344 von den einigen rechten wegen und mitlen
ten weisse ¹ zu massen ² , nichts findest, als das ich kein bruder seie, | 110/Oiijb
| nit vom Cölnischen clero, nit von jnen bewert ³ ein abtrinniger, verdampter
ketzer, bigamus ⁴ vnd weis nit was. So fil dißmal von seinen brieuen, die ich
gern gantz, weil ⁵ er mirs erlaubet – dann sunst hette ich mich des rechtens der
waren freundtschafft in dem wol gewüst zu halten –, vnd mein antwort auff 5
sein letstes schreiben an mich drauff hie inseriert hette, wan der Trucker so fil
zeit hette gehabt. Aus keiner andern vrsachen ist das dißmal vnderlassen.
Nun wiewol Gropper noch gar fil offenbarer onwarheiten in seiner schrifft
widder mich vermeldet, als das ich jm solte gestanden haben, das Christliche
Reformation auff vnser seiten nit weniger solte von nöten sein als auff seiner 10
seiten, Jtem, das wir ein Concilium, der massen es nun zu Trient angesetzet,
begeret haben, Das ich als ein mittel der Concordi solte haben fürgeschlagen,
frei zu lassen, Meß one communicanten vnd die ander gestalt des Sacraments
allein zu dispensieren, Vnd andere nicht wenige, So wil ich doch die sachen
dißmal hie bei beruwen lassen vnd allein mit seiner aller schweristen vnnd jm 15
vnd andern schedlichsten onwarheit beschliessen.
Er rhümet sich so theür vnd vilfeltig seines gantz guten vnd geneigten willens
vnd eifers zu war Christlicher Reformation, so er beschriben ⁶ , vermeldet
auch geflissen, wieuil vnnd grosse leut, als ⁷ Cardinäl vnnd Bischöue, jm die
selbige gelobt vnnd geprisen haben. Er rhümet auch die form der Reforma- 20
tion, so ettliche Cardinäl, Bischöue vnnd andere Prela- | 111/Oiiija | ten haben
gestellet ⁸ auff forderung des jetzigen Papsts Pauli 3. Nun in den beiden des
Groppers eigner vnnd in der Cardinäl von jm gerümpter form der Reformation
werden dise Canones aus göttlichem vnd den ewigen kirchen rechten wider
fürbracht: Das ein jeder Pastor bei seiner kirchen sein vnnd die mit dem 25
dienst Gottes worts vnd gantzer seelsorge mit höchsten trewen versehen
solle, Jtem, das auch keiner mehr dann zu eim kirchen dienst vnd prebende ⁹
solle verordnet werden, welche prebenden auch keiner lenger niessen ¹⁰ solle,
dann er seiner Kirchen seinen dienst nach vermöge ¹¹ seins titels mit allem fleiß
vnd, wie sichs gepüret, zu würcklicher besserung der gemeinden Gottes lei- 30
stet vnd verrichtet; Das auch keiner in einigem ¹² kirchen dienst oder gemein-
1. wußte.
2. mäßigen.
3. überführt (als). Frühneuhochdt. WB 3, Sp.2275.
4. zweifach Verheirateter.
5. da.
6. Johannes Gropper, »Antwort und gegenberichtung« (s. oben S. 265, Anm. 9) und
»Christliche und Catholische gegenberichtung«, Köln 1544 (s. BDS 11,1, S.443–446).
7. wie.
8. Papst Paul III. (1468–1549), vorher Alessandro Farnese, Papst von 1534 bis 1549.
LThK ² 8, Sp.198–200.
9. kirchliche Pfründe.
10. nutzen, innehaben.
11. Macht, Kraft.
12. irgendeinem.
ten weisse ¹ zu massen ² , nichts findest, als das ich kein bruder seie, | 110/Oiijb
| nit vom Cölnischen clero, nit von jnen bewert ³ ein abtrinniger, verdampter
ketzer, bigamus ⁴ vnd weis nit was. So fil dißmal von seinen brieuen, die ich
gern gantz, weil ⁵ er mirs erlaubet – dann sunst hette ich mich des rechtens der
waren freundtschafft in dem wol gewüst zu halten –, vnd mein antwort auff 5
sein letstes schreiben an mich drauff hie inseriert hette, wan der Trucker so fil
zeit hette gehabt. Aus keiner andern vrsachen ist das dißmal vnderlassen.
Nun wiewol Gropper noch gar fil offenbarer onwarheiten in seiner schrifft
widder mich vermeldet, als das ich jm solte gestanden haben, das Christliche
Reformation auff vnser seiten nit weniger solte von nöten sein als auff seiner 10
seiten, Jtem, das wir ein Concilium, der massen es nun zu Trient angesetzet,
begeret haben, Das ich als ein mittel der Concordi solte haben fürgeschlagen,
frei zu lassen, Meß one communicanten vnd die ander gestalt des Sacraments
allein zu dispensieren, Vnd andere nicht wenige, So wil ich doch die sachen
dißmal hie bei beruwen lassen vnd allein mit seiner aller schweristen vnnd jm 15
vnd andern schedlichsten onwarheit beschliessen.
Er rhümet sich so theür vnd vilfeltig seines gantz guten vnd geneigten willens
vnd eifers zu war Christlicher Reformation, so er beschriben ⁶ , vermeldet
auch geflissen, wieuil vnnd grosse leut, als ⁷ Cardinäl vnnd Bischöue, jm die
selbige gelobt vnnd geprisen haben. Er rhümet auch die form der Reforma- 20
tion, so ettliche Cardinäl, Bischöue vnnd andere Prela- | 111/Oiiija | ten haben
gestellet ⁸ auff forderung des jetzigen Papsts Pauli 3. Nun in den beiden des
Groppers eigner vnnd in der Cardinäl von jm gerümpter form der Reformation
werden dise Canones aus göttlichem vnd den ewigen kirchen rechten wider
fürbracht: Das ein jeder Pastor bei seiner kirchen sein vnnd die mit dem 25
dienst Gottes worts vnd gantzer seelsorge mit höchsten trewen versehen
solle, Jtem, das auch keiner mehr dann zu eim kirchen dienst vnd prebende ⁹
solle verordnet werden, welche prebenden auch keiner lenger niessen ¹⁰ solle,
dann er seiner Kirchen seinen dienst nach vermöge ¹¹ seins titels mit allem fleiß
vnd, wie sichs gepüret, zu würcklicher besserung der gemeinden Gottes lei- 30
stet vnd verrichtet; Das auch keiner in einigem ¹² kirchen dienst oder gemein-
1. wußte.
2. mäßigen.
3. überführt (als). Frühneuhochdt. WB 3, Sp.2275.
4. zweifach Verheirateter.
5. da.
6. Johannes Gropper, »Antwort und gegenberichtung« (s. oben S. 265, Anm. 9) und
»Christliche und Catholische gegenberichtung«, Köln 1544 (s. BDS 11,1, S.443–446).
7. wie.
8. Papst Paul III. (1468–1549), vorher Alessandro Farnese, Papst von 1534 bis 1549.
LThK ² 8, Sp.198–200.
9. kirchliche Pfründe.
10. nutzen, innehaben.
11. Macht, Kraft.
12. irgendeinem.