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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,2): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.30231#0359
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Wie leicht vnnd füglich ¹ Christliche vergleichung ² der Religion vnd des gantzen
kirchendiensts Reformation bey vnß Teutschen zu finden vnd in das
werck zu bringen, Wellche die fürnemistenn hindernüssen dises wercks vnnd
wie die Christlich hinzulegen ³ ,

Mit erbiettung ⁴ , alles gründtlich zu erweisen ⁵ vor der Keiserl. vnd Königl.
Maiesteten, Churfürstenn, Fürstenn vnnd Stenden des Reichs gegen den Cöl-
nischen Sophisten ⁶ vnd meniglich Durch Martinum Bucerum.

ANNO M.D.XLV.

MATTH. XI[30]:
»Mein joch ist sanfft, vnd mein burde ist leicht.«

PSAL. XIX[9]:
»Meine befelch seind richtig vnd erfrewen das hertz.« | j/Aija |

Christlich vergleichung vnd Reformation leicht zu finden.

NVn aber, aller Gnedigste keyser vnd könig, Gnedigste, Gnedige Churfürstenn,
Fürsten vnd Stende des H. ⁷ Reichs Teutscher Nation, auch deren nit
wenig vnnd vil vnder den guthertzigen sind, die sich selb vnd andere bereden
vnnd bereden lassen, wann schon E. ⁸ keis. ⁹ vnd kön. ¹⁰ Maiestaten mit Churfürsten
¹¹ , Fürsten vnd Stenden gepüre, ein National Concilium in diser Na-

1. passend, rechtmäßig.
2. Übereinstimmung, Ausgleich.
3. aufzuheben, beizulegen.
4. Angebot, Erklärung. Baufeld, S.70.
5. darzulegen.
6. Wortverdreher. Gemeint ist hier Johannes Gropper (1503–1559), Jurist, Theologe und
Kirchenpolitiker. Er befand sich von 1526 an im Dienste des Kölner Erzbischofs Hermann
von Wied und strebte innerkatholische Reformen an. Er hatte maßgebenden Anteil an mehreren
Konzilien. Um 1542 entwickelte er sich wegen der reformatorischen Bestrebungen
zum vehementen Gegenspieler des Erzbischofs und trug zur Verhinderung der Kölner Reformation
bei. RGG ³ 2, Sp.1883f.; LThK ² 4, Sp.1241f.; Lipgens, Kardinal Johannes Gropper;
van Gulik, Johannes Gropper; Beckmann, Johann Gropper; Varrentrapp, Hermann
von Wied (passim); Ennen, Geschichte der Stadt Köln IV (passim); Braunisch, Die Theologie
der Rechtfertigung; Braunisch, Johannes Gropper; Greschat, Martin Bucer, S. 184–188,
194–196, 202, 205.
7. Heiligen.
8. Euer.
9. Kaiser Karl V. (1500–1558). LThK2 5, Sp.1358–1360; Brandi, Kaiser Karl V.
10. Ferdinand I. (1503–1564), Bruder Karls V., König von Böhmen, römisch-deutscher

König 1531–1558. LThK ² 4, Sp.79f.

11. Zu diesem Zeitpunkt waren dies der Kölner Erzbischof Hermann von Wied (1477–
1552), der Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg (1490–1545), der Trierer Erzbischof
Johann Ludwig von Hagen (1492–1547), König Ferdinand von Böhmen (s. oben
S. 355, Anm. 10), Kurfürst Friedrich II. von der Pfalz (1482–1556), Kurfürst Joachim II. von
Brandenburg (1505–1571) und Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen (1503–1554).
 
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