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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,2): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.30231#0453
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Das erste, das die war gleubigen vnnd gotsförchtigen, mit welchen dann ein
Christliche vergleichung in der religion allein gemacht werden kan, durch
Christliche, freundtliche vnderrede sich der weisen vnd frommen ᵃ vergleichen
¹ , die notwendigen stuck Christlicher lehre zu bekennen vnd zu lehren,
Das yeder teyl den anderen recht verstehn vnnd seine lehre dem glauben auff-
bewlich ² erkennen möchte. Dann alle ware kinder Gottes, mit denen von der
Religion mage fruchtbarlich gehandlet werden, müssen im grund aller notwendigen
articul vnsers Christlichen glaubens zu vor eins sein, sunst weren
sie ye nit ware Christen. Aber das kan wol kommen, das solche ware Christen,
die im grund aller notwendigen artickel vnnd übungen ᵇ vnser Christli-
chen religion eins seind, noch ³ dennoch nit alles in sollichen articulen recht
von einander verstehn oder auch selb außsprechen, bekennen vnnd lehren; Da
her offt kommet, das sie sich der formen vnnd massen der reden, wie jede
lehre am besserlichsten ⁴ für zu geben seie, nit als bald vergleichen könden,
Als ⁵ inn der lehre vom glauben vnnd guten wercken, Von der gnaden Gottes
vnd der natur seind allerley reden, durch die ein theyl sorget, es werde der natur
vnd den guten wercken zu vil vnd | cxlj/Siiija | dem Glauben vnnd der gnaden
zu wenig zugegeben. Ein ander rede ist, da der ander theil förchtet, man
verkleine damit die natur vnd werck mehr, dann recht seie, vnnd mache die
leut durch das erheben der Gnaden vnnd des glaubenß ⁶ auff die Gnaden Got-
tes vermessen vnd an guten wercken fahrlessig. Dergleichen missuerstand
von wegen der worten vnnd sorge der jrthumben, die darunder dargegeben
möchten werden auß mangel, nit gleicher bekantnüs vnd weise zu lehren, halten
sich auch inn anderen lehren, das die waren Christen einander nit so bald
recht verstehn Oder auch jeder teil des anderen theils reden als füglich ⁷ vnd
besserlich auffnemen kan. Wa ⁸ aber Gott gebe, das solliche zu rechtem, Gotseligen,
freundtlichen gespreche gepracht möchten werden, wurden ⁹ sie sich
auch der reden im bekennen vnd dargeben aller notwendigen articul vnser
Christl. Religion, so vil nemlich zu war Christl. vereinigung vnd gemeinschafft
der kirchen von nöten, leicht vnd wol vergleichen.

Zum anderen tregt sich auch dis vnder den waren Christen zu, das ein theil
ettliche gepreuch von den onnötigen freien, gepreuchen zu der Gottseligkeit

a) Drf. formmen.
b) Drf. übungnn.

1. verständigen.
2. [als] aufbauend.
3. eben, zur gleichen Zeit.
4. förderlichsten.
5. wie zum Beispiel.
6. Vertrauens.
7. rechtmäßig.
8. Wenn.
9. würden.

Jn notwendigen
stuckenn der Religion
solle man
gleichen verstandt
vnd rede suchen.

Jn onnötigen stukkenn
der Religion
solle man gleicheit
suchen vnnd ongleicheit
dulden.
 
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