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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,2): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.30231#0361
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Teutschen one besondere mühe, ja auch mit geringerer arbeit ¹ dann ² bey andern
zu finden, anzustellen vnnd im werck fürzubringen vnd zu erhalten
seye, wa ³ wir deren allein von hertzen begereten vnnd sie mit recht Christlichem
ernst suchen vnd annemmen wolten, haben | iij/Aiija |E. ⁴ keis. vnd kön.
Maiestaten vnd alle Christen auß dem ⁵ leicht zu erkennen: Vnser Herre Chri-
stus ist darumb von himmel kommen vnd mensch worden vnd hatt den bittern
todt erlitten, das er vnß den weg zum leben vnd warer ewigen seligkeit
zeigete vnd vnß darauff zum aller trewlichsten leitete vnnd furete. So ist er die
ewige weißheit, der allein zum ewigen heyl lehret vnnd weißmachet ⁶ vnnd allein
durch seinen H. Geyst in alle warheit einfüret. Welcher Christ könde
nun – der anders diß recht bedencket – jmme ⁷ das auffredenn ⁸ lassen, das diser
vnser einiger ⁹ himlischer aller getrewester Meister vnd lehrer solte sein H.
Euangelion vnd lehre von der waren Religion so dunckel vnd onuerstendig, ja
nit auff das aller klärist vnnd verstendtlichest – denen nemlich ¹⁰ , die den willen
seins vatters zu thun begeren ¹¹ – oder auch so stucklich ¹² vnd onuolkommen
vnd nit mehr auffs aller gentzlichest vnnd volkommest dargegeben haben, das
nit alle menschen, die allein diser lehre von hertzen begeren vnnd jn vmb seinen
guten geyst trewlich bitten, solten auß den H. Euangelien vnd schrifften
der Apostel klar vnd gentzlich erkennen mögen alles, das einem jeden zu seinem
heyl mage zu wissen nodt vnd dienstlich sein? Diser vnser aller getre-
wester meyster hatt sein Euangelion Ja nit vergeblich heyssen allen crea- | iiij/
Aiijb | turen predigen vnnd jm alle völcker zu Jüngeren machen vnnd sie alle
alles lehren, was er befolhen hatt ¹³ . Alles, das er vom Vatter gehöret, hat er, wie
er von jm ¹⁴ selb zeuget, seinen Apostelen ᵃ kundt gethon. So haben auch die
Apostel den kirchen allen raht Gottes geoffenbaret vnd jnen nichts verhal-
ten ¹⁵ , das jnen nutzlich sein könde. Mit jrem blut, wie der h. Tertullianus ¹⁶

a) Drf. Apostostelen.

1. Mühe.
2. als.
3. wo, wenn.
4. Euer.
5. dem (folgenden).
6. weise macht.
7. ihm.
8. (zudringlich) einreden. Frühneuhochdt. WB 2, Sp.598f.
9. einziger.
10. in erster Linie.
11. Vgl. Joh 7,17.
12. unvollständig. Grimm 20 (=X,4), Sp.244.
13. Mt 28,19–20.
14. sich.
15. vorenthalten.
16. Florens Quintus Septimius Tertullian (um 160–225 n.Chr.), christlicher Schriftsteller
in Karthago. TRE 33, S.93–107; Lexikon der antiken christlichen Literatur, S.668–772.

Christus, vnser
Herre, hat durch
sich selb vnd seine
lieben Apostel alle
heylsame lehre
auffs klarist vnnd
völligist dargegeben.

Iohan. 15[15]
Actorum 20[20]
 
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