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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0205
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E.: V. S. E. S. P. = vivens sibi et suis posuit; das Sterbedatum ist leer gelassen.
Ü.: Johann Friedrich Freiherr von Zinzendorf, Sohn des Johann und der Barbara, Enkel des
Christoph, Urenkel des Georg, Herr beider Hauseck und Obersterblandjägermeister in beiden
Österreich, Landrechtsbeisitzer, geboren im Jahre des Herrn 1546, als Kind zu Hause, als Bub
am Hofe des Fürsten zu Cleve erzogen: als junger Mann erwarb er sich als Ritter durch Dienst-
leistungen in Ungarn viel Verdienste. Nachdem er als Mann, verheiratet mit zwei Frauen aus
dem Geschlecht der Freiherren von Polheim, mehrere Kinder gehabt hatte, brachte er die Herr-
schaft über Hauseck, das seine Vorfahren von altersher besessen hatten und das durch eine
Heirat der einzigen Erbtochter vor nicht zu langer Zeit in fremde Hände übergegangen war, durch
einen Tausch mit der Herrschaft Orth wieder an seine Familie; er restaurierte die untere Burg, ließ
die Kirche, das Amtshaus und die Schule erneuern, wiederherstellen und vergrößern; und dieses
Grabmal ließ er sich und den Seinen errichten im Jahre 1591. Er starb im Jahre eintausend . . .
Johann Friedrich starb am 31. V. 1600 und hat sein Grabmal gegenüber dem seines Stiefbruders
Alexander (vgl. Nr. 339). Er war in erster Ehe mit Susanna (1571), Tochter des Kasimir von
Polheim und der Euphemia, geb. von Stubenberg, verheiratet, in zweiter Ehe mit Regina (1580),
Erbtochter des Sigmund von Polheim und der Potenziana, geb. von Hohenfeld, die ihn überlebte.
Auf den Pilastern sind jeweils die vier W. der Großeltern seiner beiden Frauen dargestellt. Auf
der rechten Seite also seiner 1. Frau Susanna: Cyriak v. Polheim und Johanna, Gräfin von
Öttingen; Kaspar von Stubenberg und Barbara, geb. Bänffy. Auf der linken Seite die W. der
Großeltern seiner 2. Frau Regina: Kasimir Sigismund Ludwig von Polheim und Anna, geb. von
Eckartsau; Achaz von Hohenfeld und Esther, geb. von Albrechtsheim. Im Architrav befinden
sich nebeneinander die W. seiner 4 Großeltern: Christoph VI. von Zinzendorf und Sophia, geb.
von Rottendorf; Markus Beck von Leopoldsdorf und Martha, geb. von Heuberger. Die I. nennt
noch seine Eltern und seinen Urgroßvater Georg (vgl. dessen Grabplatte Nr. 332).
Becker, Ötscher II (1860) 97 — Pettenegg, Zinzendorf (1879) Stammtafel V u. VII — NT III/2 (1893) 671 — NT
IV/3 (1896) 137 — Fahrngruber, Hs. Heft F, 9 — Riesenhuber (1923) 94 — Seefried, Gresten (1933) 121f. u. Abb. 116;
Siebmacher NÖ II 641; I 354f.

343

Gresten / Gaming

1591

Taufbecken in der Sakristei der Pfarrkirche aufbewahrt. Die Schüssel zeigt am äußeren Rand
eine Verzierung, gegen die Kehlung zu eine fast ganz verwischte I., in der Mitte der Schüssel
erhabene Darstellung Maria Verkündigung. Messing, D. 40,5 cm; Antiqua 6 mm.
FREILEIN SECVNDA HERRIN VON SCHWARZENAV VEREHRT DIES
BECK ZVM GOTTE SH A VS IN GRÖSTEN BEI H. NIC OLA VS. 1591
Das Becken wurde zu der am 28. XII. 1591 stattgefundenen Taufe der Tochter Elisabeth des
Johann Friedrich von Zinzendorf (vgl. Nr. 342) und seiner zweiten Gemahlin Regina von Polheim
gestiftet von der Patin Secunda von Strein, Herrin von Schwarzenau und Pflanzetiehen (= alter
Hammer in Ybbsbach Nr. 47 bei Gresten); bis 1580 herrschaftliche Pfannenschmiede. Sie ist
eine Tochter des Wolfgang Strein, eine Schwester des Reichhard Strein (vgl. Nr. 64) und durch
ihre Großmutter mütterlicherseits mit den Zinzendorf verwandt.
Becker, Ötscher II (1860) 202 — Sacken, BMAV 17 (1877) 116 (danach auch der Text) — Pettenegg, Zinzendorf (1879)
Stammtafel VIII — Riesenhuber (1923) 94 — Seefried, Gresten (1933) 98 u. 120; Siebmacher NÖ II 260 u. 642.

344

Gresten/Gaming

1602

Bildstock am Nordausgang des Marktes an der Straßenkreuzung Gresten-Ybbsitz-Randegg.
An der Vorderseite befindet sich unter einer nischenartigen Öffnung Jz. und Monogramm in den
Säulenschaft eingemeißelt. Sandstein, 200 : 40 : 40 cm; Jz. u. Monogramm 9, bzw. 6,5 cm.

J 6 0 Z
B. W.
Seefried, Gresten (1933) 147 (als Mariensäule mit der Jz. 1607 angeführt).

189
 
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