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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0023
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den, über die schon weiter oben gesprochen wurde. Die Zahl der Objekte aus Sandstein, die an
dritter Stelle in der Tabelle des Werkmaterials folgen, darf in Niederösterreich nicht wunder-
nehmen. Gerade für die einheimischen Werkstätten und Bauhütten stehen für die Plastik ähnlich
gut verwertbare Bausteine in den Zogelsdorfer und Eggenburger Kalksandsteinen zur Verfü-
gung, wie für das Burgenland in St. Margarethen und Höflein 4). Auffallend ist die geringe Zahl
von nur 4 Granitdenkmälern, deren Baustein ja in den nahegelegenen Steinbrüchen am Südrand
der Böhmischen Masse (Mauthausen) leicht greifbar gewesen wäre. Die geringere Eignung dieses
Materials für Grabmalplastiken etwa scheint hierfür maßgebend gewesen zu sein. Die größere
Anzahl der Objekte unbekannten Materials ist auf die Unbestimmbarkeit bei nicht mehr vor-
handenen Gegenständen zurückzuführen. Meistens wird es sich bei Grabplatten um Marmor
gehandelt haben.

TABELLE IV

17 76 | 151 | 53 | 10 | 1 (2) | 105 | 60 || 473

Romanische u.
gotische Majuskeln
Gotische Minuskeln
Antiqua
Fraktur
Minuskeln,Antiqua u.
Fraktur gemischt
Andere Schriftarten
Nur Jahreszahlen
Unbekannt
SUMME
Amstetten.
4
32
28
22
3
1
9
13
112
Haag.
12
14
6
4
6
14
56
St. Peter i. d. Au . .
4
15
25
6
5
13
68
Waidhofen Land . .
Waidhofen Stadt . .
2
1
8
7
5
3
7

8
15
2
3
23
38
Gaming.
5
6
25
1
3
(1)
30
1
71
Scheibbs .
2
2
47
8
32
14
105

In einer letzten Übersicht wird auf die Schriftarten und ihr Vorkommen in den einzelnen Ge-
richtsbezirken Bezug genommen werden (vgl. Tabelle IV). Damit soll auch die Kontinuität dieser
tabellarischen Darstellungen, wie sie im Burgenland-Band der Deutschen Inschriften geboten
wurden, zum Zwecke leichterer Vergleichbarkeit gewahrt bleiben. Im Zusammenhang mit den
Schriftarten sei auf die Übersicht der epigraphischen Formen im Registerteil und den Bemer-
kungen zu den Schrifttypen im Abschnitt der Benützungshinweise verwiesen (vgl. Seiten X—XII).
Während nur im Falle der schon erwähnten Wieselburger Fresken (Nr. 465, Abb. 143— 146)
romanische Majuskelformen auftreten, sind auch gotische Majuskeln selten. Von den 16 ange-
führten Objekten sind sieben noch und vier nicht mehr erhaltene Glocken, zwei Grabplatten-
4) Zur Frage der nutzbaren Gesteine, ihre Verwendungsgeschichte und den ,,Gesteinsmoden“ sei
auf die Arbeiten von Alois Kieslinger (vgl. Literaturverzeichnis) hingewiesen. Wohl liegen von dem
Autor in der im Entstehen begriffenen Reihe der Monographien über nutzbare Gesteine in den öster-
reichischen Bundesländern erst die Bände über Kärnten und Salzburg vor (Kärnten: Sonderheft 15
der Carinthia II, Klagenfurt 1956; Salzburg: 4. Ergänzungsband zu den Mitt, der Gesellschaft f.
Salzburger Landeskunde, Salzburg 1964), doch sind auch diesen Bänden schon auf Niederösterreich
bezügliche Berichte zu entnehmen. Ich darf an dieser Stelle Herrn Prof. A. Kieslinger für einige
wertvolle mündliche Hinweise herzlich danken. Von kunstgeschichtlicher Seite aus haben sich K. F.
Leonhardt und in letzter Zeit besonders H. Kühnel (vgl. Literaturverzeichnis) mit dem Problem des
Gesteinsmaterials in der Epitaphik beschäftigt sowie auch Fragen nach den bildenden Künstlern
und Steinmetzwerkstätten angeschnitten.

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