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Lutz, Dietrich [Oth.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 15 : Münchner Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt Rothenburg ob der Tauber — München: Druckenmueller, 1976

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https://doi.org/10.11588/diglit.45638#0148
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Wappen: Hornburg (Vollwappen); Berlin von Wäldershub; Schlez. - Vgl. Nr. 262. Johann Hornburg
war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Geschichte Rothenburgs; unter anderem verhalf er der
Reformation in Rothenburg zum Sieg. Vgl. Kdm. S. 33 und S. 282 mit der dort genannten Literatur,
bes. Schattenmann, Reformation S. 87ff.
Bezold S. 346f. Nr. 2; Göttlingk fol. 133’; Kießkalt S. 52 Nr. 52; Kdm. S. 282 Nr. 55; Weißbecker2 S. 20, Anhang S. 5.

262

St. Jakob

1571 März 11

Holzepitaph Johannes Hornburg d.Ä. Im Innern der Kirche an der Südwand östlich der Ehetür hängt ein
Holztafelgemälde, das eine Kreuzigung Christi mit reichen Details und den darunter knienden Verstor-
benen mit seinen beiden Frauen und Söhnen zeigt. Am Balken des Kreuzes Titulus, Schrift Renaissance-
Kapitalis. Bei dem Verstorbenen und seinen Frauen je ein Vollwappen. Das Gemälde hing ehemals als
Epitaph an der Nordwand in der Nähe der Tür hinter der Kanzel. Über und unter dem Bild war je eine
Inschrift, am Rand waren acht Wappen angebracht, die alle verloren sind. Maler wahrscheinlich Hans
Mack (vgl. Nr. 277 und Nr. 278)

Obere Inschrift:
Annoa) Salutis^) MDLXXIJ) / Tz.c) Idus Martii(l) piee) in Christof obiit / Vir Nobilis et
praeclarus pietate, virtute, eruditione / et sapientia praestans D(ominus) Johannes Hornbur-
giusty / Senior Consul de hac Repub(lica) optime meritus.
Untere Inschrift:
Qui lapsam nobis reparasti Christe salutem,
placato solvens debita lytra Patri:
morteque devicta, Stygioque Dracone triumphas,
ad Dextram Patris laeta trophaea ferens,
Collige, quaeso, tibi clementi Nurnine coetum,
Qui sanctum celebret nomen ubique tuutn.
Doctores largire pios, tua dogmata serva
notitiam extingui nec patiare tui.
Imperii defende Status, serva et politias
quae studiis praebent hospita tecta piiss).
Caedes, bella, fantem, pestis, contagia, Utes,
perfidiam, fraudes, Schismata pelle procul
ut vigeant virtus, pietas, probitasque fidesque
consetisus, candor, pax et atnica quies.
Sic Te laudabit florens Ecclesia, sic Te
pro meritis grata cum pietate colet.
a) so Bezold, fehlt StAR 1424; b) so Bezold, 1571 StAR 1424; c) so Bezold, 5 StAR 1424; d) so Bezold, mart. StAR 1424;
e) pie - Christo: fehlt StAR 1424; f) so Bezold, Joh. Hornburg. StAR 1424; g) so StAR 1424, fehlt Bezold.
Im Jahre des Heils 1571 am 11. März starb fromm in Christo der edle Mann, ausgezeichnet an Frömmigkeit, Tugend und Bildung,
hervorragend durch Weisheit, Herr Johannes Hornburg d.Ä., Bürgermeister, hochverdient um dieses Gemeinwesen.
(Distichen) Christus, der Du uns das verlorene Heil wiedererworben, indem Du dem Vater das geschuldete Lösegeld bezahlt
und ihn versöhnt hast; der Du den Tod besiegt hast und über den höllischen Drachen triumphierst und die freudigen Sieges-
zeichen zur Rechten des Vaters niederlegst; ich bitte, sammele Dir durch gnädiges Walten eine Schar, die Deinen heiligen
Namen überall preist. Schenke fromme Lehrer, erhalte Deine Lehren und dulde nicht, daß das Wissen um Dich ausgelöscht
werde. Verteidige die Stände des Reiches, erhalte auch die Gemeinwesen, die den frommen Studien gastliche Dächer gewähren.
Mord, Kriege, Hunger, Pest, Seuchen, Streit, Verrat, Verbrechen und Glaubensspaltungen halte fern, damit Tugend, Fröm-
migkeit, Rechtschaffenheit, Glaube, Eintracht, Aufrichtigkeit, Friede und freundliche Ruhe gedeihen. So wird Dich die blü-
hende Kirche preisen, so wird sie Dich für die Wohltaten mit dankbarer Frömmigkeit verehren.
Wappen: auf dem Gemälde Hornburg, Berlin von Wäldershub und Schlez; am Rand der Tafel links von
oben nach unten: Berlin vonWäldershub, Geyer von Geyersburg, Langmantel, Einentzheim; rechts von
oben nach unten: Hornburg, Jagstheimer, Schmidmair, Offner. Vgl. Bezold Tab. IV Nr. 1-8. Vgl. Nr.
261. Einer der Söhne des Johannes Hornburg ist der 1568 verstorbene Johann Hornburg d. J. vgl. Nr. 252t.
Johannes Hornburg war in erster Ehe mit Anna Berlin von Wäldershub, vgl. Nr. 201, und in zweiter Ehe
mit Brigitta Schlez, vgl. Nr. 239Ü verheiratet.
Bezold S. 37f. Nr. 59; Hom S. 15; Kießkalt S. 169 Nr. 149; Kdm. S. 214 Nr. 11, Abb. 157; Merz3 S. 133; StAR 1424
fol. 3111'; Weißbecker2 S. 70 Nr. 17, Anhang S. löff.

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