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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,2): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.30231#0254
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250 von den einigen rechten wegen und mitlen

Zuerst zählt er die Mittel und Wege auf, die zu einer Verständigung und Einigung
in den Religionsfragen führen könnten: Als das »erste und gewaltigste
mittel« nennt er die Bitte zu Gott, dies möglich zu machen ¹ . Das zweite Mittel
ist »das gotsferchtig vnd hertzlichs ersuchen der lehre vnd des willens vnsers
Gottes vnd Heylands aus seiner götlichen Schrifft« ² . Als drittes Mittel
empfiehlt er die Auswahl und Einsetzung von geeigneten Leuten, »die der h.
Schrifft vnd Kirchen sachen waren verstandt vnd zur gehorsame der selbigen
bereiten willen haben« ³ . Im folgenden ⁴ legt Bucer dar, »Was auff den tagen zu
Hagnaw, Worms, Regenspurg vnd seither für vnd wider Christliche Vergleichung
gehandlet worden«.

Danach beginnt die »Warhaffte Antwort auff D. Groppers falsches anklagen«,
eine weit ausholende Entgegnung auf die Anschuldigungen und Verleumdungen,
die Johannes Gropper insbesondere in seiner im Mai 1545 erschienenen
Schrift »Antwort und gegen berichtung« ⁵ verbreitet hatte. Bucer
verwahrt sich gegen Groppers Behauptung, er habe ihm jemals mit seinen
theologischen Auffassungen nicht zu vereinbarende schriftliche Zugeständnisse
gemacht und ihm Zusicherungen gegeben ⁶ . Mit seiner Antwort will er
zeigen, »wie nichtig seine falsch berümpte bewerungen wider mich seien« ⁷ .
Im ersten Abschnitt erinnert er an seine Meinung, »das wir Christen vor aller
leere vnd haltung der kirchen vnd der alten Vätter vff die h. Schrifft sollen sehen
vnd aus der selbigen den willen Gottes in allem lernen« ⁸ . Darauf kommt
er auf die bischöflichen Befugnisse und Pflichten sowie die Verwendung der
Kirchengüter zu sprechen ⁹ .

Im folgenden legt er dar, »wie vnd inn was handlung ich mit Groppern
kommen bin«, äußert sich über die von Gropper und den Altgläubigen damals
geplante »Reformation« ¹⁰ und berichtet über die Verhandlungen in
Worms und Regensburg in den Jahren 1540/41 ¹¹ . Danach zählt er einige der
»gröberen vnd offenbarer onwarheyten« in Groppers »Antwort und gegen
berichtung« auf ¹² und publiziert in diesem Zusammenhang mehrere lateinische
Briefe Groppers aus den Jahren 1541 bis 1543 (mit deutscher Übersetzung)
¹³ , um damit Groppers 1543 vollzogenen Sinneswandel zu belegen.

3. Wirkung

Eine konkrete Reaktion auf die wohl im Juli 1545 publizierte Schrift Bucers
läßt sich nicht nachweisen. Bucer hatte Bonn bereits Ende August 1543 verlassen.
Zwar wurde in den folgenden zwei Jahren die heftige literarische
Fehde mit dem Kölner Klerus, besonders mit Johannes Gropper, fortgesetzt.
1. s. unten S.255–261. 2. s. unten S.261–269.

3. s. unten S.269–278.
4. s. unten S. 278–289. 5. s. oben S. 249, Anm. 1.

6. s. unten S. 289–292 und S. 317f.
7. s. unten S.291,17–18. 8. s. unten S.292,19–21.

9. s. unten S.294–297.
10. s. unten S.297–303. 11. s. unten S.304–316.

12. s. unten S.325–329.

13. s. unten S.330–343.
 
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