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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Lutz, Dietrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 15 : Münchner Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt Rothenburg ob der Tauber — München: Druckenmueller, 1976

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https://doi.org/10.11588/diglit.45638#0279
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H. 35 cm, B. 46 cm, Bu. 10-18 mm. - Fraktur; Kapitalis.
Anno 1645. Den 4. Novetnb. Nachts vm 5. vhr Starb in Gott Seeliglich / Der Ehrwürdig
vnd Wolgelerthe Herr. M: Johann Georg Schemel / Cappier im Hospital allda. Seines
Alters 68. Jahr 4. monat 17. Tag. / Anno 1634 Den 8. September verschied sein lieber
Herr Bruder, Michael Sches/mel welcher vor ihm auch Cappier allda Gewesen, Seines
Alters 39. Jahr / 35. wochen 5. Tag, vnd Ligen Beide Vnder Diessem Stain, Denen der
Allmechs/tige Gott am Jüngsten Tag ein fröliche Aufferstehung verleihea) wolle
Amen.
EPICEDIVM.
SCHEMELY HIC RECVBANT, PAR FRATRVM NOBILE: IANVS
ILLE GEORGIVS / ET MICHAEL, ORE GRAVES,
ILLE LIGATVRVS DVO CORDA, APOPLECTICVS: / AST HIC
PESTE OBIT: IN COELIS VIVIT VTERVE DEO.

a) so, lies: verleihen; M. = Magister.
Grabschrift. (Zwei Distichen) Hier liegen die Schemel, ein edles Brüderpaar, Johann Georg und Michael, gewaltig in der Rede;
jener starb, als er im Begriff war, zwei Herzen zu verbinden, am Schlagfluß, dieser aber an der Pest. Im Himmel lebt jeder der
beiden bei Gott.
Bezold S. i88f. Nr. 3; Kießkalt S. 42 Nr. 46; Kdm. S. 412 Nr. 5; Weißbecker2 S. 91, Anhang S. 22.

629 St. Jakob 1646 November 28

Epitaph Johann Ludwig und Anna Maria Winterbach. Im Chor an der Nordwand hängt ein Holztafel-
gemälde, das die Grablegung Christi zeigt. Das Gemälde hing ehemals als Epitaph, von vergoldeten Säulen
flankiert, an einem der Pfeiler. Darüber war unter einem Bildnis Johann Ludwig Winterbachs eine In-
schrift in Kapitalis aufgemalt, darunter befand sich ein Gemälde, das die beiden Verstorbenen, sieben
Söhne und neun Töchter zeigte, dazu eine weitere Inschrift. Auf den Säulen war je ein Wappen angebracht.
Außer dem Gemälde der Grablegung Christi sind alle Teile des Epitaphs verloren.
Obere Inschrift:
Qui Consul Quaestorque31) fuit, Patriaeqiie Scholarcha
Constile natus avo et patre, Winterbachius hicceb') est.
Untere Inschrift:
Der edel vest und hochweiße Herr / Johann Ludwig Winterbach, alter Bürgermeister v(nd)
Scholarcha allhier ist geborn A(nn)o 1587. den 13.ten (Novetnfbris allhier hat mit Frawen
Anna Maria einer gebornett Kinds/vätterin von Giengen in 32.järigetn gefiirten Ehestand 16.
kinder 7. söhn, 9. töchteir) / erzeugt, v(nd) in Gott seelig verschieden A(nn)o 1641. den 5. Marty
seines alters 53. / Jahr 3. monat 3. wochen. Gedachte seine geliebte haußfraw aber ist geboltren
A(nn)o / 1590. den 4. Aprilc} v(nd) in Christo entschloßen zu Crailsheitnb A(nn)o 1646. den
28. (Novetn)bris ihres / Alters 56. Jahr 7. Monat 3. wochen v(nd) 3. tag. Gott verleihe Ihnen
beede(n) eine /fröliche aufferstehung zum ewigen Leben.
StAR 1424 überliefert eine Kurzfassung der unteren Inschrift: Johann Ludwig Winterbach Burgerme. Natus A. 1587. d. 13. gbr hat
mit frauen Anna Maria einer gehöhnten Kindsvätterin von giengen im 32jährigen ehestand 16 Kind 7 söhn g töchter erzeugt und starb
1641 d. 5. mart: aet: 33 jahr 3. M. 3. wochen. Uxor nata isgo d. 4. apr: denata in Crailsheim 1646 28 gbr aetat. 56 ann: 7 Mon.
3 trocken. - a) so Bezold, Senatorque StAR 1424; b) so Bezold, Winterbachiis hie StAR 1424; c) so Bezold, lies: April(is).
(Zwei Hexameter) Der Bürgermeister, Steuerer und Schulpfleger war, dessen Großvater und Vater Bürgermeister waren,
Winterbach ruht hier.
Wappen: Winterbach; Kindsvater. Bezold Tab. XXII Nr. 9-10.
Auf dem Gemälde befindet sich noch eine Inschrift: L. Wilhelm Kres Pinxit D. 17. Junni Ao 1662, die später
aufgemalt worden sein muß, da aus dem Jahr 1647 bereits ein Beleg für eine an den Maler für das Bild
geleistete Zahlung überliefert ist, vgl. Kdm. S. 227. Vgl. Nr. 61 if.
Bezold S. 75ff. Nr. 52; Horn S. 16; Kießkalt S. i87f. Nr. 157; Kdm. S. 225ff. Nr. 33; StAR 1424 fol. 3O9r; Weißbecker2
S. 71, Anhang S. 17.

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