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Hornung, Herwig Hans; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Die Inschriften Niederösterreichs (Wiener Reihe, 3. Band, 1. Teil): Die Inschriften der politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs — Graz, Wien, Köln: Hermann Böhlaus Nachf., 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.55961#0248
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Abb. 140 zu Nr. 460


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begrabn • an° • ni° • cccc • rr
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E.: Atakcher = Ottokar; Gilig = Ägidius; pyds =
bieder; das erste Wort der 4. Zeile = so wie bieder
als Adjektiv zu Ottokar zu denken ist unklar, vielleicht
liegt eine Verschreibung vor; möglich wäre clain
klein oder vain = zu mittelhochdeutsch vein-fest; das
wäre dann „bieder und fest“; hussn = die Hussiten;
Sterbetag ist der 24. VIII.
In Steinakirchen liegen also Herr Ottokar und sein
Sohn Ägidius begraben sowie deren Geschlecht. Otto-
kars Enkel aber, der ebenfalls Ottokar hieß, fiel im
Kampf gegen die Hussiten und wurde in Olmütz be-
erdigt. Ottokar des Wolfsteiners, auf Weichselbach und
Pfaissau in Niederösterreich, Clam und Saxen in Ober-
österreich Sohn, Gilig zu Clam, errichtete 1437 eine
Stiftung zur Kapelle in Steinakirchen. Die Grabplatte
lag früher auf dem Boden der Kapelle.

GBSt. Pölten I (1878) 363 - Fahrngruber, Hs. Heft K. 32
382, Fußn. 5; Siebmacher NÖ II 582.

Riesenhuber (1923) 330 — Lanjus, Mb. Adler XI (1933)

1524

Steinakirchen am Forst/Scheibbs

461

Priesterreliefgrabplatte des Michael Zoiß, früher an der Nordseite des Presbyteriums im Inneren
der Pfarrkirche, jetzt nicht mehr vorhanden ( ?). Die Marmortafel zeigte das Relief des Ge-
kreuzigten mit Maria und Johannes, trug am Rande einen Gedenkspruch und folgende I.:

Magister Michael Zoiß, sacrae theol. baccalaureus formatus et plebanus in Stainkirchen
ad forestum obiit a. d. 1524.

Ü.: Magister Michael Zoiß, der heiligen Theologie kanonischer Baccalaureus und Pfarrer in
Steinakirchen am Forst starb im Jahre des Herrn 1524.
Fahrngruber sah diese Tafel mit Spuren des Brandes von 1683 um 1900. Vielleicht ist die Platte
durch das von 1684 stammende Chorgestühl der Herrschaft Auersperg verdeckt, das 1905 von
der Kirchenmitte an diese Stelle versetzt wurde.

Fahrngruber, Hs. Heft K, 33 (danach auch der Text).

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