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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,2): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.30231#0262
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Johan. 6[44.65.45]

Johann. 17
[11.14–23]

258
von den einigen rechten wegen und mitlen

tags gentzlich hinwerffe ¹ von seinem angesicht vnd verkauffe vns one gelt
vnseren ergisten fein | 8/Aiiijb | den in die aller herbiste, schandtlichste vnnd
verdamlichste dienstbarkeyt.

Derhalben warlich die höchste vnd eusseriste not vor augen ist, das alle, die
solichs nun in der warheyt erkennen, sich auch mit höchstem ernst zu recht 5
Christlichem fasten, betten vnnd flehen begeben vnnd inn dem anhalten vnd
betten auffs aller trewlichest vnd trünglichest ² für alle vnsere Heüpter vnd
welche Got gesetzet hat, das sie anderen zu der erkandtnüs vnd gehorsame
seines gesetzes sollen vorgehn vnd beholffen ³ sein, das auch sie solche letste
not vnd gefahr christlichs volcks wolten, wie sie mit worten dauon offt reden, 10
also auch würcklich zu hertzen füren, auff das sie ein mal nach den eingefür-
ten exempeln der gotseligen Königen vnd Fürsten sich zu Got vnd Christo,
vnserm Herren, dem Herren aller Herren vnd König allen Königen, keren
vnd ergeben vnd dan auch mit rechtgleubigem vnd anhaltendem gebet betten,
das er, vnser Got vnd vatter, der es allein thun kan, wolte vns armen jrrigen 15
schäfflin selb von allerley zestrewung, beide ⁴ fleischlichs gesuchs, weltlicher
ehren, nutzes vnd wolusts vnnd auch geistlicher falscher klugheit vnd verwehnung
⁵ zu dem selbigen, seinem lieben Son, vnserm ertz ⁶ vnd einigen ⁷
guten Hirten ⁸ , alle ziehen vnd treiben vnd jm, vnserem haupt, als seine ware
glieder alle recht vereinigen, jm einleiben vnd durch jhn regen, bewegen vnd 20
brauchen zu seinem preis vnd besserung seines gantzen leibs.

Es ist ja war, das vnser lieber Herre bezeuget hat: »Nieman mag ⁹ zu mir
kommen, der Vatter, so mich gesandt hat, ziehe jn dann.« Jtem: »es mag niemand
zu | 9/Bja | mir kummen, es werde jm dann von meinem Vatter gegeben,
vnd ein jeglicher, der es höret vom Vatter vnd lernets, der kommet zu mir.« ¹⁰ 25
Darumb hat auch der Herre selb den Vatter gebetten für seine Apostel vnd die
durch das wort der Apostel geglaubt haben vnnd noch glauben sollen: »Heiliger
Vatter, beware sie inn deinem namen, die du mir hast gegeben, auff das sie
eins seyen, wie wir.« ¹¹ Jtem: »Jch hab jnen dein wort gegeben, vnd die welt
hasset sie, dann sie sind nit von der welt, wie dann auch ich nit von der welt 30
bin. Jch bitt nit, das du sie von der welt nemest, sonder das du sie bewarest vor
dem übel. Sie sind nit von der welt, gleich wie ich auch nit von der welt bin.
Heilige sie in deiner warheit; dein wort ist die warheit.« ¹² Jtem: »Jch bitte, das

1. verwerfe.
2. eindringlichste.
3. behilflich.
4. beide ... vnnd: sowohl ... als auch.
5. Annahme.
6. ersten, obersten. Kluge, S.233f.
7. einzigen.
8. Vgl. Joh 10,12.
9. kann.
10. Joh 6,44.45.65.
11. Joh 17,11.
12. Joh 17,14–17.
 
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