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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0128
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193

um 1600

Seitenstetten/St. Peter in der Au

Ovale Wappenrelieftafel des Christoph Held, im archäologischen Kabinett des Stiftes auf be-
wahrt. In erhabenem Rand rechts das Stiftsw. (ein auf Dreiberg stehendes geästetes Kreuz, das
Querholz schrägrechts gestellt), links das sprechende W. Helds (Herkules mit Keule in der
rechten Hand); darüber Mitra mit Stab. Über dem W. eingeschlagenes Monogramm, gold nach-
gezogen. Stein 33 : 25 cm; Antiqua 1,5 cm.
C • H A • Z • S
Christoph Held, geboren in Ingolstadt, war 1572 —1602 Abt zu Seitenstetten.
Grenser, Jb. Adler III (1876) 41.

194

Seitenstetten/St. Peter in der Au

1615

Gedenkinschrift für Andreas Schaifele, über dem Eingang in das ehemalige Spital, Seitenstetten
Nr. 60. Tn glatter, einfach verzierter Rahmung befinden sich auf einer sonst schmucklosen Platte
6 Zeilen I. und Jz. in fehlerhafter Schreibung. R. M., 50 : 65 cm; Antiqua mit i-Punkten, 5 cm.


ANDRE SCHAIFELE AIN
GESCHLEHTER VON
AVGSPVRG STIFER DIS
HOFSPITALS WAILANT
KVCHEL VND HOFMAI•
STER ZV SEITTÖTTEN
.16 15

E.: Geschlechter = (in freien Reichsstädten) patrizisches Geschlecht; in „Andre“ und „wailant"
ist das N verkehrt.
Die etwas verwitterte Platte erinnert an die Stiftung eines Spitals mit Kapelle durch den aus einer
Augsburger Patrizierfamilie stammenden, ehemaligen Hof- und Küchenmeister des Stiftes.
Schaifele legte seine Gelübde im Kloster Niederaltaich in Bayern ab, wurde jedoch dann durch
päpstliche Dispens in den Laienstand zurückversetzt. Er starb am Osterdienstag 1615.
Riesenhuber, Kunstpflege (1912) 4 (gibt als Maße für den Stein 50 : 100 cm an) — Seitenstetten (1955) 117 u. Fußn. 27 u.28

195

Seitenstetten/St. Peter in der Au

1617

Bettstatt aus Holz in der Sommerprälatur des Stiftes. Am Fußteil befindet sich außen weiß auf
braunem Grund gemalt Monogramm und Jz., am Kopfteil innen das W. des Abtes Plautz: in Rot
schrägrechter Balken, schwarz-gelb geschacht, darunter zwei weiße Querbalken. Antiqua 7 cm.
P. A.
1. 6. 1. 7.
Kaspar Plautz, 1556 in Graz geboren, Administrator in Gleink, 1610— 1627 Abt von Seiten-
stetten, Dr. theol. u. phih, wurde 1613 mit seinen Brüdern Johannes und Matthias in den ritter-
mäßigen Adelsstand erhoben. Sein Vater Lorenz war Stiftskämmerer in Garsten, seine Mutter
eine Schwester des Garstener Abtes Martin Alopitius. Vgl. auch Nr. 196, Nr. 197 und Nr. 290.
Grenser, Jb. Adler III (1876) 42f. - Seitenstetten (1955) 197.

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