu christianae et catholicae religionis ... propugnatio«, Köln: Jaspar
von Gennep, 1544 (VD 16 G 3401) und Löwen: Servatius Zassen, 1544.
5. Zu dieser Publikation Bucers vgl. Greschat, Martin Bucer, S.206f.
6. s. unten S.356,1–3.