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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0192
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312

Gaming

1631

Marmorportal an der Westseite der Klosterkirche in der Kartause. Das mit Engelsköpfen ge-
schmückte Portal wird von je zwei Säulen flankiert, zwischen denen in Freiplastik unter einem
Muschelrelief die Stifter der Kartause, rechts Herzog Albrecht II., links seine Gemahlin Johanna
stehen. Auf den Sockeln unter den Statuen je ein gekröntes Reliefw.: rechts Querbalken, links
2 auseinandergekehrte Fische (Pfirt). Im Architrav I., Jz. und W. von Gaming: gespalten,
vorne Querbalken, hinten das ,,G". Im Mittelrelief des Giebelaufsatzes steht von Wolken mit
Engelsköpfen umrahmt Muttergottes mit Kind auf dem Arm, Krone und Szepter, flankiert
von zwei Pilastern, auf denen sich die Halbreliefs der hl. Johannes mit Kreuzfahne und Lamm
(rechts) und hl. Leopold in Rüstung (links) befinden. Darüber als Abschluß Dreiecksgiebel.
Auf einem bogenförmigen Abschluß der Seitenteile stehen die Vollplastiken der hl. Thomas von
Aquin, als Bischof mit Kelch, und hl. Bruno (links) in der Ordenstracht der Kartäuser. R. M.,
Torhöhe ohne Giebelaufsatz 400 cm, gesamte Breite 465 cm; Antiqua, ca. 15 cm, Monogramm
ca. 8 cm.

Im Giebelaufsatz : ECCE AGNVS DEI

An dem Architrav:

SOLI DEO GLORIA MDC

(Wappen)

F. H.

XXXI IN SECVLA SECVLOR9
P. G.

E.: Das Monogramm ist aufzulösen als Frater Hilarion, Prior zu Gaming, vivus posuit (bei
Lebzeiten errichtet). Prior Hilarion Danichius (1609 — 1640) entfaltete in seiner Amtszeit eine
rege Bautätigkeit, vgl. die Nr. 307, Nr. 308 u. Nr. 434. Das Portal ist heute stark beschädigt
und verwahrlost. Die Bibelstelle nach Joh. I,29-
Herrgott,Pinacotheca I (1773) Tat. XXIII, 2 u. II 73 — Bonin, Gaming (1922) 15 f. u. Tafel 7 — Riesenhuber (1923) 72.

Gaming

313

1631


Abb. 110 zu Nr. 313

Bildsäule, sogen. Grubbergkreuz, an der Straße von Gaming nach Süden
zum Grubberg, in der ersten großen Kehre rechts neben der Straße.
Von der Säule ist nur der mittlere Schaft alt, Sockel und Tabernakel-
aufsatz sind aus jüngerer Zeit. Der 6-eckige Schaft geht nach oben in
ein Viereck über, an dem auf einer Seite eine I. eingeschlagen ist, dar-
unter auf einem erhabenen Schildchen das W. von Gaming (hier als
Kreuz mit einem ,,G“ im linken oberen Feld); darunter ein erhabenes
Kreuz. Die Säule ist stark verwittert, die I. teils mit Beton ausgegossen,
teils ausgebrochen, vermutlich auch an einigen Stellen schlecht renoviert.
Sandstein, Säule 32:32 cm, Gesamthöhe des Bildstockes 345 cm:
Antiqua, 4 cm.

Die derzeit lesbare I.:

.. . EI H . . .

.. ASIS • SEf • HO ..
NÖ T.EN EFGE SE .
. VE DESIGAT ADOR .
16 3 1

176
 
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