Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,2): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2003

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30231#0345
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
5

10

15

20

25
deutsche nation inn christlicher religion (1545)

341

sage danck für den vbersendten theil; grössern danck wil ich sagen vnnd auch
vergelten, wa ich kan, wann du mir das gantze werck würst zusenden. Dieweil
wöllest dich durch Christum wol gehaben, Des sache vnd die concordi der
kirchen wöllest zubeforderen wie bißhär nit nachlassen. Darumb bitte vnd
bezeuge ich dich durch den, der sich nit bedacht ¹ hat, sein blutzuvergiessen,
damit er die beide eins machete. Colonie, 8. Augusti Anno 1542. |106/Ojb |

Diss halte nun ein jeder gegen dem, das er nun von mir schreibt, vnd sehe, wie
es sich mit einander zu trag.

Die vermanung aber, so er hie anzeucht, die hat er mir im ersten brieue nach
vnserem gesprech zu Buschouen vnd Cöllen, zu geschriben ² , Vnd haltet sich
in seinen worten also:

»FEci describi consultationem illam ³ Latine, sed rudißime (quod fieri necesse
est, dum verbum verbo redditur) versam quam ad te mitto. Ac oro te per Christum,
ut omnia tua studia ad pacificationem Ecclesiae (ut fecisti hactenus) convertas,
non discedens a semitis antiquis Ecclesiae Catholicae Dei. Ipse, dum vi-
deo me non posse commodare, silebo et omnes iniurias ultro citroque latas
Christo condonabo, Qui te in eo quo es studio tranquillandae domus suae iuvet
ac promoveat.«

Das ist ⁴ : Jch hab den rahtschlag zu Latein gemacht, wiewol onartlich, wie dan
sein mus, wann man wort für wort verdolmetschet, lassen abschreiben; den
sende ich dir vnnd bitt dich durch Christum, das du wöllest allen deinen fleiss
vnd handlung ankeren ⁷ zubefridung der kirchen, wie du bisshär hast gethan,
nit abweichend von den alten pfäden der allgemeinen kirchen Gottes. Jch,
weil ich sehe, das ich keinen nutz kan schaffen, will schweigen vnd Christo
schencken das onrecht, das ich von beiden theilen leide, der | 107/Oija | dir in
dem fleiss vnd handel du bist, sein haus zuberüwigen, helffen vnd beforderen
wölle.

Hie mercke abermal (ut fecisti hactenus), wie du bis her gethon hast Vnnd
(in eo in quo es studio) in dem fleiss du bist.

1. gezögert.
2. Erschlossene Datierung des folgenden, nur hier teilweise überlieferten Briefes: 16.

April 1542. Vgl. dazu Gropper, Briefwechsel, S.235, Anm.1.
3. Ein Ratschlag katholischer Stände auf dem Reichstag zu Augsburg. Gropper, Briefwechsel,
S.235.
4. Es folgt eine vollständige deutsche Übersetzung des obenstehenden Teils des lateinischen
Briefes vom 16. April 1542.
5. durch den Hof.
6. s. oben S.341, Anm.3.
7. aufbringen, aufbieten.

Nota: auff die meinung,
welche er
nun verdammet,
vnd darff schreiben,
ich hebe jm
hieuor darwider
bekennet.
Nota: wie bißhär
ergo ich hab in
jetz gemelten
schrifften vnd im
colloquio recht gehandlet
wider dein
falschen klagen.

Jst der rathschlag
Von den beschwerden
des
Houes ⁶ zu Rom,
der zu Augspurg
von den Päbstlichen
Stenden ist
zusammen getragen
worden ⁷ .
Merck, Wie du
etc.
Das hab ich noch
gehalten; anders
würdts weder
Gropper noch jemandts
jmmermehr
erweisen.
Vnd dieweil vil feister
pfründen verzeren
vnd Christum
verfolgen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften