E.: Die Bibelstellen nach Joh. 1,29; Job 19,25 -27 und Joh. 10,11. In der 4. Zeile der Umschrift
sind beim Wort GESTORBEN die Buchstaben RBN über die Buchstaben ORE geschlagen.
Die beiden Grabsteine des Hans Kaspar und der Margareta Strein von Schwarzenau bilden sti-
listisch eine interessante Gegenüberstellung einer italienischen und deutschen Arbeit der Re-
naissance mit allen ihren Gegensätzlichkeiten und Stilverwandtschaften. (Vgl. darüber besonders
KT 3 [1909] XXV f.) Sie bilden mit den folgenden, etwas jüngeren Steinen eine gemeinsame
Gruppe.
Johann Kaspar war in 1. Ehe 1556 mit Cäcilia, Tochter d. Johann v. Eibiswald u. d. Rosina,
geb. Herberstein, in 2. Ehe 1561 mit Margareta, Tochter d. Georg v. Landau u. d. Katharina,
geb. Jörger verheiratet. KT nennt Johann Kaspar unrichtig den Vater Reichard Streins d. Ä.
Preuenhuber, Hs. 419 Quart. Germ, (im Ungar. Nationalmuseum, Budapest) mit Abb. — Hoheneck TU (1747) 338 —
Fahrngruber, Hs. Heft E, 21; Siebmacher NÖ II 260. Zur weiteren Lit. vgl. Nr. 58.

60

F erschnitz/Amstetten

1575

Gedenkinschrift, im Inneren der Pfarrkirche, am Triumphbogen der Chores gegen das Langhaus
zu. Etwa 4,5 m langes gewundenes Schriftband in Stein mit schwarz gemalter Frakturi., darunter
drei W.-Schilde in Stein, polychromiert. Alles renoviert. Rechtes W.: geviert, 1 u. 4 in Rot eine
silberne Hand mit Eisenstab daneben; 2 u. 3 in Silber gespalten und halb geteilt, oberes Feld
rot (Dürr). Mittleres W.: geviert, 1 u. 4 in Silber und Gold geteilt, 2 u. 3 in Rot silbernes Seeblatt
(Strein). Linkes W.: in Silber ein schwarz-rotgeschachter Schräglinksbalken (Tschernembl).
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1575 ist das Baudatum des Langhauses. Reichard Strein d. Ä. war in 1. Ehe mit Katharina,
Tochter des Jakob v. der Dürr u. der Margareta v. Haselbach, in 2. Ehe mit Regina, Tochter des
Johann v. Tschernembl u. der Barbara, geb. v. Starhemberg verheiratet.
KT 3 (1909) 44 — Riesenhuber (1923) 66; Siebmacher NÖ I 260.


61 Ferschnitz/Amstetten 1580

Epitaph der Katharina Strein, im Inneren
der Pfarrkirche, rechtes Nebenschiff hinter dem
Marienaltar an der Wand. Unter baldachinarti-
gem Vorhangrahmen im trapezförmigen Oberteil
Relief: Lamm mit Kreuzesfahne auf einem Buch
sitzend, mit zwei I. In der Mitte I.-Platte aus
gelblichem Kalkstein. Im Unterteil zwei W.-
Schilde durch Schnallen und mit einem Gürtel
verbunden, in einem Lorbeerkranz, der oben in
zwei sich reichende Hände übergeht. Zu beiden
Seiten je ein Totenkopf. Rechtes W.: geviert,
1 u. 4 geteilt; 2 u. 3 Seeblatt (Strein). Linkes W.:
geviert, 1 u. 4 Handschuh, 2 u. 3 gespalten und
halb geteilt (Dürr). R. M., ohne den Vorhang-
rahmen 300 : 120 cm; Antiqua, Hauptinschrift
2,7, die beiden letzten Zeilen 2, Reliefi. 2 cm.
Im oberen Teil auf dem Buch:
EGO SVM PANIS VITA
IOH. VI

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